In diesem Familienbetrieb werden Sieger ausgebildet

Gerhard (zweiter von links) und Tobias Pfeil (dritter von links) führen das Unternehmen gemeinsam.

Gute Ausbildung spricht sich rum. Empfehlungsmarketing ist einfach unbezahlbar. Und so stellt sich für Tobias Pfeil, Juniorchef im elterlichen Betrieb für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), eher selten die Frage, wie er Auszubildende findet. Azubis oder langjährige Mitarbeiter empfehlen die Firma Pfeil gerne weiter. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass sie zufrieden sind.

Das sei ein klarer Vorteil der ländlichen Region: Man kennt sich, man tauscht sich aus. Wenn dann noch bemerkenswerte Leistungen hinzukommen, spricht das ebenfalls für den Betrieb. Das 1995 in Bad Berleburg-Richstein gegründete Unternehmen weist eine hervorragende Bilanz im Praktischen Leistungswettbewerb auf: Kammersieger, zwei Landessieger, einen zweiten und einen vierten Bundessieger. Dank dieser Ergebnisse gelangte SHK Pfeil im Rennen um den Ausbildungspreis des südwestfälischen Handwerks in die nächste Runde und wurde in der Kategorie „Leistungen und Erfolge“ nominiert.

Vater und Sohn arbeiten Hand in Hand

Mit vier Meistern, sieben Monteuren, neun Auszubildenden und zwei kaufmännischen Mitarbeitern ist der Familienbetrieb gut aufgestellt. Gemeinsam führen Vater und Sohn, Gerhard und Tobias Pfeil, das Unternehmen. „Wir sind beide Chef“, lacht der Junior, „und das funktioniert.“ Überhaupt sind ein „angenehmes Miteinander“ und „respektvoller Umgang“ das, was das Betriebsklima ausmacht. Flache Strukturen in einem familiären Umfeld tragen ebenfalls dazu bei. Vertrauensvoll lässt Tobias Pfeil alle Mitarbeiter selbstständig arbeiten. Das gilt auch für die Auszubildenden. Sich ausprobieren, am Ende eines Tages sehen, was man geschaffen hat. Das sei wichtig zum Lernen. Und wenn einmal etwas nicht so gut gelungen ist, lässt Pfeil dem Nachwuchs genügend Freiraum zum Nachbessern.

Feste Paten begleiten Azubis

Die Auszubildenden bekommen von Beginn an einen Paten an ihre Seite. Mit diesem festen Ansprechpartner sind sie auf den Baustellen unterwegs. Als zusätzlichen Anreiz bietet Pfeil eine betriebliche Altersvorsorge. Mit Betriebsfeiern wird das „Wir-Gefühl“ gestärkt. Natürlich bekommt jeder von Beginn an eine eigene Werkzeugkiste. Allein auf Empfehlungen bei der Nachwuchswerbung zu setzen, reicht für Pfeil nicht: Simon Roth hat als Ausbildungsbotschafter, einem Projekt der Handwerkskammer, Schulen und Berufsbörsen besucht. Mehrwöchige Schülerpraktika bieten zudem Gelegenheit, das Handwerk kennenzulernen. In Zusammenarbeit mit der Hauptschule Bad Berleburg beteiligt sich Pfeil auch am BOKR-Projekt. Diese Kooperation läuft seit Jahren für beide Seiten sehr gut. Der neue Auszubildende hat bereits seit einem Jahr donnerstags Baustellenluft schnuppern können und so Einblicke in den Arbeitsalltag erhalten. Das Kennenlernen wird also in das Jahr vor dem Ausbildungsbeginn gelegt. „Damit gibt es keine besonderen Überraschungen für beide Seiten, das ist ein großer Vorteil“, unterstreicht Pfeil und ergänzt: „Durch den ständigen Umgang mit vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bleibt der gesamte Betrieb lebendig und beweglich.“

Laufbahnplanung bietet Perspektiven

Im Blick hat Pfeil auch die Laufbahnplanung seiner Mitarbeiter – sei es Meister oder Studium. So hat er seinem ehemaligen Auszubildenden Simon Roth das duale Studium „Wirtschaftsingenieur Energie und Gebäude“ im bbz Arnsberg ermöglicht und finanziell unterstützt. Das bindet. Die Entwicklungen in der Branche verfolgt Handwerksmeister Tobias Pfeil kontinuierlich. Der Beruf hat sich weiterentwickelt, die Anforderungen steigen: „Wir haben Potential, das wir ausbauen können.“ Dazu braucht man langfristig gute Mitarbeiter.

Ob sich dann die gesamte Mannschaft darüber freuen kann, Ausbildungsbetrieb des Jahres zu werden, entscheidet sich bei der Preisverleihung am 8. Oktober. Zur Nominierung gratulierten HwK-Geschäftsführer Fabian Bräutigam und der Leiter Ausbildungswesen, Rüdiger Schnüttgen, mit einer Urkunde. Bei der Übergabe dabei war auch Manfred Peter, Marktbereichsleiter Firmenkunden der Sparkasse Wittgenstein, als Vertreter der Sponsoren. Die Siegprämie in Höhe von 2.000 Euro in der Kategorie „Leistungen und Erfolge“ wird von den Sparkassen Südwestfalens zur Verfügung gestellt.

Text und Foto: Handwerkskammer Südwestfalen

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