Umspannanlage Struthütten für 1,5 Millionen Euro erneuert

Bürgermeister Bernhard Baumann und Wolfgang Weber, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters der Gemeinde Neunkirchen (li.), ließen sich von Dr. Catharina Friedrich, Leiterin Regionalzentrum Sieg, Westnetz (re.), Thomas Schnüttgen, Projektleiter, Westnetz (2. v. re.) und Peter Imhäuser, Leiter Kommunalbetreuung Region Siegen, RWE Deutschland AG, die einzelnen Maßnahmen im neuen Schalthaus erläutern.

Die RWE Deutschland AG hat rund 1,5 Millionen Euro in die Erneuerung der Umspannanlage Struthütten investiert. Experten des Unternehmens stellten jetzt Bürgermeister Bernhard Baumann und Wolfgang Weber, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, die neue Technik der Ende 2015 fertiggestellten Umspannanlage vor.

Dr. Catharina Friedrich, Leiterin des Regionalzentrums Sieg des RWE Verteilnetzbetreibers Westnetz betonte, dass die Anlage ein moderner Knotenpunkt der Energieversorgung im regionalen Stromnetz für die Gemeinde Neunkirchen sei. Friedrich erläuterte im Weiteren die gestiegenen Herausforderungen für das Strom-Verteilnetz: „Über viele Jahrzehnte transportierten die Netze den Strom nur in eine Richtung: Von den Kraftwerken zu den Verbrauchern in unserer Region. Heute speisen zusätzlich regenerative Erzeugungsanlagen bei Wind und Sonne mit umgekehrter Richtung den Strom in das Mittel- und Niederspannungsnetz ein.“ Da diese Einspeisung wetterbedingt häufig gleichzeitig erfolgt, müssen die Netze nicht nur ausgebaut, sondern mit moderner Technologie intelligenter gemacht werden.

Die Umspannanlage Struthütten ist Teil des Stromnetzes und dient der Verbindung unterschiedlicher Spannungsebenen. Denn die elektrische Energie wird auf dem Weg von den jeweiligen Kraftwerken zu den Endverbrauchern auf mehreren Spannungsebenen – vergleichbar mit Landstraßen, Haupt- und Nebenstraßen – transportiert, um eine möglichst verlustarme Übertragung zu gewährleisten. In der Umspannanlage wird der ankommende Strom mit einer Spannung von 110.000 Volt auf 10.000 Volt heruntertransformiert und an Industrie, Gewerbe und Haushalte in Neunkirchen und bis nach Herdorf weiter verteilt. Für die einzelnen Verbraucher werden die 10.000 Volt dann in Ortsnetzstationen auf 400 Volt umgespannt.

„Als Anlageneigentümer stellen wir mit diesen Investitionen die Stromversorgung in Neunkirchen für die Zukunft sicher und stärken das Stromnetz für die Energiewende“, sagte Peter Imhäuser, Leiter Kommunalbetreuung der RWE Deutschland AG für die Region Siegen. „Dafür wird in der Region neueste Technik eingesetzt. Über den ständigen Ausbau – auch gemeinsam mit regionalen Partnern – sind die Netze für die Aufnahme der Leistung von weiteren Solar-, Wind- und Biogasanlagen gut ausgestattet“, erklärte Westnetz-Projektleiter Thomas Schnüttgen. Die gewohnt hohe Versorgungssicherheit wird so aufrechterhalten und sogar noch weiter verbessert. Der Anteil der regenerativen Energien an der Stromerzeugung liegt derzeit in Deutschland bei rund 33 Prozent und soll bis 2050 auf 80 Prozent ansteigen. Damit verbunden sind erhöhte Anstrengungen der Netzbetreiber, um die Versorgungssicherheit in den Stromnetzen mit Blick auf die unregelmäßige Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie zu gewährleisten.

Die Planungen zur Erneuerung der Umspannanlage Struthütten begannen Ende 2010, die Fertigstellung erfolgte Ende 2015. Die große Herausforderung beim Umbau bestand darin, die Anlage im laufenden Betrieb zu erneuern. Dabei stellten die Spezialisten von Westnetz sicher, dass die zuverlässige Stromversorgung stets gewährleistet war. Neben dem Bau des neuen Schalthauses wurden die elektrischen Anlagen wie Hochspannungsschaltgeräte, aber auch alle abgehenden Kabelanbindungen erneuert. „Mit einer intelligenten Schutz- und Steuerungstechnik ausgestattet, können wir die Anlage per Glasfaserkabel von unserer Netzleitstelle in Wesseling-Berzdorf rund um die Uhr ferngesteuert überwachen“, erklärte Friedrich. Eine eigene Batterieversorgung stellt sicher, dass die Anlage auch bei Störungen steuerbar bleibt. Bei Bedarf kann die Umspannanlage mehr Leistung für örtliche Industriebetriebe in Neunkirche bereitstellen, aber auch regenerativ erzeugten Strom aufnehmen.

Bürgermeister Baumann begrüßte ausdrücklich die Erneuerungsmaßnahmen und sagte: „Mit der Investition und dem Einsatz neuester Techniken stärkt die RWE Deutschland AG als unser Vertragspartner im Bereich der Stromkonzession nachhaltig die Stromversorgung in der Region, ermöglicht die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit bestehender Unternehmen“. Peter Imhäuser ergänzte: „Diese erheblichen finanziellen Netzinvestitionen sind nur vor dem Hintergrund langfristiger Planungssicherheit möglich, welche uns die Kommunen im Rahmen von Gesellschafts-und Konzessionsverträgen gegeben haben. Damit bleibt RWE ein verlässlicher und starker Partner für die Kommunen in der Region.“

Die Westnetz mit Sitz in Dortmund ist der Verteilnetzbetreiber für Strom und Gas im Westen Deutschlands. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der RWE Deutschland AG. Westnetz betreibt mit 5.100 Mitarbeitern eine Vielzahl von Netzen unterschiedlicher Eigentümer. Sie ist ein unabhängiger Verteilnetzbetreiber und stellt die Gas- und Stromnetze allen Marktteilnehmern diskriminierungsfrei zur Verfügung. Im RWE-Konzern verantwortet Westnetz im regulierten Bereich Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von 185.000 Kilometern Stromnetz und 28.000 Kilometern Gasnetz. Westnetz unterstützt die Energiewende in Deutschland mit zukunftsorientiertem Aus- und Umbau der Netze sowie zahlreichen Innovationsprojekten.

Kommentar hinterlassen zu "Umspannanlage Struthütten für 1,5 Millionen Euro erneuert"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.