SVB vermarkten künftig grünen Strom aus Deponiekraftwerk

Seit 20 Jahren erzeugt das Deponiekraftwerk in der Fludersbach klimafreundlich Strom. Die produzierte Jahresmenge reicht aus, um etwa 430 Haushalte mit Strom zu versorgen. Jetzt läuft für das Kraftwerk die staatliche Förderung aus, die gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Form einer garantierten Einspeisevergütung für selbst erzeugten Strom auf 20 Jahre begrenzt ist. Als Betreiber der Anlage gab es für den Kreis jetzt 3 Möglichkeiten: Vermarktung des Stroms an der Börse in Eigenregie, Verkauf des Stroms an den Netzbetreiber oder Stilllegung der bestehenden Anlage und Errichtung einer neuen, förderfähigen Anlage.

Da keine dieser Optionen für den Kreis Siegen-Wittgenstein in Frage kam und die Siegener Versorgungsbetriebe (SVB) bekanntlich die Ansprechpartner für Klimaschutz und Energie in der Region sind, war die Lösung schnell gefunden. Die SVB werden künftig in die Direktvermarktung von grünem Strom einsteigen. Die Anlage in der Fludersbach wird zum Pilotprojekt.

Der seit 1. Januar 2021 aus dem Deponiegas in der Fludersbacher Anlage produzierte Strom wird fortan von den SVB vermarktet. Damit bleibt eine wichtige und funktionstüchtige Energiequelle zum Gelingen der regionalen Energiewende erhalten. „Jetzt fallen die ersten Anlagen aus der Förderung, in den nächsten Jahren werden mehr und mehr folgen“, sagt Thomas Mehrer, Geschäftsführer der SVB, und fügt an: „Als regionales Energie- und Dienstleistungsunternehmen nehmen wir den Betreibern diese Last ab und vermarkten deren Strom direkt an der Strombörse. Das ist ein weiteres Modul unseres Beitrags zum Gelingen der Energiewende vor Ort.“ Die Technik des Deponiekraftwerks Fludersbach hat eine installierte Leistung von 250 KW elektrisch. Pro Jahr erzeugt das Deponiegaskraftwerk 1 Millionen Kilowattstunden Strom – völlig emissionsfrei. „Die Direktvermarktung über die SVB nach dem Auslaufen der EEG-Förderung ist eine optimale Alternative, zudem kommt der Weiterbetrieb des Deponiegasmotors dem Klima zugute und zahlt sich auch wirtschaftlich aus.“, so der Kreis Siegen Wittgenstein.

Bereits heute werden rund 46 Prozent des deutschen Stromverbrauchs klimaneutral durch erneuerbare Energien abgedeckt. Ziel ist es, bis 2050 den gesamten in Deutschland erzeugten und verbrauchten Strom treibhausgasneutral zu produzieren. Damit dies gelingt, braucht es sowohl zentrale als auch dezentrale Lösungen zur nachhaltigen Energieerzeugung. „Die Energiewende kann nicht nur mit gefördertem Zubau von erneuerbaren Energie-Anlagen gelingen, auch bestehende Anlagen müssen weiterbetrieben werden und am Strommarkt mitwirken“, ergänzt Thomas Mehrer.

Text und Foto: Siegener Versorgungsbetriebe GmbH

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