Vorjahresniveau auf dem Lehrstellenmarkt übertroffen

Die IHK-zugehörigen Unternehmen im Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe schlossen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 2398 Lehrverträge mit jungen Menschen ab.

Die IHK-zugehörigen Unternehmen im Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe schlossen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 2398 Lehrverträge mit jungen Menschen ab.

Siegen/Olpe, 2. Oktober 2012. Die der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) zugehörigen Unternehmen im Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe schlossen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 2398 Lehrverträge mit jungen Menschen ab – 0,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als 2391 Verträge registriert wurden. 1316 junge Menschen erhielten ihre Lehrverträge in kaufmännischen Berufen. 1082 Ausbildungsverträge wurden in gewerblich-technischen Berufsbildern geschlossen. Bis zum Jahresende dürften aller Erfahrung nach noch rund 50 „Nachzügler“ hinzukommen. Das Lehrstellenjahr 2012 wird damit eines der besten im letzten Vierteljahrhundert. Diese Bilanz zogen IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt sowie der für die berufliche Bildung verantwortliche IHK-Geschäftsführer Klaus Gräbener acht Wochen nach dem „offiziellen Ausbildungsbeginn“ Anfang August.

„Die Entwicklung vollzieht sich in beiden Kreisen nahezu gleichförmig. In Siegen-Wittgenstein wurden 1586 Verträge geschlossen, im Kreis Olpe waren es abermals erstaunliche 812 Ausbildungsverträge. In beiden Kreisen gehen die hohen Zahlen erneut insbesondere auf das Konto der Industrie“, kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt die erfreuliche Entwicklung. Wenn auch mittlerweile einige Schatten auf die Konjunktur fielen und die Auftragsbücher nicht mehr allen Ortes prall gefüllt seien, zeigte das ungebrochene Ausbildungsengagement doch, wie ernst es die Unternehmen mit ihrer eigenen Fachkräftesicherung nähmen. Wer auf Dauer an seine Produkte und Dienstleistungen glaube und auf den Standort setze, benötige eben gut qualifizierte Fach- und Führungskräfte. Die sich abzeichnenden demografischen Herausforderungen verstärkten diesen Trend. Zahlreiche Unternehmen bemühten sich bereits sehr frühzeitig, über das Instrument der betrieblichen Erstausbildung eine nennenswerte Anzahl junger Fachkräfte an sich zu binden. Franz J. Mockenhaupt: „Die Betriebe haben nicht mehr lange die freie Auswahl, denn der Markt wird sich schon in wenigen Jahren völlig umkehren. Viele Unternehmen haben das erkannt.“

Auf außerordentlich hohem Niveau bilden die Unternehmen in beiden Kreisen nach wie vor in den für die Wirtschaftsstruktur besonders wichtigen Metallberufen aus. 758 Verträge wurden hier abgeschlossen,  ergänzte IHK-Geschäftsführer Klaus Gräbener: „Dies bedeutet abermals ein Plus von 4,8 Prozent. Ein sehr hoher Wert, vor allem wenn man sich das Niveau vor Augen führt, von dem aus er realisiert wurde. Weite Teile der Industrie verstärken offenkundig ihre Anstrengungen im Konkurrenzkampf um knapper werdende Lehrlinge vor allem in den technischen Segmenten.“ Hier bestünden für die jungen Leute besonders große Chancen. Rückgänge verzeichnete die IHK vor allem in den Handelsberufen (minus 3,4 Prozent), bei den Lagerberufen (minus elf Prozent) und in den Berufen im Hotel- und Gaststättengewerbe (minus 16,8 Prozent). Bei den beiden letztgenannten Berufsbereichen gab es regelrechte Einbrüche in Siegen-Wittgenstein, während die Zahlen in Olpe stabil blieben. Zuwächse wurden demgegenüber in beiden Kreisen bei den Industriekaufleuten (plus 7,7 Prozent), bei den Bankkaufleuten (plus acht Prozent), aber auch bei den Versicherungskaufleuten (plus 31 Prozent) und in den Büroberufen (plus 7,6 Prozent) registriert.

Auch in regionaler Hinsicht gibt es einige interessante Entwicklungen. Klaus Gräbener: „Dort, wo wir eine starke Industrie haben, sind die Chancen für junge Leute besonders gut, relativ wohnortnah eine Lehrstelle zu bekommen.“ In Siegen-Wittgenstein seien Zuwächse vor allem in Bad Berleburg (plus 15 Prozent), Hilchenbach (plus zehn Prozent), Wilnsdorf (plus zehn Prozent) und Netphen (plus neun Prozent) zu verzeichnen gewesen. Rückgänge habe man vor allem in Neunkirchen (minus 31 Prozent) sowie in Bad Laasphe und Erndtebrück (jeweils minus 18 Prozent) registriert. In allen anderen Kommunen des Kreisgebiets verzeichne man „stabile Verhältnisse“. Im Kreis Olpe stünden Rückgängen in Finnentrop (minus 13 Prozent), Olpe (minus neun Prozent) und Wenden (minus 15 Prozent) Zuwächse von 13 Prozent im traditionell industrie- und ausbildungsstarken Attendorn gegenüber, die anderen Kommunen verzeichneten dort gleichbleibend hohe Eintragungszahlen.

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