„Stillstand bedeutet Rückstand!“ – vor allem in den Branchen und Märkten, wo sich exportstarke deutsche Unternehmen behaupten müssen. Diesen geflügelten Spruch haben offenbar die Verantwortlichen bei der Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG vor Augen gehabt, als sie sich dazu entschlossen, die Modernisierung und den Ausbau der Vorfertigung am traditionsreichen Standort Kreuztal-Buschhütten in Angriff zu nehmen. Nachdem die strategische Entscheidung dafür bereits vor zwei Jahren gefallen war, fand am 19. April 2013 mit Mitarbeitern, Mitgliedern der bauausführenden Firmen, Kunden sowie Gästen aus der Politik die Eröffnungsfeier statt.
Etwa 4 Mio. Euro€ investierte man bei dem mittelständischen Familienunternehmen in die neue Halle 4. „Für uns ist diese Investition nicht nur ein Bekenntnis zum Standort und den hier tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch eine strategische Entscheidung zur Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen eigenen Fertigung und Vormontage“, betonte Achenbach-Geschäftsführer André Barten bei der Begrüßung der Gäste. In der eigenen Fertigung konzentriere man sich beispielsweise auf Walzwerkskomponenten mit Know-how, die man aus guten Gründen nicht außer Haus geben möchte. Darüber hinaus seien eigene Fertigungskapazitäten Impulsgeber bei Innovationen und schafften eine gewisse Flexibilität in der Auftragsabwicklung. Firmenchef Axel Barten ergänzte im weiteren Verlauf der Veranstaltung, dass sich in einem zweiten Schritt die Modernisierung des Montagebereichs anschließen wird.
Die Investitionsentscheidung für eine moderne Fertigung beinhaltete umfangreiche Bau- und Umstrukturierungsmaßnahmen. Hierzu mussten auf dem Werksgelände zunächst alte Gebäude einer neuen, ca. 2.500 m2 großen Fertigungshalle weichen, die übrigens auch den neuesten energetischen Anforderungen entspricht. Mit Hilfe regionaler Planungs- und Bauunternehmen sowie der Unterstützung vieler Achenbach-Mitarbeiter nahm dann die Idee schnell Gestalt an. Auch die Universität Siegen unterstützte die Planungsphase mit der Erarbeitung eines materialflusstechnisch optimierten Hallenkonzeptes. Die neue Halle sollte nicht ausschließlich für die Fertigung bestimmt sein, sondern auch die Integration des Wareneingangs und der Qualitätssicherung vorsehen.
Der Umzug von Mensch und Maschine in die neue Halle erfolgte auf Grund der guten Auftragslage bei laufendem Betrieb. „Dennoch konnte auch diese Herausforderung innerhalb von weniger als fünf Monaten, und das zum großen Teil ausschließlich mit den eigenen Mitarbeitern, gemeistert werden. Neben dem Umzug des existierenden Maschinenparks wurden die Fertigungskapazitäten, u.a. durch die Anschaffung eines hochmodernen Bohrwerks für Präzisionsbauteile, erweitert“, so Achenbach-Betriebsleiter Sebastian Groos im Rahmen seiner Ausführungen zum Fertigungskonzept. Bereits einige Monate vor der offiziellen Einweihung produzierten rund 45 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb unter hohen Qualitätsanforderungen in der Halle für Kunden in über 60 Ländern auf der ganzen Welt.
Achenbach Buschhütten ist mit seiner 560-jährigen Geschichte eines der ältesten Familienunternehmen Deutschlands und hat darüber hinaus Industriegeschichte im Siegerland geschrieben: 400 Jahre lang genossenschaftlich geführter Eisenhammer (Busch´s Hütte), ab 1846 Familienunternehmen und Eisengießerei, ab 1888 auch Maschinenbauunternehmen, heute Maschinen- und Anlagenbauspezialist und Weltmarktführer für einige seiner Produkte. Dazu gehören etwa Folienwalzwerke zur Herstellung 0,006 mm dünner Aluminiumfolie. Das Unternehmen ist eigentümergeführt, und zwar gemeinsam in siebter und achter Generation nach Engelhard Achenbach.
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