Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko empfiehlt seinen Landsleuten das Corona-Virus unter anderem mit Wodka zu bekämpfen. Das kann man durchaus tun, die Wirkung dürfte allerdings gering sein. Dabei kann man den Alkohol auf eine andere Weise sehr gut nutzen, um sich gegen das Virus zu schützen, nämlich als Ausgangsstoff für Desinfektionsmittel.

Die Rothaarbrennerei Wetter aus Bad Berleburg hat die Idee, Alkoholreste noch einmal zu destillieren und daraus hochprozentigen, ungenießbaren Rein-Ethanol zu machen, sehr praktisch umgesetzt. „Alles was wir dazu brauchen, sind Schnapsreste! Alles was mehr als 17 % vol. hat. Am besten wären klare Kornbrände oder Wodka. Aber es funktioniert auch mit Whisky oder Kräuterschnäpsen“, so das Unternehmen. Deshalb habe man an der Brennerei in Bad Berleburg-Wingeshausen, An der Bracht 6, vor der Halle schräg gegenüber von „An der Bracht 11“ zwei Kanister aufgestellt: Einen für klare Schnäpse und einen für dunkle. Dort können Spender ihre Reste einfach und kontaktlos einfüllen. „Wir bitten die Spender aber, die leeren Flaschen anschließend wieder zur Entsorgung mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht folgen aber auch weitere Unterstützer diesem Beispiel, stellen Sammelbehälter für Alkohol auf und liefern die Kanister anschließend an der Brennerei ab.“

Aus 200 Litern Schnapsresten mit durchschnittlich 30 % Alkoholgehalt lassen sich so etwa ein Drittel – rund 75 Liter – Ethanol für Desinfektionsmittel gewinnen. Pro Tag kann die Rothaarbrennerei Wetter 480 Liter destillieren. Mit diesem hochprozentigen, kostenfrei zur Verfügung gestellten Alkohol können Apotheker dann unter Zusatz von Glycerin und weiteren Stoffen medizinisch wirksames Desinfektionsmittel herstellen. Bislang war das nicht möglich, weil die Steuergesetzgebung rund um die Alkoholsteuer die Abgabe von Alkohol untersagte, der nicht mit einem Vergällungsmittel ungenießbar gemacht worden ist. Das ist seit wenigen Tagen aber erlaubt.

Bild und Infos: Rothaarbrennerei Wetter