„Infrastruktur ist in einem hundsmiserablen Zustand“

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (3. v. re.) stand bei der IHK-Wintervollversammlung den Unternehmern in Sachen Verkehrsinfrastruktur Rede und Antwort. Im Bild (v.li.): Christian Kocherscheidt (IHK-Vizepräsident), IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt, IHK-Präsident Klaus Th. Vetter, Michael Groschek, Axel E. Barten (IHK-Vizepräsident) und Rupprecht Kemper (IHK-Vizepräsident).
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (3. v. re.) stand bei der IHK-Wintervollversammlung den Unternehmern in Sachen Verkehrsinfrastruktur Rede und Antwort. Im Bild (v.li.): Christian Kocherscheidt (IHK-Vizepräsident), IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt, IHK-Präsident Klaus Th. Vetter, Michael Groschek, Axel E. Barten (IHK-Vizepräsident) und Rupprecht Kemper (IHK-Vizepräsident).

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (3. v. re.) stand bei der IHK-Wintervollversammlung den Unternehmern in Sachen Verkehrsinfrastruktur Rede und Antwort. Im Bild (v.li.): Christian Kocherscheidt (IHK-Vizepräsident), IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt, IHK-Präsident Klaus Th. Vetter, Michael Groschek, Axel E. Barten (IHK-Vizepräsident) und Rupprecht Kemper (IHK-Vizepräsident).

Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW, hatte seine Hausaufgaben gemacht. Vor der Wintervollversammlung der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) ging er ins Detail und stand den Unternehmern in Sachen Verkehrsinfrastruktur Rede und Antwort.

„Man kann den hundsmiserablen Zustand unserer Infrastruktur nicht hinwegdiskutieren“, betonte Groschek im Rahmen seines Vortrages in der IHK. „Die A 45 wird nur noch durch Glaube, Liebe und Hoffnung zusammengehalten“, gab der Verkehrsminister offen und ehrlich zu. Allein 38 Brücken auf der Strecke müssten neu gebaut werden – eine Sanierung allein reiche hier nicht mehr aus. „In der Vergangenheit ist leider eine Menge schief gelaufen“, so Groschek. Politiker hätten der Bevölkerung unrealistische Versprechungen gemacht und meist vor Wahlen Straßen zugesagt, über die zum Teil seit Jahrzehnten diskutiert werde, die aber vermutlich nie gebaut würden. Mit dem neuen Koalitionsvertrag seien dem Ausbau der Infrastruktur in den kommenden vier Jahren 5 Milliarden Euro zugestanden worden, also 1,25 Milliarden pro Jahr. Zusätzlich wolle man mit Bund und Land eine gemeinsame Planungsgesellschaft bilden, um schlagkräftiger agieren zu können. Groschek: „Wir haben noch lange nicht alle Baustellen geregelt. Doch zumindest steht jetzt quasi endlich ein Polier auf der Baustelle, der die Richtung angibt und alles in die Hand nimmt. Es ist genügend falsch gemacht worden. Nun gilt es, an einem Strang zu ziehen.“ Als „Quantensprung in der Infrastrukturfinanzierung“ bezeichnete der Minister, dass erstmals das Prinzip „nach Bedarf“ statt „regional“ bei der Zuteilung der Straßenbaumittel gelten solle. „Davon wird NRW als deutsche und europäische Verkehrsdrehscheibe klar profitieren.“

Auf die gravierenden Schwertransportprobleme heimischer Unternehmen eingehend, bestätigte der Minister die bisherigen bürokratischen Hürden, die dringend abgebaut werden müssten, nannte das regionale Pilotprojekt „Verzicht auf Polizeibegleitung“ und signalisierte baldige Klarheit für verlässliche Schwerlastrouten zwischen Siegen-Wittgenstein und den Binnenhäfen in Dortmund, Herne und Duisburg.

Klar positionierte sich der Verkehrsminister auch zur Route 57 und bestätigte die Notwendigkeit dieser regional massiv geforderten Verkehrsmaßnahme zwischen dem Siegener Kernraum und dem wittgensteiner Raum. „Die haben wir nach Berlin gemeldet“. IHK-Vizepräsident Christian Kocherscheidt hatte zuvor „klare Signale der Politik“ gegenüber der verkehrstechnisch gebeutelten Wirtschaft angemahnt, „selbst wenn morgen früh noch keine Bagger rollen, wir brauchen aber Perspektiven“.

Offene Ohren und einhellige Zustimmung fand der Verkehrsminister bei IHK-Präsident Klaus Th. Vetter sowie der gesamten Vollversammlung mit seinem Appell: „Bleiben Sie engagiert. Sie müssen uns, Sie müssen der Politik in Land und Bund mit ihren regionalen Verkehrsproblemen kontinuierlich auf die Nerven gehen. Dann kann sich auch etwas ändern.“

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