Metall-Tarifabschluss in Nordrhein-Westfalen übernommen

Die Tarifparteien der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie haben in der 4. Verhandlungsrunde für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs am Donnerstag in Düsseldorf ein Ergebnis erzielt. Vereinbart wurde eine Tabellenerhöhung um 3,4 Prozent ab dem 1. Juli 2013 und um weitere 2,2 Prozent zum 1. Mai 2014. Die Gesamtlaufzeit beträgt 20 Monate vom 1. Mai 2013 bis zum 31. Dezember 2014.

Der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Horst-Werner Maier-Hunke, bezeichnete den Tarifabschluss für die mittelständisch geprägte M+E-Industrie in Nordrhein-Westfalen als „realistisch und durch die lange Laufzeit verkraftbar“. Die verzögerte Tabellenerhöhung sei die Konsequenz einer nach wie vor ungewissen wirtschaftlichen Lage im laufenden Jahr. „Ich bin sehr froh, dass die Belastung für das Jahr 2013 unter drei Prozent und damit insgesamt deutlich unter dem Wert des Vorjahres liegt“, sagte der Arbeitgeberpräsident.

Das geschnürte Paket aus Gesamtbelastung und Laufzeit werde der sehr unterschiedlichen Lage in den Unternehmen des Industriezweigs „zwar im Großen und Ganzen“ gerecht. Allerdings hätten die NRW-Metallarbeitgeber angesichts der heterogenen wirtschaftlichen Situation intensiv für eine Vereinbarung mit betrieblichen Differenzierungsmöglichkeiten geworben. „Da die IG Metall dies nur mit einem Vetorecht der Gewerkschaft akzeptiert und so das Instrument diskreditiert hätte, haben wir in diesem Jahr darauf verzichtet“, erklärte Maier-Hunke. Grundsätzlich müssten aber betriebliche Anpassungsmöglichkeiten weiterhin fester Bestandteil des tarifpolitischen Werkzeugkastens bleiben. Ohne betriebsnahe Elemente würde die Akzeptanz des Flächentarifs in den Unternehmen langfristig gefährdet. Dies gelte umso mehr, als sich die Spreizung von Firmenkonjunkturen in den letzten Jahren kontinuierlich vergrößert habe.

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