Raus aus der Box!

Britta Sieper ist Geschäftsführerin der Sieper GmbH, Hersteller von SIKU Spielzeugmodellen.

Die Welt verändert sich in einem rasenden Tempo. Alles wird schneller, die Art zu arbeiten, einzukaufen, zu leben. Wir haben gelernt, uns an das Tempo anzupassen und vieles gleichzeitig zu machen. Glauben wir zumindest, meint Britta Sieper in ihrem Beitrag im NRW-Wirtschaftsblog „Klartext im Westen“. Sie ist Geschäftsführerin der Sieper GmbH, Hersteller von SIKU Spielzeugmodellen.

Die Digitalisierung zum Beispiel, hat im Alltag unser Leben umgekrempelt und ist nicht mehr weg zu denken. Doch Deutschland und Nordrhein-Westfalen fallen im internationalen Vergleich ab. Andere Länder holen rasant auf. Sie stellen sich schnell auf Veränderungen ein, sie passen ihre Geschäftsmodelle an, entwickeln Innovationen, beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit und bleiben am Puls der Zeit. Das macht sie in vielen Punkten sehr schnell und oftmals effizienter.

Das brauchen wir auch in Deutschland. Wir müssen unsere Zukunft sichern und dies gelingt nur, wenn wir aus unserer Komfortzone heraustreten und umdenken.

Es gilt unsere Stärken zu nutzen. Dabei schneller, flexibler und kreativer sein, damit wir wettbewerbsfähig bleiben und Schritt halten mit den internationalen Entwicklungen. Das gilt für uns als Unternehmer gemeinsam mit den Mitarbeitern, aber auch für die Verwaltung und Politik. Langwierige Prozesse bei Gesetzgebung und Genehmigungsverfahren können wir uns einfach nicht mehr erlauben. Vorschriften mit nicht unerheblichem Maß an bürokratischen Vorgängen nehmen stark zu. Wir müssen in Deutschland aus der Box denken: Die Welt wartet nicht mehr auf „Made in Germany“ – wir müssen wieder zeigen, was wir können: Wir waren stets Vorreiter und konnten mit Innovationen und präziser Arbeit die Welt von unseren Produkten überzeugen. Doch die letzten Jahre haben gezeigt, dass andere Staaten aufholen und uns in manchen Wirtschaftszweigen auch überholen. Bis bei uns Genehmigungsverfahren, Datenschutzauflagen und Prüfungen vollzogen sind, gibt es in anderen Ländern der Welt bereits schon eine Umsetzung.

Als Geschäftsführerin eines Traditionsunternehmens mitten in Südwestfalen liegt mir weiterhin die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes NRW am Herzen. Seit 1921 sind wir am Standort Lüdenscheid mit unserem Hauptsitz ansässig. Unser Ziel ist es, dabei qualitativ hochwertige Produkte zu entwickeln, zu produzieren und am Puls der Zeit zu bleiben. Das schaffen wir auch nur durch Ehrgeiz, Flexibilität und natürlich durch eine positive und motivierte Stimmung in unserem qualifizierten Team.

Wirtschaft findet in erster Linie in der Region statt. Stimmen da die Rahmenbedingungen – etwa wettbewerbsfähige Gewerbesteuern, schnelle Genehmigungsverfahren oder sehr gute digitale und Verkehrsinfrastrukturen – dann sind dies Anreize für Investitionen vor Ort. Für mich als Unternehmerin sind deshalb die kommunalen Weichenstellungen durch die Wahlen im Herbst dieses Jahres von großer Bedeutung.

Viele unserer Mitarbeiter haben junge Familien. Umso wichtiger ist es, gemeinsam mit der Kommune die Attraktivität des Standortes weiter auszubauen. Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Schaffung von adäquaten Rahmenbedingungen für die Arbeitnehmer finde ich besonders wichtigDas betrifft sowohl die Angebote für die Betreuung von Kindern, als auch die Ausrichtung der Städte für Familien. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass an dieser Stelle die Kommunen mit den ortsansässigen Unternehmen besser zusammenarbeiten. Denn nur gemeinsam bringen wir unsere Region auf Zukunftskurs und sichern so dauerhaft unseren Fachkräftebedarf. Junge Familien schauen inzwischen nicht nur nach sicheren Arbeitsplätzen, in Zeiten von „Work-Life-Balance“ ist auch das kulturelle und sportliche Angebot einer Kommune in den Mittelpunkt gerückt.

Und damit die Unternehmen langfristig ihrem Standort treu bleiben und das Angebot an Arbeitsplätzen sichern, ist eine unbürokratische, wirtschaftsorientierte und schnelle Verwaltung unumgänglich. Darüber hinaus wünsche ich mir, dass ein positives Grundempfinden für die Bedeutung von Wirtschaft und Industrie in der Bevölkerung gefördert wird.

Zeigen wir in Deutschland und in NRW wieder was wir können und machen unserem Ruf „Made in Germany“ alle Ehre. Machen wir den Schritt aus der Box heraus.

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