Lernen durch Tun: Pflegeschüler üben in Spezial-Laboren

Eines der beiden Skills Labs befindet sich im Untergeschoss des Pflegebildungszentrums.

Nach mehrmonatigen Umbauarbeiten sind im Siegener Pflegebildungszentrum zwei Skills Labs (Fertigkeitenlabore) für die Arbeit im Pflegeberuf entstanden. Ob Wunden versorgen, Drainagen legen, die Grundpflege durchführen oder rückenschonendes Arbeiten am Patientenbett erlernen – das und vieles mehr ist mit den technischen Möglichkeiten und dem Mobiliar in den Skills Labs möglich. Mit modernen lebensgroßen Simulationspuppen, die über messbare Vitalparameter verfügen, kann beispielsweise eine Notfallsituation nachgeahmt werden. So lernen die angehenden Pflegefachfrauen und -männer das korrekte Vorgehen und die richtigen Handgriffe für eine Reanimation. Als spezielles Lernmittel dient in beiden Räumen jeweils ein digitales interaktives Whiteboard. Das funktioniert ähnlich wie ein Tablet, misst jedoch eine Bildschirmdiagonale von etwa zwei Metern. Im PBZ werden darauf unter anderem Videos und Präsentationen mit Anleitungen für Lerneinheiten gezeigt. Um eine realitätsnahe Umgebung widerzuspiegeln, sind die Skills Labs zudem mit Pflegebetten, Nachtschränken und medizinischen Materialien für die Patienten-Pflege ausgestattet. Zum Einsatz kommen überdies Kameras, um die Trainings aufzuzeichnen und durch Sichten der Inhalte den Lerneffekt zu steigern.

Die Schüler können nun noch realitätsnaher für die Arbeit im Pflegeberuf üben und Handgriffe optimieren.

Für die Skills Labs umgebaut wurden der Mehrzweckraum im Untergeschoss sowie der bisherige Demonstrationsraum in der ersten Etage. Es wurden Decken ausgebaut, Putzarbeiten durchgeführt und Böden verlegt. Auch die Wand aus Glasbausteinen des bisherigen Mehrzweckraumes wurden entfernt. An dieser Stelle glänzt nun eine neue Fensterfront. Insgesamt messen die Skills Labs 120 Quadratmeter – 70 im Untergeschoss und 50 in der ersten Etage. Wie hilfreich die beiden Räume sind, weiß Schulleiter Frank Fehlauer: „Wir möchten die Skills Labs im Rahmen der pflegerischen Ausbildung nicht mehr missen. Sie bieten eine tolle Vernetzung zwischen Theorie und Praxis und vom Einführungsblock bis zur Abschlussprüfung optimale Möglichkeiten, pflegerische Handlungssituationen zu erproben, zu reflektieren und zu optimieren.“ Einen weiteren Vorteil sieht Fehlauer darin, dass die alltagsnahen Situationen zunächst in geschützter Umgebung trainiert und erst dann am Patienten ausgeführt werden können, was vor allem zu einem erhöhten Selbstvertrauen der Schüler beiträgt.

Bei den Umbauten unterstützt wurde das PBZ vom Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit 226 000 Euro stellte es der Einrichtung Ende 2020 Fördermittel zur Verfügung, nachdem ein Antrag durch die Diakonie in Südwestfalen für die geplanten Modernisierungen in der Schule erfolgt war.

Bilder und Info: Diakonie in Südwestfalen gGmbH

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