Politik und Handwerk auf Nachwuchssuche

Setzen auf Bildungslotsen und Lehrer-Praktika: Kammerpräsident Jochen Renfordt und SPD-Politikerin Inge Blask.

Der Fachkräftemangel ist längst im deutschen Handwerk angekommen. Auch südwestfälische Betriebe suchen landauf landab mittlerweile händeringend Nachwuchs. Im informellen Austausch hat sich die Handwerkskammer Südwestfalen nun mit Inge Blask, Landtagsabgeordnete der SPD für den Märkischen Kreis, auf gemeinsame Lösungssuche begeben.

„Die Zahl der Ausbildungsplätze ist auch im südwestfälischen Handwerk größer, als die Personen, die sich für einen Ausbildungsplatz bewerben“, verdeutlicht Jochen Renfordt, Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen die aktuelle Lage. Zurzeit kommt das Angebot des Handwerks trotz vieler intensiver Maßnahmen aber nicht immer bei der Zielgruppe an. „Da werden die Blicke oft noch in die falsche Richtung gelenkt.“

Ein Problem, was auch SPD-Politikerin Blask durchaus nachvollziehen kann. Abhilfe sollen hier künftig kommunale Bildungslotsen schaffen. „Diese werden in allen Schulformen in NRW eingesetzt und sollen die Lehrer unterstützen“, so Blask.

Kommunale Bildungslotsen für die Schüler

Geplant sei es, multiprofessionelle Teams in den Schulen zu installieren. Hier sollen SocialWorker, Sozialpädagogen aber auch Handwerker im Einsatz sein, um den Nachwuchs zielgerichtet in die entsprechenden Bahnen zu lenken.

Die SPD in Nordrhein-Westfalen hat das sogar an prominenter Stelle verankert. „Wir haben es in unser Programm für die Landtagswahl 2022 geschrieben“, verdeutlicht Blask. „Es ist darüber hinaus fest geplant, dass beispielsweise Gymnasien in NRW einen handwerklichen Zweig bekommen.“

Eine Idee, die von der Handwerkskammer Südwestfalen sehr begrüßt wird. „Darüber hinaus sollten auch die Lehrer sensibilisiert werden“, macht Präsident Renfordt deutlich. „Die Pädagogen müssen die Modernität der Berufe erkennen und vermitteln. Oftmals gehört das Smartphone heute schon zum täglichen Werkzeug vieler Handwerker.“

Praxiswoche als Lehrerfortbildung

Einen entsprechenden Vorschlag zur Umsetzung macht Hendrik Schmitt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen: „Lehrer könnten in Form einer Praxiswoche das Handwerk hautnah kennenlernen und das als Fortbildung angerechnet bekommen.“ Um genau diesen Vorschlag schnellstmöglich zu fixieren, vereinbarten alle Beteiligten für die Zukunft einen noch intensiveren Austausch im erweiterten Rahmen.

Text und Foto: Handwerkskammer Südwestfalen

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