„Vom Brutto zum Netto“ bei den Gewerbeflächen

Prof. Dr. Gerd Hennings (Büro für Gewerbe- und Freiraumplanung) und das Planungsbüro Stadtraumkonzept GmbH (Dortmund) stellten in der Industrie- und Handelskammer Siegen gemeinsam mit Hauptgeschäftsführjahr Franz J. Mockenhaupt und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Hermann-Josef Droege die Studie über die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen vor.
Prof. Dr. Gerd Hennings (Büro für Gewerbe- und Freiraumplanung) und das Planungsbüro Stadtraumkonzept GmbH (Dortmund) stellten in der Industrie- und Handelskammer Siegen gemeinsam mit Hauptgeschäftsführjahr Franz J. Mockenhaupt und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Hermann-Josef Droege die Studie über die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen vor.

Prof. Dr. Gerd Hennings (Büro für Gewerbe- und Freiraumplanung) und das Planungsbüro Stadtraumkonzept GmbH (Dortmund) stellten in der Industrie- und Handelskammer Siegen gemeinsam mit Hauptgeschäftsführjahr Franz J. Mockenhaupt und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Hermann-Josef Droege die Studie über die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen vor.

Nur rund 57 Prozent der Gewerbe- und Industrieflächen können tatsächlich gewerblich genutzt werden. Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Dr. Gerd Hennings (Büro für Gewerbe- und Freiraumplanung) und das Planungsbüro Stadtraumkonzept GmbH (Dortmund) in der von der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) beauftragten Studie „Vom Brutto zum Netto“. Zur Versachlichung der Diskussionen um den Gewerbe- und Industrieflächenbedarf hat die Industrie- und Handelskammer Siegen anhand von neun Industrie- und Gewerbegebieten exemplarisch untersuchen lassen, welcher Anteil der im Regionalplan ausgewiesenen Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche (GIB) tatsächlich im Lauf der Planungsverfahren gewerblich nutzbare Fläche wurde. Insbesondere aufgrund der naturräumlichen Gegebenheiten, wie zum Beispiel der schwierigen Topographie, dem Vorkommen geschützter Arten und der besonderen Wertigkeit des Naturraums im Bezirk der IHK Siegen, steht ein im überregionalen Vergleich überdurchschnittlich großer Anteil letztendlich nicht als Gewerbefläche zur Verfügung.

Im Einzelnen wurden die Bebauungspläne des Industrieparks Burbach, des Gewerbe- und Industrieparks Wittgenstein, des Industriegebiets Finnentrop III, des Gewerbeparks Hüppcherhammer, des Gewerbegebiets Martinshardt/Oberes Leimbachtal, des Industriegebiets „Auf der Mark“ in Wenden, des Gewerbegebiets Wilhelmshöhe West in Freudenberg und des Industriegebiets Lehnscheid in Wilnsdorf analysiert. Die an den einzelnen Standorten ausgewiesenen Netto-Gewerbe- und Industrieflächen summieren sich auf rund 215 ha. Das entspricht rund 57 Prozent der Gesamtfläche aller Bebauungspläne. Den höchsten potenziellen Nutzungsgrad weist der Industriepark Wittgenstein in Erndtebrück mit 66,8 Prozent auf. Mit 43,6 Prozent ist dieser Anteil am Standort Wilhelmshöhe West in Freudenberg am geringsten. Der Anteil der nicht gewerblich nutzbaren Flächen in den analysierten Gebieten liegt also bei mindestens 33,2 Prozent und maximal bei 56,4 Prozent. Im Mittel sind 42,7 Prozent der Flächen in den Bebauungsplänen nicht gewerblich nutzbar. Innerhalb der untersuchten Bebauungspläne liegt der Flächenanteil für die verkehrliche Erschließung bei rund elf Prozent. Dies stellt einen vergleichsweise niedrigen Wert dar, da man in der Regel von einem Erschließungsflächenanteil von rund 15 Prozent ausgeht.

Ein deutlich höherer Anteil der industriell/gewerblich nicht nutzbaren Flächen der neun analysierten Gewerbe- und Industriegebiete entfällt auf die Kategorie ‚Grünflächen‘. Dabei dient der Begriff ‚Grünflächen‘ als Sammelbegriff für Böschungen, Ausgleichsflächen, Flächen für das Niederschlagswassermanagement und für Wald- und Wiesenflächen. Der durchschnittliche Anteil der so definierten Grünflächen an den untersuchten Bebauungsplänen beträgt rund 31 Prozent.

„Dieser beachtliche Abzug nicht nutzbarer Fläche auf dem Weg vom Brutto zum Netto bedarf einer eingehenden politischen Bewertung“, so Franz J. Mockenhaupt, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen. „Bei der anstehenden Neuordnung der Landesplanung müssen regionale Besonderheiten, wie sie durch die Untersuchung deutlich geworden sind, berücksichtigt werden“, fordert er. „Die Akzeptanz dieser Besonderheiten und die eventuelle Erleichterung bei der Entscheidung über den Umfang immer schwieriger zu leistender Ausgleiche bei Planungen im Freiraum könnte zur Nagelprobe für die Zukunftsperspektiven des Industriestandorts IHK-Bezirk Siegen werden“, ergänzte Hermann-Josef Droege, der für Planung zuständige stellvertretende Hauptgeschäftsführer.

Mit der vorliegenden Studie will die IHK Siegen über die regionale Analyse hinaus einen Beitrag zur Diskussion des neuen Landesentwicklungsplanes leisten. Weitere Industrie- und Handelskammern beziehungsweise Regionen in NRW haben das Entstehen der Studie aufmerksam verfolgt und planen zum Teil ähnliche Untersuchungen. Die Ergebnisse sollen im Gespräch mit den 18 Städten und Gemeinden im IHK-Bezirk und im Gedankenaustausch mit anderen Regionen in NRW weiter diskutiert werden.

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