Gemeinsame Projekte vereinbart

IHK-Geschäftsführer Rudolf König, IHK-Präsident Felix G. Hensel, Generalkonsul Mustafa Kemal Basa und IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener (von links nach rechts) vereinbarten gemeinsame Projekte.

Das Treffen war als höflicher Besuch zum Kennenlernen geplant, bei dem man sich über die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen austauschen wollte. Als der in Essen residierende türkische Generalkonsul Mustafa Kemal Basa das Gebäude der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) jedoch verließ, hatte er mit IHK-Präsident Felix G. Hensel und Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener drei konkrete Vereinbarungen getroffen, die die IHK und das Konsulat in den kommenden Monaten in Angriff nehmen. Jugendlichen mit türkischen Wurzeln sollen mehr Ausbildungs- und Berufschancen eröffnet werden. Türkischstämmigen Unternehmen wollen IHK und Konsulat zudem mehr Rechtssicherheit in der Unternehmensführung vermitteln. Außerdem wird die IHK auf Anfrage über das Generalkonsulat Kontakte zu türkischen Investoren vermitteln. Mustafa Basa, der vor wenigen Monaten die Leitung des Essener Konsulats übernommen hatte, war zufrieden: „Konkreter geht’s nicht. Der Besuch hat sich gelohnt.“

Das Generalkonsulat wird gemeinsam mit der Kammer türkische Jugendliche und deren Familien zu einer Informationsveranstaltung über das deutsche Bildungssystem in das Berufsbildungszentrum der IHK nach Geisweid einladen. Im Vordergrund werden dabei Fragen der zielgerichteten beruflichen Aus- und Weiterbildung stehen, die man mit wichtigen Multiplikatoren erörtern wolle. Nach Feststellung des Generalkonsuls ist vielfach nicht bekannt, dass eine betriebliche Berufsausbildung häufig der erste Schritt einer erfolgreichen beruflichen Karriere ist, nicht aber deren Schlusspunkt. „Eine abgeschlossene betriebliche Lehre ist zwar kein Freifahrtschein in sichere Beschäftigung. Ohne Ausbildung jedoch sind die beruflichen Perspektiven in unseren Unternehmen stark limitiert. Dies insbesondere den türkischstämmigen Schulabgängern und ihren Familien zu vermitteln, ist ein Anliegen, das wir gerne aufnehmen“, erklärte IHK-Präsident Felix G. Hensel, der zugleich betonte, dass sich die die Ausbildungs- und Berufschancen der Jugendlichen sich in den letzten Jahren zwar spürbar verbessert hätten, noch immer aber kein Gleichstand zu anderen Jugendlichen erreicht sei.

Viele von türkischstämmigen Mitbürgern geführte Betriebe könnten nach Einschätzung der Siegener Kammer ihre Entwicklungsmöglichkeiten noch besser nutzen, betonte IHK-Geschäftsführer Rudolf König gen. Kersting: „Gerade für diese Unternehmen ist es eine besondere Herausforderung, sich im komplexen Geflecht gesetzlicher Bestimmungen zurechtzufinden.“ Die IHK freue sich daher, gemeinsam mit dem Konsulat in den nächsten Monaten zu einer Informationsveranstaltung einzuladen, in deren Mittelpunkt der Rechtsrahmen für unternehmerisches Handeln in Deutschland stehen werde. Mit dem Gemeinschaftsvorhaben ziele man darauf ab, diesen Unternehmen mehr Rechtssicherheit zu vermitteln und damit eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung der meist kleinen Betriebe zu geben. Damit verbinde man zugleich die Hoffnung, dass noch mehr Unternehmen aus dieser Gruppe die entsprechenden Informationsangebote der IHK wahrnehmen.

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