Unternehmen gehen hoffnungsvoll ins neue Jahr

VdSM stellte Ergebnisse der Konjunkturumfrage 2013 vor:

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht in seinem Herbstgutachten für das laufende Jahr von einem Wirtschaftswachstum in Höhe von 0,4 Prozent aus. 2014 erwarten die „Wirtschaftsweisen“ einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von 1,7 Prozent. Der Aufschwung steht nach Ansicht der Experten also vor der Tür. Allerdings hat sich diese bisher erst einen Spalt breit geöffnet. Das zeigen auch die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage des VdSM Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. für die Metall- und Elektroindustrie in Siegen-Wittgenstein. An der Umfrage haben sich 40 Unternehmen mit 11.565 Beschäftigten beteiligt.

„Nach dem deutlichen Rückgang im vergangenen Jahr hat sich die Auftragslage der Unternehmen 2013 wieder etwas erholt. Wir liegen derzeit auf dem Niveau von 2011“, erläuterte VdSM-Vorsitzender Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse. Bedenklich stimmte ihn allerdings die deutliche Verschlechterung der Ertragslage. „Nur noch zehn Prozent der Unternehmen sprechen von einer guten Ertragssituation. 2012 waren es noch fast 30 Prozent.“ Entsprechend weist auch die Bewertung der aktuellen Geschäftslage durch die Unternehmen eine leichte Negativtendenz auf.

„Ich will hier allerdings keine Schwarzmalerei betreiben, denn die Erwartungshaltung der Unternehmen in unserer Region für 2014 ist durchaus positiv. Wir werden aber auch im kommenden Jahr in einigen Branchen nicht mit einer schnellen Besserung rechnen können. Das gilt derzeit vor allem für den Maschinen- und Anlagenbau.“

Die Umfrageergebnisse im Einzelnen erläuterte anschließend VdSM-Geschäftsführer Joachim Schmidt-Classen.

Nach Angaben der Unternehmen haben sich die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert mit leichter Tendenz nach oben. Das gilt gleichermaßen für das Inlandsgeschäft wie für den Export. 55 Prozent der Unternehmen bezeichneten ihre Auftragseingänge aus dem Inland als „gut“ 12,5 Prozent) oder „befriedigend“ (52,5 Prozent). 2012 waren es nur etwa 40 Prozent. Die Bewertungen für das wichtige Exportgeschäft lagen mit rund 82 Prozent „gut“ (24,2 Prozent) oder „befriedigend“ (57,6 Prozent) auf Vorjahresniveau.

Weitgehend stabil blieben auch die Bewertungen der Produktionsauslastung. Rund 82 Prozent gaben hierfür eine „gute“ (46,2 Prozent) oder „befriedigende“ (35,9 Prozent) Bewertung ab. 2012 waren es knapp 84 Prozent.

Demgegenüber hat sich die Ertragslage in vielen Unternehmen deutlich verschlechtert. Nur 55 Prozent nannten sie „gut“ (10 Prozent) oder „befriedigend“ (45 Prozent). 2012 lag dieser Wert noch bei fast 82 Prozent. Allerdings sind die Unternehmen zuversichtlich, 2014 wieder bessere Erträge erzielen zu können. Immerhin 42,5 Prozent gehen davon aus. 2012 waren dies nur 9 Prozent.

Insgesamt bezeichneten 72,5 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit „gut“ (17,5 Prozent) oder „befriedigend“ (55 Prozent). Das sind gegenüber 2012 mit fast 85 Prozent insgesamt 12,5 Prozent weniger. Gleichzeitig haben sich die negativen Bewertungen von 15,56 Prozent in 2012 auf jetzt 27,5 Prozent fast verdoppelt.

Bezogen auf die zukünftige Geschäftsentwicklung, sind die Unternehmen allerdings deutlich optimistischer als noch im vergangenen Jahr. Mehr als 41 Prozent erwarten 2014 eine Besserung. 2012 lag dieser Erwartungswert bei gerade einmal 4,5 Prozent.

Auch wenn das laufende Jahr in der Einschätzung der Unternehmen wirtschaftlich eher mittelmäßig ausgefallen ist, hat es im Bereich der Belegschaftsentwicklung kaum Veränderungen gegeben. Nach wie vor versuchen die Unternehmen ihre qualifizierten Fachkräfte zu halten. Fast 62 Prozent gaben dies an. Einstellungen und Freisetzungen hielten sich mit jeweils knapp 17 Prozent die Waage. Kurzarbeit spielt nur bei knapp 5 Prozent eine Rolle und ist damit 2013 weiter rückläufig gewesen.

Auch 2014 planen fast 77 Prozent der Unternehmen mit einer unveränderten Belegschaftsstärke. Neueinstellungen und Personalabbau halten sich mit knapp 7 Prozent die Waage. Rund 9 Prozent der Unternehmen planen den Einsatz von Kurzarbeit. Das sind gegenüber 2012 noch einmal gut 10 Prozent weniger.

Bei der Entwicklung der Ausbildungsplätze für 2014 zeigt sich ein etwas differenzierteres Bild. Zwar wollen auch hier fast 70 Prozent der Unternehmen in unveränderter Größenordnung ausbilden. Allerdings planen knapp 18 Prozent eine Reduzierung und nur rund 13 Prozent eine Ausweitung.

„Diese bedenkliche Entwicklung im Bereich der Ausbildung ist aus unserer Sicht zum einen eine Folge der insgesamt schwächelnden Konjunktur in diesem Jahr. Es zeigen sich aber auch die von uns befürchteten Auswirkungen der neuen Übernahmeregelung. Die Bereitschaft der Unternehmen, über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden, ist dadurch deutlich zurückgegangen“, so Joachim Schmidt-Classen.

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