HWS zieht nach erstem Tag der Ausbildung eine positive Bilanz

Rohre biegen war eine der vielen Mitmach-Aktionen, die es beim Tag der Ausbildung bei HWS gab.

Anfang Mai hatte die Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH (HWS) in Bad Laasphe erstmals in der Firmengeschichte einen Tag der Ausbildung angeboten und alle Interessierten eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Dazu sind die Produktionshallen in Werk 1 (Bad Laasphe/Bahnhofstraße) und Werk 2 (Amalienhütte/Bad Laasphe-Niederlaasphe) hergerichtet und die Mitarbeiter mobilisiert worden.

Mit einer Schweißbrille konnte beim Schweißen in der Kabine zugesehen werden.

„Selbst wenn heute niemand kommt, hat sich der Tag für uns gelohnt. Die gemeinsame Vorbereitung hat Spaß gemacht. Alle haben mitgezogen, der Zusammenhalt aus jeder Abteilung ist riesig“, freut sich Andreas Klein, Geschäftsführer von HWS in Bad Laasphe, während nach und nach die ersten interessierten Besucherinnen und Besucher die Werkshallen betraten. Pünktlich um 10 Uhr ging es los. Von 10 bis 16 Uhr hatten Jugendliche, deren Eltern und andere Interessierte die Möglichkeit, sich vor Ort umzuschauen, zu informieren und bei jeder Menge Mitmach-Aktionen selbst auszuprobieren. „Selbst viele Bad Laaspher, die täglich an unseren Werkstoren vorbeifahren, wissen nicht genau, was wir überhaupt herstellen“, erläuterte der Geschäftsführer.

Im Werk Amalienhütte wurden Einzelteile für das Vogelhäuschen ausgebrannt.

Heinrich Wagner Sinto ist eine 100%ige Tochter der Sintokogio-Gruppe aus Nagoya (Japan). Der Konzern hat weltweit ca. 4500 Mitarbeitende und ist mit 58 Unternehmen in 18 Ländern weltweit vertreten. Trotz der Konzernzugehörigkeit ist HWS mittelständisch geprägt und die lokale Geschäftsführung ermöglicht kurze und schnelle Entscheidungswege. An den Standorten in der Bahnhofstraße in Bad Laasphe und auf der Amalienhütte in Niederlaasphe beschäftigt das Unternehmen mehr als 300 Mitarbeitende, die Form- und Gießmaschinen für die Gießereiindustrie herstellen.

Besucherinnen und Besucher konnten mit einer Maschine ein Gewinde festschießen und anschließend eine Schelle aufschrauben.

HWS ist Sondermaschinenbauer – alle Maschinen und Anlagen sind Unikate und werden nach Kundenwunsch individuell konstruiert und gefertigt. Die kleinsten Formanlagen haben die Größe eines üblichen Wohnzimmers, die größten Anlagen haben eine Ausdehnung von 3 – 4 Fußballfeldern. „Mit unseren Produkten werden verschiedenste Gussteile hergestellt, und nahezu jeder von Ihnen kommt täglich mit Artikeln in Berührung, die unsere Kunden mit Anlagen „Made in Bad Laasphe“ hergestellt haben. Zu den Produkten zählen z.B. Gullideckel, Bremsscheiben, Getriebegehäuse, Kochtöpfe und vieles mehr“, erläuterte Andreas Klein den Interessierten, die ins Werk 1 an der Bahnhofstraße gekommen waren.

Beim Bolzenschießen galt es möglichst viele Dosen auf einmal mittels Druckluft „wegzuschießen“.

Im Stammwerk (Bahnhofstraße 101) befinden sich neben der Endmontage (Mechanik, Hydraulik, Pneumatik, Elektrik) und dem Technologiezentrum (Planungsbüro für Mechanik, Hydraulik, Elektrik, Software) auch die Verwaltung mit Vertrieb, Einkauf, Buchhaltung, IT und Geschäftsführung. In Werk 2 (Amalienhütte 2, Niederlaasphe) befinden sich die Arbeitsvorbereitung, der Stahlbau (Zuschnitt-, Richt- und Schweißwerkstatt), mechanische Bearbeitung (Drehen, Fräsen, Bohren, …) und die Qualitätskontrolle. „Diese Fertigungstiefe ermöglicht es, unsere Produkte komplett eigenständig in Bad Laasphe zu konstruieren und zu fertigen“, sagte Andreas Klein.

„Weiterhin ist unser Business nur mit gut ausgebildeten Fachkräften zu realisieren“. „Wir betrachten es als unsere gesellschaftliche Aufgabe, diese Fachkräfte selbst auszubilden und so jungen Menschen einen guten Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen.“

Die jungen Leute konnten am PC mit CAD designen.

Entfernungen messen war ebenfalls beim Tag der Ausbildung möglich.

Der demografische Wandel trifft auch HWS. Daher sollen die Fachkräfte von Morgen ausgebildet werden, bevor die Babyboomer in Rente gehen. „Leider ist es so, dass sich die jungen Menschen unter vielen Berufsbezeichnungen, die in der Literatur oder in der Schule erwähnt werden, wenig vorstellen können“, gibt Andreas Klein zu bedenken.

„Die Erfahrung mit Schulpraktika und Ferienarbeit hat uns gezeigt, dass es potenziellen Auszubildenden sehr hilft, wenn sie hierzu Informationen aus den Betrieben und von Gleichaltrigen in Ausbildung bekommen.“ Wo könnten diese Informationen besser vermittelt werden als in einem Betrieb, der produziert und seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich ausbildet? Aus diesem Grund hofft man bei HWS darauf, dass junge Menschen durch die Demonstrationen und Mitmach-Aktionen Appetit auf eine Ausbildung im gewerblich-technischen Bereich und am besten auf eine Ausbildung bei HWS bekommen.

Beim Kran fahren konnten sich Besucherinnen und Besucher bis 17 Meter hoch unters Hallendach des Werks 1 fahren lassen.

Die Vielfalt der Informationsangebote und Mitmach-Aktionen beim ersten Tag der Ausbildung war immens. Beim Gang durch die Hallen konnten die Besucher die Ausbildungsberufe Technischer Produktdesigner, Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker, Konstruktionsmechaniker und Zerspanungsmechaniker näher kennenlernen. Darüber hinaus gab es auch allerhand Informationen zu den Dualen Studiengängen Elektrotechnik und Maschinenbau.

Popcorn sorgte bei den jungen Besucherinnen für gute Laune.

Neben der Fülle an Informationen, die die Besucherinnen und Besucher am Tag der Ausbildung bekamen, gab es auch jede Menge Mitmach-Aktionen. Anhand der Mitmach-Aktion „Schätzen“ wurde den Gästen verdeutlicht, dass ein Bauteil beispielsweise so viel wiegt, wie 12 VW Passat. Beim Fahren mit einer Hubarbeitsbühne konnten sich Besucherinnen und Besucher bis 17 Meter hoch unters Hallendach des Werks 1 fahren lassen und nebenan galt es, möglichst viele Dosen auf einmal mittels Druckluft „wegzuschießen“. Bestandteile für ein Vogelhäuschen ausbrennen und kanten, war eine Mitmach-Aktionen, bei der die Gäste sogar ein Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen konnten. Mittels einer 3D-Brille eine virtuelle Gießerei erleben, am PC mit CAD designen, sich am Schweißsimulator ausprobieren oder mit einer Schweißbrille beim echten Schweißen in der Kabine zusehen – all das war beim ersten Tag der Ausbildung bei HWS möglich. Nach all den Mitmach-Aktionen und der Fülle an Informationen gab es beim Werk an der Bad Laaspher Bahnhofstraße noch eine „Food Corner“, sodass das leibliche Wohl auch nicht zu kurz kam.

Beim Werk an der Bad Laaspher Bahnhofstraße gab es eine „Food Corner“, sodass das leibliche Wohl nicht zu kurz kam.

Am Ende des Tages der Ausbildung, zu dem mehr als 200 Besucher gekommen waren, ziehen Geschäftsführer Andreas Klein und sein Team eine positive Bilanz: „Wir planen jetzt alle zwei Jahre einen Tag der Ausbildung“.

Text: Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH/Julia Förster; Fotos: Julia Förster

 

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