Remote Services in Corona Zeiten bei HWS

Die HWS Operationszentrale bei der Inbetriebnahme einer kompletten Formanlage im April 2021.

Die plötzlichen Reiseeinschränkungen im letzten Jahr stellten Kunden und Maschinenexporteure vor neue Herausforderungen: Maschinen und Anlagen konnten zwar geliefert, aber nicht vor Ort installiert und Betrieb genommen werden. Ebenso konnten Serviceeinsätze und bereits geplante Anlageninspektionen vor Ort nicht vollzogen werden. Die Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH (HWS) in Bad Laasphe hat sich dieser Herausforderung gestellt und mit den Kunden individuelle und auf die lokale Infrastruktur abgestimmte Remote Lösungen erarbeitet. Remote Lösung bedeutet, dass ein Team im Stammwerk mit einem Team beim Kunden unter Zuhilfenahme digitaler Werkzeuge zusammenarbeitet. Dabei werden beispielsweise Daten der Anlage und Bilder der lokalen Webcams ausgewertet und in Echtzeit dem Team vor Ort als Hilfestellung übermittelt.

Erste abgeformte Grünsandformen übermittelt in Echtzeit im Rahmen einer Remote Inbetriebnahme.

Bereits im Mai 2020, also sechs Wochen nach dem Beginn des ersten Lockdowns, wurde eine Formmaschine und eine Gießmaschine in China erfolgreich per Remote Commissioning in Betrieb genommen. HWS hat dafür eine Operationszentrale unter Wahrung der Hygienerichtlinien eingerichtet. Die Arbeitszeit des Teams wurde auf die Zeitzone des Kunden angepasst. Zeitweise in Doppelschichten. Vor Ort sind qualifizierte Mitarbeiter beim Kunden erforderlich, ebenso wie eine umfassende digitale Infrastruktur, beispielsweise zur Übertragung von Datensätzen oder für die Live-Kameras. Einkalkuliert werden muss zudem, dass die Installation vor Ort nicht im ursprünglich vorgesehenen Zeitfenster erfolgt. Hilfreich ist auch die Unterstützung durch externe Experten.

Auf diese Weise hat HWS mitsamt seinen Kunden und der jeweils lokalen Serviceorganisation mehrere Formmaschinen, Gießmaschinen, V-Prozess Anlagen und auch gesamte Formanlagen in Asien und Nordamerika in Betrieb genommen. Auch Inspektionen wurden in den vergangenen Monaten mehrfach auf ähnliche Weise durchgeführt. Es sind noch weitere „Remote Inspections“ in der Planung. „Dies unterstreicht, dass diese neuen Dienstleistungen möglich und bedarfsgerecht sind“, so das Unternehmen.

Das Fazit von Wagner Sinto: „Die Welt hat sich in den vergangenen Monaten geändert. Aufgrund der aktuellen Pandemielage ist Reisen derzeit teilweise äußerst restriktiv bzw. nicht darstellbar. Viele Reisen wurden durch Webmeetings ersetzt und damit einhergehend wurde bzw. musste die Digitalisierung mit all seinen Möglichkeiten sehr rasch vorangetrieben, ausgebaut und umgesetzt werden. Aus Sicht des Kunden und von HWS sind diese Remote Services erfolgreich und ausbaufähig. Die Remote Services können derzeit aber die konventionellen Einsätze nicht vollends ersetzen. HWS wird weiter an diesem Geschäftsmodell arbeiten.“

Bilder und Info: Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH

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