Erweitertes Ausbildungsangebot bei Obermeier

Die Kurt Obermeier GmbH & Co. KG in Bad Berleburg weitet ihr Ausbildungsangebot im gewerblichen Bereich aus. Derzeit werden drei Industriekaufleute, zwei Chemielaboranten und eine Lacklaborantin ausgebildet. Hinzu kommt ein dualer Student im Studiengang Betriebswirtschaftslehre. Ab Sommer 2021 sind zusätzliche Ausbildungsplätze zum Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer und Fachlageristen sowie ein dualer Studienplatz zum Chemieingenieur geplant.

Coronabedingt konnte erst kürzlich die Feststellung der Eignung als Ausbildungsbetrieb für gewerbliche Ausbildungen durch die IHK erfolgen, so dass jetzt gezielt auf Bewerbungen mit dem Halbjahreszeugnis im Januar gehofft wird. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen und wirtschaftlich bisher gut durch die Corona-Krise gekommen. „Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir auch in der jetzigen Zeit unseren Azubis eine qualifizierte und umfassende Vorbereitung auf ihr Berufsleben und eine gesicherte berufliche Zukunft ermöglichen können. Da wir nicht für den Markt sondern für den Eigenbedarf an Fachkräften ausbilden, planen wir grundsätzlich mit einer Übernahme unserer Auszubildenden“, unterstreicht Anja Schöneborn, zuständig für das Ausbildungsmanagement bei Obermeier.

„Auch wenn die Zahl der Auszubildenden im Vergleich zu anderen Firmen der Region bei uns noch überschaubar ist, können wir unseren Azubis hochwertige Ausbildungen anbieten und ihnen die Möglichkeit geben, von Anfang an selbständig und eigenverantwortlich mitzuwirken. Außerdem erhalten bei uns alle Azubis einen Einblick in fachfremde Abteilungen, um aus verschiedenen Blickwinkeln die gesamten Aktivitäten des Unternehmens kennenzulernen. Grundsätzlich ist es uns wichtig, neben der Vermittlung von Fachwissen unsere Auszubildenden und Studenten auch bei der Weiterentwicklung ihrer sozialen und persönlichen Kompetenzen zu unterstützen. Als Familienunternehmen legen wir hohen Wert auf eine familiäre Atmosphäre und einen offenen und wertschätzenden Umgang mit allen Mitarbeitern. Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein haben bei uns einen höheren Stellenwert als gute Schulnoten“, so Anja Schöneborn weiter.

Für die neuen Ausbildungsgänge im gewerblichen und Logistik-Bereich sucht das Unternehmen vor allem junge Leute, die darüber hinaus auch handwerkliches Geschick und technisches Verständnis mitbringen. „Da es in der Region keine chemie-typische Ausbildungsmöglichkeit im gewerblichen Bereich gibt, versuchen wir unseren Bedarf mit branchenübergreifenden Querschnittberufen abzudecken.“ Die Ausbildungen zum Maschinen- und Anlagenführer und Industriemechaniker werden im Bereich Metalltechnik absolviert und erfolgen daher in Kooperation mit dem Bildungszentrum Wittgenstein, um typische Handlungsfelder der Metallindustrie abzudecken und die Vorgaben des Ausbildungsplanes zu erfüllen. Die für den Chemiebereich notwendigen Kompetenzen werden dann im Unternehmen vermittelt.

Hier hofft man bei Obermeier allerdings, dass es im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung in Zukunft möglich ist, branchentypische Ausbildungen, z.B. zum Chemikanten, vor Ort durch hybride Unterrichtsformen zu ermöglichen. Denkbar wäre vielleicht ein blended learning Konzept, also eine Mischform aus Präsenz- und Online-Unterricht in Zusammenarbeit des Berufskollegs Bad Berleburg mit dem Hellweg Berufskolleg in Unna. Da es in der Region einige Firmen gibt, in denen die Möglichkeiten zur Ausbildung von Chemikanten begrüßt werden würden, hofft man, dass von der IHK mittelfristig entsprechende Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden können.

Auch in den Silikon- und Holzschutzlaboren werden regelmäßig neue Auszubildende zum Chemielaboranten und Lacklaboranten gesucht. Um einen ersten Einblick in den Laboralltag zu vermitteln, bietet das Unternehmen  verstärkt Praktika an.

Neben Ausbildungen zum Chemie- und Lacklaboranten bietet Obermeier zum Wintersemester 21/22 erstmalig auch ein duales Studium in Chemie-Ingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Lackchemie in Krefeld an. Parallel zum Studium wird dabei eine Ausbildung zum Lacklaboranten absolviert. Das heißt, die Studenten studieren zwei Tage pro Woche an der Hochschule Niederrhein in Krefeld und arbeiten drei Tage im Unternehmen. Nach zwei Jahren erfolgt bereits die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung für den Beruf des Lacklaboranten. Danach werden noch vier Semester nahezu in Vollzeit studiert mit regelmäßigen Praxiszeiten im Unternehmen, so dass nach vier Jahren das Bachelor-Studium zum Chemieingenieur abgeschlossen und gleichzeitig ein anerkannter Ausbildungsberuf erlernt wurde. Auch ein VZ oder TZ-Studium wäre in Kooperation mit Obermeier möglich.

Zum Berufsbild des Lacklaboranten oder Lackingenieurs erklärt Dipl.-Ing. Niels Metzner, Laborleiter im Bereich Holzschutz bei Obermeier: „Viele haben keine Vorstellung, wie viel Freude man in diesem Beruf haben kann. Wenn Du Spaß an Naturwissenschaften hast und Dir kreatives, gewissenhaftes Arbeiten in einem jungen Team vorstellen kannst, so hast Du bei uns die Gelegenheit mit deinem Weitblick, die Zukunft unserer Produkte zu gestalten. Farben, Lacke, Lasuren für Holzuntergründe und weitere Holzschutzprodukte für DIY, Profi und Industrie werden bei uns entwickelt und produziert. Die bestehenden Produkte werden ständig auf den neuesten Stand gebracht, d.h. die Rezepturen werden an Kundenwünsche angepasst, oder nach gesetzlichen Vorgaben modifiziert. Im engen Kontakt mit unseren Kunden werden Produkte entwickelt und können in unserem Technikum anwendungstechnisch geprüft werden. Eigene Produktideen können in Absprache mit der Geschäftsführung entwickelt, produziert und in den Markt eingeführt werden. Der enge Kontakt zum Einkauf/Verkauf/Außendienst/Registrierung/Produktion und Kunden machen diesen Beruf in unserer Firma enorm vielfältig.“

Mit dem Studiengang zum Chemieingenieur gibt Obermeier heimatverbundenen Abiturienten die Möglichkeit, in der Region ein hochwertiges Studium mit erstklassigen Karrierechancen zu absolvieren. Gleichzeitig möchte man damit langfristig die eigene Innovationsstärke und Experimentierfreude bei der Entwicklung neuer Produkte sicherstellen. „Wir würden uns freuen, wenn wir auf diesem Weg junge Leute aus der Region für eine Ausbildung oder für ein duales Studium bei Obermeier begeistern können“, erklärt Anja Schöneborn abschließend.

Bild und Info: Kurt Obermeier GmbH & Co. KG 

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