Leidenschaft und Forschergeist

Die 1. Preisträgerin Hannah Voß mit den Stiftern des Preisgeldes: (v.l.n.r.) Stefan W. Schauerte, Klaus Vetter, Hannah Voß, Dr.-Ing. Axel Müller, Felix G. Hensel.

Preisstifter Stefan W. Schauerte brachte es vor mehr als 100 Gästen auf den Punkt: „Es ist mehr als angemessen, dass diese schulischen Facharbeiten größere Aufmerksamkeit erhalten. Sie haben nicht ‚nur‘ sehr gute Noten, sondern auch diesen Preis verdient.“ Insbesondere trifft dies auf die Arbeiten zu, die jetzt durch den VDI-IHK-Oberstufenpreis prämiert wurden. Hannah Voß (Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium in Siegen), Lukas Heide (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Neunkirchen) und Christian Jung (Städtisches Gymnasium Kreuztal) sind die drei Gewinner des VDI-IHK-Oberstufenpreises 2017. Platz vier und fünf gingen an Sebastian Braun (Städtisches Gymnasium Kreuztal) und Jonathan Bechtel (Gymnasium Netphen).

Der Oberstufenpreis ist mit 9000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr durch den Siegener Bezirksverein des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), die Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK), die Heidi-und-Klaus-Vetter-Stiftung aus Siegen und die Wilhelm Schauerte GmbH & Co. KG aus Lennestadt gestiftet. Seit 2009 zeichnet der Preis Schülerinnen und Schüler aller Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe aus, die hervorragende Fach- oder Projektarbeiten in den Fächern Biologie, Physik, Chemie, Informatik oder Mathematik erstellt haben. Die Arbeiten müssen dabei mit mindestens 13 Punkten bewertet sein. IHK-Ehrenpräsident Klaus Vetter beschrieb stellvertretend für die Preisstifter seine Motivation: „Wir möchten etwas für die Bildung junger Menschen tun. Der Oberstufenpreis zeigt deutlich deren Leistungsfähigkeit. Denn die gibt es auch: Schülerinnen und Schüler, die nicht danach fragen, wie viele Stunden sie für eine solche Facharbeit aufwenden, sondern die sich von ihrem Interesse leiten lassen.“

IHK-Präsident Felix G. Hensel, der Vorsitzende des Siegener Bezirksvereins im VDI, Dr.-Ing. Axel Müller, der Geschäftsführer der Wilhelm Schauerte GmbH & Co. KG, Stefan W. Schauerte, sowie die Jurymitglieder Dr. Jochen Dietrich, Schulleiter des Gymnasiums Stift Keppel in Hilchenbach, und Rainer Dango, Geschäftsführer der Dango & Dienenthal GmbH & Co. KG, überreichten die Preise in einem Festakt. Musikalisch mitgestaltet wurde der Abend durch das Blechbläser-Ensemble „Blechreiz“ vom Gymnasium Stift Keppel aus Hilchenbach. Insgesamt waren 14 Bewerbungen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe für den VDI-IHK-Oberstufenpreis eingegangen. Eine fachkundige Jury wählte anschließend die Arbeiten und Gewinner aus, die ihre Werke im Bernhard-Weiss-Saal vorstellten und ihre Ehrungen entgegennahmen.

Hannah Voß vom Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium in Siegen erhielt den ersten Preis für ihre mit 15 Punkten bewertete Facharbeit im Fach Physik. Mit dem Thema „Der Einfluss des S-Bogens auf die Tonerzeugung des Fagottes – Untersuchung mithilfe von Tonspektren – Anwendung der Fourieranalyse“ konnte sie dabei Hobby und Forscherdrang verbinden. Darauf ging Stefan W. Schauerte auch in seiner Laudatio ein: In der Arbeit würden auf besondere Weise Musik und physikalische Eigenschaften miteinander zu etwas Neuem vereint. Sie zeige, dass physikalische Prinzipien auch einen Einfluss auf die künstlerische Wirkung haben. „Die Arbeit zeigt auf, mit welchen Eigenschaften man erfolgreich vorankommt: leidenschaftlich, zielstrebig und lösungsorientiert. Genau solche Menschen brauchen wir in unseren Unternehmen“, lobte Stefan W. Schauerte, Geschäftsführer der Wilhelm Schauerte GmbH & Co. KG, die Gewinnerarbeit und überreichte das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro.

Auch Lukas Heide (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Neunkirchen) erhielt für seine Arbeit im Fach Informatik mit dem Titel „Planung und Inbetriebnahme einer über eine HTML-Seite gesteuerten Steckdose“ viel Lob. Dr. Jochen Dietrich, Jurymitglied und Schulleiter des Gymnasiums Stift Keppel in Hilchenbach, überreichte dem Schüler den mit 2400 Euro dotierten zweiten Preis. Insbesondere Heides Programmierkenntnisse und hohe Kompetenz bei der Problemlösung „widerständiger Dinge“ hatten die Jury überzeugt.

Den dritten Platz belegte Christian Jung (Städtisches Gymnasium Kreuztal). Der Schüler schrieb seine Facharbeit zu dem Thema „Beschleunigung metallischer Objekte mithilfe von magnetischer Induktion am Beispiel eines Gaußgewehrs“ im Fach Physik. Inspiriert durch ein Computerspiel überprüfte er den Realitätsgehalt einer im Spiel vorgestellten Waffe – gänzlich ungefährlich war allerdings das vorgestellte „Gaußgewehr“ im Original. Jurymitglied Rainer Dango von der Dango & Dienenthal GmbH & Co. KG in Siegen überreichte ihm ein Preisgeld von 1500 Euro sowie die Urkunde für Platz 3. Der vierte Preis ging ebenfalls an das Städtische Gymnasium Kreuztal. Die Jury wählte Sebastian Braun mit seiner Arbeit „Entwicklung eines Kühlschranks mithilfe des Peltiereffekts“ aus dem Fach Physik. Nebst Urkunde gab es ein Preisgeld von 1200 Euro. Platz fünf belegte Jonathan Bechtel vom Gymnasium Netphen. Er hatte seine Facharbeit über Bienen zum Thema „Markierungsversuche von Karl Frisch im Hinblick auf verschiedene Flüssigkeiten“ im Fach Biologie geschrieben. Dafür erhielt Jonathan Bechtel ein Preisgeld in Höhe von 900 Euro.

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