Anhaltend schwierige Wirtschaftslage in der Metall- und Elektroindustrie

In den Unternehmen der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie bleibt die Stimmung weiter angespannt. Dies zeigt eine aktuelle Befragung von landesweit 332 M+E-Betrieben mit insgesamt 111.425 Beschäftigten. Es war die fünfte vergleichbare Umfrage des größten Industriezweigs des Landes zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie seit März 2020.

„Einige Konjunkturindikatoren haben sich zwar etwas aufgehellt, von einer echten Aufbruchstimmung sind die Unternehmen aber weiterhin weit entfernt“, so der Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. So sei es zwar erfreulich, dass die Kapazitätsauslastung gestiegen sei, mit durchschnittlich 80 Prozent lägen die Unternehmen aber weiterhin klar unter dem langjährigen Mittel (85 Prozent). Zudem spürten gut ein Fünftel der Betriebe die Auswirkungen der Pandemie weiterhin „stark“ oder „sehr stark“. 24 Prozent der Firmen rechneten auch im laufenden Jahr mit einem spürbaren Umsatzrückgang, nachdem viele Betriebe bereits 2020 massive Einbrüche verkraften mussten. Auch die wirtschaftlichen Perspektiven bleiben vielfach ungewiss: 35 Prozent der Befragten gaben an, dass es derzeit nicht absehbar sei, wann das Vorkrisenniveau wieder erreicht werde. „Die Ergebnisse auf Landesebene spiegeln auch im Großen und Ganzen die Verhältnisse in unserer Region wider.“

Für eine gewisse Stabilität bei den Beschäftigungszahlen sorgt nach wie vor die Kurzarbeit. 45 Prozent der Betriebe wenden dieses Kriseninstrument momentan an. Im Schnitt wurde die Arbeitszeit bei 57 Prozent der Beschäftigten um durchschnittlich 31 Prozent abgesenkt. „Es stimmt hoffnungsvoll, dass immerhin mehr als die Hälfte der Betriebe auch in 2021 mit einer stabilen Beschäftigung plant“, erklärt der VdSM. Von großer Bedeutung sei in diesem Zusammenhang, dass die Industrie weiterhin geöffnet blieben und mit Blick auf die internationalen Lieferketten Landesgrenzen nicht geschlossen würden.

Ganz entscheidend sei nun, dass die Konsumlust der Verbraucher zurückkehre. Viele Menschen hätten in diesen schwierigen Zeiten Sorge um ihren Arbeitsplatz und legten daher ihr Geld lieber auf die hohe Kante. Schon um der Arbeitsplatzsicherheit willen dürfe der Druck auf die Arbeitskosten nicht noch weiter zunehmen. „Wir haben kein Kaufkraftproblem, sondern ein Konsumproblem“, so der Verband weiter. Abseits dessen benötigten die nach wie vor geschlossenen Wirtschaftsbereiche eine klare und verlässliche Perspektive. Die fehlende Nachfrage habe sich in der Umfrage als der mit Abstand häufigste Grund für die eingeschränkte Produktion gezeigt. „Was in den Geschäften nicht verkauft werden kann, kann in den Firmen nicht produziert werden. Daher müssen wir sehr aufpassen, dass der massive und langandauernde Lockdown von Dienstleistungs-, Handels- und Handwerksbetrieben nun nicht auch auf die Industrie hinüberschwappt.“

Foto: Gesamtmetall

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