Neunkirchen baut auf Ergebnissen auf

Haben gemeinsam aus den Erkenntnissen des Zentrumsmonitors gelernt: Sylvia Heinz von der Wirtschaftsförderung, Bürgermeister Dr. Bernhard Baumann (Mitte) und Andreas Oehm von der Werbe- und Interessengemeinschaft „ProKunde“. (Foto: IHK Siegen)

Er ermöglicht umfangreiche statistische Einblicke und stellt doch weit mehr als nur reines Zahlenwerk dar: der „Zentrumsmonitor 2018 für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe“. Im vergangenen Herbst stellte die Strategieberatung Prof. Schramm-Klein die Resultate der durch die Arbeitsgemeinschaften der heimischen Sparkassen und Volksbanken gemeinsam mit der IHK Siegen in Auftrag gegebenen Studie vor. Ziel war seinerzeit, einen validen Status quo der 23 untersuchten Innenstädte/Zentren zu erhalten und zu identifizieren, was deren Attraktivität ausmacht. Die ersten Kommunen nutzen die Ergebnisse, um konkrete Folgemaßnahmen einzuleiten. IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Spürbare Effekte zeigen sich zum Beispiel in Neunkirchen. Genau das wollten Sparkassen, Volksbanken und Kammer mit der Erhebung erreichen. Die Studie soll nicht in den Schränken verstauben, sondern in spezifische Projekte münden. Das setzt ein enges Zusammenwirken aller Beteiligten vor Ort voraus. In Neunkirchen ist man dabei auf einem guten Weg.“

„Für uns stellte das Material keine Datenwüste dar. Im Gegenteil: Es hat uns dabei geholfen, unseren Weg konsequent fortzusetzen und gleichzeitig neue Potenziale zu erkennen“, unterstreicht Bürgermeister Dr. Bernhard Baumann. Die Kommune strebe ohnehin danach, eine starke Zentrumsstruktur zu schaffen und eine neue, schöne Ortsmitte zu generieren. Die Befunde der Erhebung hätten allen Beteiligten wertvolle Hinweise darauf gegeben, an welchen Stellenschrauben sie noch drehen müssten. Grundsätzlich verfüge Neunkirchen über eine gute Kaufkraft und sehr treue Kunden. „Das Konsumverhalten ist aber zumeist sehr zielgerichtet. Spontankäufe beim Bummeln sind bei uns eher selten“, ordnet Baumann ein. Die Daten hätten gezeigt, dass die Verweildauer der Konsumenten eher gering sei. „Da wollen wir natürlich ansetzen.“

Langfristiges Ziel sei, die „Altlasten“ früherer Tage zu beseitigen und die Ortsmitte nach Möglichkeit in Gänze mit Angeboten heimischer Eigentümer zu versehen. Das integrierte Stadtentwicklungskonzept verfolge diese Ambition ganz bewusst. Der Anspruch, Neunkirchen als Gesundheitsstandort zu etablieren, habe sich als goldrichtig erwiesen. So markierten der Einzelhandel, die vielen spezialisierten Dienstleister und das über lokale Grenzen hinaus renommierte Arztzentrum eine wesentliche Säule in der Zukunftsplanung der Gemeinde. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und tun weiter alles, um voranzukommen“, betont der Verwaltungschef. Die in Neunkirchen umgesetzten Vorhaben könnten jedoch nicht zwingend als Blaupause für andere Kommunen dienen: „Wir haben hier natürlich ganz eigene topografische Gegebenheiten und sind die flächenmäßig kleinste Gemeinde im Kreis Siegen-Wittgenstein.“

Eine weitere zentrale Erkenntnis des Zentrumsmonitors: Die Online-Affinität des modernen Kunden müsse sich vermehrt auch in den Angeboten der heimischen Einzelhändler widerspiegeln. Um in den kommenden Jahren erfolgreich bleiben zu können, müssten sich diese an den im Wandel befindlichen Wünschen der Konsumenten orientieren. „Es ist wichtig, online sichtbar zu sein und die entsprechenden Kanäle sinnvoll zu nutzen“, verdeutlicht Sylvia Heinz von der Wirtschaftsförderung. Zwischenzeitlich initiierte die Kommune in Kooperation mit der IHK ein Grundlagenseminar zur Präsenz in den sozialen Medien – mit sehr guter Resonanz. „Daher finanzieren wir das nächste Seminar selbst und verdeutlichen damit zugleich, wie wichtig uns der Weg in die Digitalisierung ist“, konstatiert Andreas Oehm von der örtlichen Werbe- und Interessengemeinschaft „ProKunde“. Am 31. August laden die Verantwortlichen von 9 bis 13 Uhr zum Aufbauseminar „Vertiefung Facebook/Instagram“ ein. Es findet in der Kopernikusschule auf dem Rassberg statt. Am 9. November folgt ein weiterer Workshop über Kommunikationsstrategien in den sozialen Medien. Austragungsort ist dann das Otto-Reiffenrath-Haus.

Zu den Schlussfolgerungen, die die Gemeinde und der Einzelhandel aus den gewonnenen Daten zogen, gehört auch die Gewissheit, in puncto Service und Freundlichkeit auf einem sehr guten Niveau zu agieren. „Die Befragten haben deutlich gemacht, dass sie mit dem Personal in den Läden unserer Gemeinde außerordentlich zufrieden sind“, bilanziert Sylvia Heinz. Aus diesem Grund wird Neunkirchen die diesjährigen „Heimat-shoppen“-Aktionstage unter den Leitspruch „Wir sagen Danke!“ stellen. Für die Kunden wird es einige Überraschungen geben.

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