Mensa-Neubau der Universität in der Siegener Innenstadt nimmt Gestalt an

In der Caféteria im Erdgeschoss steht den Gästen künftig an verschiedenen Stationen ein reichhaltiges kulinarisches Angebot zur Verfügung.

Ein Gebäude aus dem Muster-Katalog ist die neue Innenstadt-Mensa der Uni Siegen nicht, das wird schon beim Betreten des Neubaus durch den Haupteingang in der Grabenstraße klar. Die BesucherInnen durchschreiten dabei die historische Siegener Stadtmauer – der gläserne Eingang wurde in die unter Denkmalschutz stehende Mauer integriert. Auch im Innern ist die Steinmauer erhalten geblieben: Im Bereich der Caféteria haben die Gäste künftig freie Sicht auf die jahrhundertealten Bruchsteine. Weitere Besonderheiten des Gebäudes sind die bodentiefen Glasfenster im Mensabereich und die Topografie: Die vier Geschosse wurden vom „Obergraben“ ausgehend in den Hang hinein gebaut. Acht bis zehn Meter Höhenunterschied galt es dabei zu überwinden, die Hänge mussten zu beiden Seiten hin abgesichert werden. Trotz dieser Herausforderungen liegen die im Sommer 2018 begonnenen Arbeiten im Zeitplan. Im Frühjahr 2020 soll das Gebäude „löffelfertig“ an die Universität übergeben werden. Pünktlich zum Sommersemester können Mensa, Caféteria und Bistro den Betrieb aufnehmen.

Modern und vielfältig soll das neue kulinarische Angebot werden, welches zukünftig vom Studierendenwerk angeboten wird: In der Caféteria im Erdgeschoss ist wie eine Markthalle mit einem Shop-in-Shop-System geplant. An verschiedenen Stationen können die Gäste ihre Speisen auswählen und sich anschließend einen Sitzplatz suchen. Außerdem stehen zwei Außenterrassen rechts und links des Gebäudes zu Verfügung: Man sitzt dort entweder im Außenbereich der historischen Stadtmauer oder zum Innenhof des ehemaligen Kreisklinikums hin. Auch die Mensa im Obergeschoss ist in einen Service- und Ausgabebereich sowie einen großzügigen Speisesaal unterteilt. Nach der Essenszeit können beide Bereiche durch Glastüren getrennt werden. Tische und Stühle des Speisesaals können Studierende dann auch als Arbeitsplätze nutzen. Das Bistro befindet sich in der untersten Etage des Gebäudes, mit direktem Zugang vom Obergraben. Hier werden neben einer Ausgabetheke und Sitzgelegenheiten auch Automaten zur Selbstversorgung aufgestellt. Außerdem gibt es für Familien mit kleinen Kindern einen angeschlossenen Still- und Wickelraum.

„Das Gebäude ist komplett barrierefrei. Wir haben Treppengeländer und Schilder mit Blindenschrift versehen, darüber hinaus gibt es Leitlinien und taktile Orientierungshilfen auf dem Boden“, betont Christian Vitt, stellvertretender Baudezernent der Universität. Neben einem Treppenhaus verbindet ein Aufzug alle vier Stockwerke miteinander. So lässt sich auch der Höhenunterschied zwischen „Obergraben“ und „Grabenstraße“ überbrücken: ein wichtiger, barrierefreier Zugang zum Campus Unteres Schloss. „Das Gebäude wird von Vielen sicherlich auch als Durchgang genutzt werden. Aber das ist gewollt und wurde bewusst so angelegt“, sagt Vitt.

650 Sitzplätze stehen in der Mensa künftig für die Gäste zur Verfügung, bis zu 2.700 Essen sollen pro Tag produziert werden. Wird der Umzug zweier weiterer Fakultäten vom Haardter Berg in die Siegener Innenstadt in einigen Jahren realisiert, sei das zu wenig, sagt Vitt, aber: „eine flächendeckende Versorgung aller Studierenden und MitarbeiterInnen ist auch gar nicht unser Ziel. Es gibt in der Innenstadt ja ein umfangreiches kulinarisches Angebot, das wir mit der neuen Mensa lediglich ergänzen möchten.“ Nicht nur Uni-Angehörige sind in dem neuen Gebäude künftig willkommen, sondern auch Bürgerinnen und Bürger, die in der Innenstadt leben und arbeiten.

37 verschiedene Gewerke sind aktuell auf der Baustelle beschäftigt. Sie arbeiten mit Hochdruck daran, die verschiedenen Bereiche fertigzustellen. Neben den „öffentlichen“ Gebäudeteilen gehören dazu auch die Vorbereitungs-, Kühl- und Lagerräume sowie die Technikzentrale und die Anlieferung. Letztere erfolgt über den „Obergraben“: Die LKW können von dort in eine große Garage im Gebäude fahren. Dort wird das Kühlsystem an die mensaeigene Stromversorgung angeschlossen, damit sie bei ruhendem Motor entladen werden können. Von außen soll das gesamte Gebäude schließlich auch noch mit fränkischem Muschelkalk verkleidet werden: Ein Naturmaterial, das nicht nur beständig ist, sondern mit seiner hell-beigen changierenden Optik auch hochwertig aussieht.

Hintergrund:
Rund 18 Millionen Euro kostet die Innenstadt-Mensa insgesamt, die Universität Siegen wird bei der Finanzierung vom Land NRW unterstützt. Bauherrin ist die Immobilien Projekte Siegerland GmbH (IPS), die das Gebäude löffelfertig an die Universität übergeben wird. Ausgeführt werden die Arbeiten von der „ARGE CAMPUS“, bestehend aus den Unternehmen Quast, Hundhausen und Runkel aus Siegen. Rund 50 MitarbeiterInnen des Studierendenwerks werden künftig in dem Gebäude arbeiten.

Bild und Infos: Universität Siegen

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