Zukunftsansätze für Siegerland-Flughafen

Die Teilnehmer des Arbeitskreises „Verkehrswirtschaft“ der IHK Siegen machten vor der Sitzung einen Rundgang über das Gelände des Siegerland Flughafens.

Welche Vorzüge der Siegerland Flughafen in Burbach hat und wie er zu einer noch bessere Alternative für die logistischen Leistungen für heimische Unternehmen werden kann, war jetzt Thema der Sitzung des Arbeitskreises „Verkehrswirtschaft“ der IHK Siegen. Fast 40 Fachleute aus der Logistik und dem Transportgewerbe ließen sich von Henning Schneider, Geschäftsführer der Siegerland-Flughafen GmbH, über die Vorteile einer Ad-hoc-Frachtabwicklung vor Ort aufzeigen.

Größter positiver Faktor sei die Zeitersparnis gegenüber dem Transport auf der Straße, so Henning Schneider: „Gerade im Bereich der Automotive-Zulieferung haben wir verstärkt beobachtet, wie wichtig der Faktor Zeit ist und dass es sich häufiger als gemeinhin gedacht lohnt, eine Ad-hoc-Einzelfracht in Anspruch zu nehmen.“ Wirklich sinnvoll sei dies durchschnittlich bei Streckenrouten ab 500 Kilometer. Dennoch habe man auch schon kürzere Routen absolviert – es hänge alles davon ab, welcher Zeitdruck auf der Frachtauslieferung läge.

Weitere Vorteile für die Frachtabwicklung über den Flughafen sieht er unter anderem in der eigenen Luftfrachtkontrollstelle, den Direktverbindungen zu über 1.000 Flugplätzen in ganz Europa und den 240 kostenlosen Parkplätzen. Bisher wickelten laut Henning Schneider zu wenige Unternehmen Logistikgeschäfte am Flughafen ab. Zum Zeitpunkt der logistischen Entscheidungen seien die Möglichkeiten den verantwortlichen Mitarbeitern in den Betrieben häufig nicht präsent, vermutet er.

Dafür müsse der Siegerland Flughafen verstärkt Werbung für sich betreiben, ergänzte Peter H. Voß. Der Geschäftsführer des Club of Logistics (Dortmund) und Honorarkonsul der Republik Slowenien gilt als ausgewiesener Experte für internationale Logistik. In seinem Vortrag warb er für ein neues Selbstverständnis der Logistikindustrie. Diese Branche wachse nicht nur stark, sondern werde auch aufgrund ihrer immensen Potenziale in der Digitalisierung immer bedeutsamer. Dies erfordere eine stärkere öffentliche Wahrnehmung und ein anderes Image der Logistik.

Mit Blick auf den Siegerlandflughafen empfehle er, direkte Kontakte zu den Unternehmen zu nutzen: „Die Betriebe aktiv ansprechen und erzählen, was auf der Lipper Höhe alles machbar ist!“ Wichtig sei zudem, Kurierdienste, Expressfrachtunternehmen und Spediteure einzubinden. Es liege aber auch im eigenen Interesse der Unternehmen, sich mit den logistischen Angeboten des Siegerlandflughafens vertraut zu machen, betont Michael Kröhl, Leiter der Logistik der Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG und Leiter des Arbeitskreises Verkehrswirtschaft. „Je nach Dringlichkeit des Auftrags wäre es geradezu fahrlässig, hier vorhandene Möglichkeiten aufgrund von Unkenntnis ungenutzt zu lassen.“

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