Ein Transport der besonderen Art verließ kürzlich das Werk der Vetter Krantechnik, Haiger in Richtung Australien. Es handelt sich um einen der größten Schwenkkrane, der je von Vetter gefertigt wurde und der das Unternehmen und die Spedition vor eine große Herausforderung stellte.

Der Transport erfolgte durch die Spedition STL aus Haiger, die hierfür zwei ausziehbare Spezial-Sattelzüge einsetzte. Verladen wurde ein riesiger Ausleger mit einer Gesamtlänge von über 20 m Meter und einem Eigengewicht von 12 Tonnen. Wegen der Überlänge handelte es sich um einen genehmigungspflichtigen Transport, der an feste Fahrtzeiten gebunden war. Die riesigen Gegengewichte aus Beton wurden von dem Wilnsdorfer Unternehmen Runkel in Form eines Vetter-V gegossen. Zusammen mit der 6 Meter langen Säule mit einem Durchmesser von 2 Metern wurden diese auf einem zweiten Sattelzug transportiert. Verladehafen nach Übersee ist Antwerpen.

Dieser Multischwenkkran hat eine Tragfähigkeit von 16 Tonnen bei einer Ausladung von 12 Metern und wird auf einer Offshore-Plattform in Australien eingesetzt. Der Kran ist mit vielen technischen Besonderheiten ausgestattet; so besitzt er eine Schiffsbauzulassung durch Bureau Veritas, die für einen solchen Kran-Typ sehr selten ist. Besonders aufwändige Korrosionsschutzmaßnahmen ermöglichen den Betrieb unter härtesten Einsatz- und Witterungsbedingungen. Auch Neigungsbetrieb bei bis zu 5° ist möglich. Auf der Plattform kann der Kran später per Funkfern­steuerung von nur einer Person bedient werden.

Das Unternehmen Vetter Krantechnik hat sich neben Standardschwenkkranen, die in großen Stückzahlen hergestellt werden, auch auf Sonderschwenkkrane mit hohen technischen Anforderungen spezialisiert. Besonders für die Offshore-Industrie mit Kranen in explosionsgeschützter Ausführung hat sich Vetter in den letzten Jahren als versierter Partner hervorgetan.

Die Dimensionen des gelieferten Kranes hätten im alten Kranwerk in Siegen-Eiserfeld nie hergestellt und abtransportiert werden können. Der günstige Autobahnanschluss des neuen Kranwerkes in Haiger macht es nun möglich, dass die Verladung und auch der Transport solcher Großkrane ohne große Probleme vonstatten gehen kann.