Vorländer Mediengruppe trauert um Wolfgang Rothmaler

Wolfgang Rothmaler, der Seniorverleger der Siegener Zeitung, starb im Alter von 95 Jahren.

Die Vorländer Mediengruppe trauert um Wolfgang Rothmaler. Der Verleger der Siegener Zeitung starb in der Nacht zum 3. Oktober im Alter von 95 Jahren.

Cornelie Rothmaler-Schön und Johannes Rothmaler, Geschäftsführer der Vorländer GmbH & Co. KG: „Eine herausragende Persönlichkeit ist von uns gegangen, die das Unternehmen und die Medienlandschaft in Westfalen mehr als ein halbes Jahrhundert lang entscheidend geprägt hat. Der Verlust unseres Vaters trifft uns schwer. Er wird in unserem Familienunternehmen fehlen.“ Unter der Führung von Wolfgang Rothmaler hat das traditionsreiche Medienhaus – am 10. Januar 1823 erschien die erste Ausgabe der Siegener Zeitung – in den vergangenen sechs Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte geschrieben.

Nach Krieg, Abitur, kaufmännischer Lehre, Meisterprüfung als Schriftsetzer und Betriebsleiter-Diplom begann Wolfgang Rothmaler 1951 als Assistent der Geschäftsführung im elterlichen Unternehmen. Zwei Jahre zuvor war die Siegener Zeitung mit einer Auflage von rund 16.000 Exemplaren unter der Ägide des Grundgesetzes in die junge Bundesrepublik gestartet. Es war ein „Blitzstart“, denn schon kurze Zeit später drehten sich 24.000 Ausgaben auf den beiden Rotationsanlagen, auf denen das Baujahr 1902 und 1922 prangte.

Früh musste Wolfgang Rothmaler nach dem Tod des Vaters im Jahre 1957 in die Verantwortung rücken, in der Geschäftsführung unterstützt von seinem Vetter Heinz Vorländer. Die Errichtung einer neuen Rotation in den 70er-Jahren und die Umstellung vom Blei- auf den Fotosatz Anfang der 80er-Jahre waren nur zwei von vielen Investitionsentscheidungen, die den Aufschwung der Siegener Zeitung möglich machten. Neuen Techniken stets aufgeschlossen gegenüberzustehen und sie für die Zeitung zu nutzen, war bis zuletzt der Leitgedanke Wolfgang Rothmalers.

Unternehmerische Verantwortung zu tragen, hieß für Wolfgang Rothmaler immer, Chancen und Risiken ehrlich abzuwägen und sich nicht vom schönen Schein blenden zu lassen. Das war gut so – für die Zeitung, für die Belegschaft aus 330 fest angestellten Mitarbeitern, für die Verlegerfamilie und wohl auch für die Leserschaft.

Sehr anspruchsvoll wurde es, als Anfang der 90er-Jahre der Neubau einer Rotationsanlage in Siegen nicht möglich war, das Projekt für das Verlagshaus aber immer drängender wurde. In Dreis-Tiefenbach (Stadt Netphen) ließ Wolfgang Rothmaler das neue Druckzentrum des Verlages bauen. Erst kürzlich investierte der Verlag unter seiner Führung dort in eine hochmoderne Zeitungsrotationsdruckmaschine, die 45.000 Zeitungen pro Stunde mit geringerem Material- und Energieverbrauch drucken kann.

In vielen Familien ist die „SZ“ seit Generationen zu Hause. Für den Verleger war dies eine Verpflichtung, den Lesern täglich eine seriöse und informative Zeitung in voller Themenbreite – speziell zugeschnitten auf die Region – anzubieten. Zu einer ausgewogenen Berichterstattung
gehörte für ihn immer auch das, was in der Welt Menschliches gelingt, glücklich macht und Hoffnung verspricht – nicht nur eine Konzentration auf Katastrophen, Leid und Krieg.

„Eine gute inhaltliche Balance in der Zeitung war eines seiner wichtigsten Anliegen. Sein persönlicher zwischenmenschlicher Umgang in seinem Unternehmen machte ihn zu einem großen Vorbild für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wolfgang Rothmaler, der Mensch und sein Lebenswerk, wird uns auch zukünftig in tiefer Erinnerung verbleiben und begleiten”, sagt der Chefredakteur der Siegener Zeitung, Markus Vogt.

Text und Foto: Siegener Zeitung

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