Stadt Siegen plant klimafreundliches Gewerbegebiet „Martinshardt II“

Oberhalb der bereits erschlossenen "Martinshardt I" im Siegener Leimbachtal wird das neue, nachhaltige Gewerbegebiet liegen. (Foto: Stadt Siegen)

Das geplante Gewerbegebiet „Martinshardt II“ im Leimbachtal soll ein nachhaltiges und klimafreundliches Vorzeigeprojekt werden: Auf rund 16,3 Hektar Netto-Fläche „wollen wir zeigen, dass sich Ökologie und Ökonomie ergänzen können“, sagte Bürgermeister Steffen Mues jetzt bei der Vorstellung des Modellprojekts.

„Nachhaltig, ressourcenschonend und klimafreundlich soll das neue Gewerbegebiet werden, im Grünen und doch direkt an der Autobahn gelegen, ein Technologiestandort mit Zukunft“, sagte Mues im Rahmen eines digitalen Pressegesprächs zur Vorstellung des Projekts. „Das wird einer der Meilensteine in unserer bisherigen Entwicklung hin zu einer klimafreundlichen Ausrichtung als Universitätsstadt Siegen.“ Die Erschließungsplanungen gehen nun bis zur Ratssitzung im April in die politische Entscheidungsfindung, die umfassende Verwaltungsvorlage der mitwirkenden Abteilungen – namentlich der Abteilung für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Liegenschaften, der Wirtschaftsförderung sowie der Stabsstelle Klimaschutz – in die Beratung.

Topographisch handelt es sich um die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes „Martinshardt I“. Mit mehr als 2,7 Mio. Euro alleine an Planungs- und Grunderwerbskosten steht das Gebiet vom Kostenvolumen mit an oberster Stelle im städtischen Investitionsprogramm 2021. „Moderne Gewerbegebiete müsse nicht trist und grau sein, sondern können lebendiger Bestandteil einer grünen Stadt sein“, sagte Bürgermeister Mues mit Blick auf die bereits bestehenden Gewerbegebiete „Martinshardt I“ und „Oberes Leimbachtal“: Ziel sei, die Branchenstruktur in der Stadt weiter zu diversifizieren und innovativen wie zukunftsweisenden Unternehmen Raum zu bieten.

Dachbegrünung, Solarthermie und Parkhaus

In der 15-seitigen Vorlage wurde ein Handlungskonzept entwickelt, das die verschiedensten Maßnahmen konkret beschreibt. Dazu gehören unter anderem ein festgesetzter Anteil an Fassaden- und Dachbegrünung, Photovoltaik- und Solarthermieanlagen, ein zentrales Parkhaus mit 300 bis 500 Stellplätzen, um nachhaltige Mobilität zu steuern, der Ausschluss von Schotter- und Steingärten, Grünflächen, eine Machbarkeitsstudie für ein zentrales Kaltwärmenetz, eine gute ÖPNV-Anbindung und Ladestationen für E-Autos sowie E-Bikes. Stadtbaurat Henrik Schumann betonte die „technischen Herausforderungen“, die das neue Gewerbegebiet aufgrund der Topographie mit sich bringe: „Hier braucht es Ingenieurskunst, um mit den Höhen umzugehen“, stellt er die geplanten Stützkonstruktionen („Terrassen“) an den Hängen vor.

Eine bundesweite Umfrage der städtischen Wirtschaftsförderung bei Kommunen hatte im Vorfeld ergeben, dass entsprechende Festsetzungen in Bebauungsplänen nur in seltenen Fällen zu Absagen im Zuge der Vermarktung geführt haben. „Im Gegenteil entdecken Unternehmen mittlerweile darin einen Marktwert für sich“, so Thomas Runge, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Und Bürgermeister Steffen Mues hat festgestellt: „So ein Gewerbegebiet ist auch immer ein großes Wirtschaftsförderungsprogramm. Firmen finden nicht nur einen neuen Ort, sondern investieren auch in die Standorte.“

Bild und Info: Stadt Siegen

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