Alpenüberquerung für Autismus-Wohnanlage

Rauf und wieder runter: Dr. Ralf Polzin (l.) und Dipl.-Ing. Thomas Krischer mussten nur 30 Kilometer vor dem Ziel die Alpenüberquerung abbrechen.

Als regionales Netzwerk für Führungskräfte und Unternehmer organisieren die Wirtschaftsjunioren Südwestfalen zahlreiche Veranstaltungen. Sie dienen vor allem der eigenen Fortbildung und dem Erfahrungsaustausch. Doch mit ihrem jüngsten Projekt „WJ Transalp“ verließen die Wirtschaftsjunioren gewohnte Pfade, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Es handelte sich um eine Alpenüberquerung als Staffel an nur einem Tag, entweder mit dem Rennrad, dem Mountainbike oder zu Fuß – ein Wettlauf gegen die Sonne am längsten Tag des Jahres. Auf der Alpennordseite in Landquart (Graubünden) startete das siebenköpfige Team. Es wollte noch vor Sonnenuntergang, nach 196 Kilometern und mehr als 6000 Höhenmetern, auf der Alpensüdseite in Poschiavo (Graubünden) ankommen.

Was die teilnehmenden Führungskräfte und Unternehmer während der Route erwartete, kannten sie bereits aus dem Geschäftsleben: Auf einfache Etappen folgten kräftezehrende Pässe – und umgekehrt. Sie waren sich einig: „Aufgeben ist keine Option!“ Normalerweise jedenfalls nicht. Dass das Wetter an diesem Tag die größte Herausforderung sein sollte, ahnte beim Start noch keiner. Bis zur Überquerung der eigentlichen Wetterscheide zeigte es sich auch recht stabil mit einem Mix aus Sonne und Wolken. Mit der Auffahrt zum Albulapass kam die Kehrtwende in Form einer Schlechtwetterfront, verbunden mit einem Temperatursturz. Auf dem Pass ging der Regen in Schnee über. Auch die Abfahrt ins Engadin geriet zu einem echten Härtetest. Schließlich musste das Team den Folgen des intensiven Winters mit seinen ergiebigen Schneefällen bei der finalen Routenwahl Tribut zollen. Da auf der eigentlichen Königsetappe noch bis zu zwei Meter Schnee lagen und in den höheren Gefilden Lawinengefahr bestand, konnten die Beteiligten die finale Etappe nicht antreten, sodass sie das Transalp-Projekt kurz vor Pontresina, nur 30 Kilometer vor dem Ziel, abbrechen mussten.

Christian Schneider, Past President der Wirtschaftsjunioren Südwestfalen und Initiator des Projekts, ist insgesamt dennoch sehr zufrieden: „Das Projekt zeigt, dass sich im Team auch die Herausforderungen bewältigen lassen, die anfangs unmöglich scheinen!“ Er bedauert den Abbruch der Überquerung, weiß aber aus eigener Erfahrung: „Gegen die Launen der Natur hilft auch die beste Planung nichts.“ Besonders erfreut ist Christian Schneider auch deshalb, weil die Teilnehmer des Transalp-Projekts Spendengelder für die Autismus-Wohnanlage in Netphen-Unglinghausen gesammelt haben. Dort soll eine therapeutische Außenanlage entstehen, um die Betreuungsqualität der Bewohner zu verbessern. „Wer noch etwas Gutes tun möchte, ist herzlich eingeladen, für die Wohnanlage zu spenden, denn hier wird jeder Euro gebraucht“, betont Schneider.

Weitere Informationen gibt es unter: http://transalp.wjsw.de/.

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