M+E-Tarifrunde 2021: „Keine zusätzlichen Steine in den Weg legen“

Die Steine gemeinsam aus dem Weg räumen, das war der Appell von Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V., an Andree Jorgella, Geschäftsführer der IG Metall Siegen, für die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie.

Die IG Metall Siegen hat heute mit einer Menschenkette vor dem Haus der Siegerländer Wirtschaft in Siegen auf ihre Forderungen in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie hingewiesen. Dabei stand das Thema Beschäftigungssicherung im Vordergrund. Der Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. hat die Gewerkschaft in diesem Zusammenhang aufgefordert, auf die angekündigten völlig unnötigen und nicht mehr zeitgemäßen Warnstreikaktionen zu verzichten und an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Mit einer Menschenkette hat die Siegener IG Metall heute vor dem Haus der Siegerländer Wirtschaft demonstriert.

„Der beste Weg der Beschäftigungssicherung in der aktuellen Corona-Krise ist den Unternehmen keine zusätzlichen Steine in den Weg zu legen. Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind schon groß genug. Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Siegen-Wittgenstein haben bislang viel getan, um Arbeitsplätze zu sichern und Beschäftigung zu erhalten. Das war nicht leicht angesichts der wirtschaftlichen Folgen der weltweiten Pandemie. Und so wie es derzeit aussieht, wird sich an der Situation auch in den kommenden Monaten wenig ändern. Zeigen Sie Verantwortung als echter Tarifpartner und helfen Sie mit, die Steine aus dem Weg zu räumen, die unseren Unternehmen derzeit so viele Probleme bereiten“ so Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V.

Beschäftigung sichere man am Besten, indem man die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärkt und nicht schwächt. Dazu gehöre auch eine verantwortungsbewusste und zeitgemäße Tarifpolitik. „Tarifverträge sind dazu da, um Rahmen zu setzen und nicht alles bis ins kleinste Detail regeln und den Unternehmen vorschreiben zu wollen. Eine solche Vorgehensweise schadet dem Flächentarif und treibt immer mehr Unternehmen in die Tarifflucht. Das kann weder im Interesse der Gewerkschaften noch im Interesse der Arbeitgeberverbände sein“, so Dr. Doublet weiter. Deshalb sollten wir zu dem Prinzip zurückkehren: „ Soviel Regeln wie nötig, soviel Flexibilität wie möglich.“

Beschäftigungssicherung durch Arbeitszeitverkürzung ist ebenfalls ein Trugschluss. Das mag in Krisenzeiten in einzelnen Unternehmen über einen überschaubaren Zeitraum funktionieren. Die Tarifverträge erlauben ja schon jetzt entsprechende Regelungen. Aber dauerhaft treibt es die Arbeitskosten in die Höhe und sichert keine Beschäftigung, sondern verringert sie. Unternehmen müssen auch heute noch im freien Wettbewerb die Erträge erwirtschaften, mit denen sie die Beschäftigung finanzieren. Bleiben die Gewinne aus oder werden die Kosten zu hoch, dann hat das zwangsläufig auch negative Folgen für die Beschäftigung. Dieser Erkenntnis müssen sich auch die Tarifpartner stellen.

Dr. Doublet forderte die Gewerkschaftsvertreter auch symbolisch auf, jetzt gemeinsam anzupacken und die für die Unternehmen hinderlichen Steine aus dem Weg zu räumen und am Verhandlungstisch für alle Beteiligten vernünftige Regelungen zu finden.

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