„Ende gut – alles gut!“ – auch mit Handicap

Im Bild (von links nach rechts): Andreas Lang (Personalleiter EJOT), Manuel Cabeo (Niederlassungsleiter START NRW GmbH), Fabian B. , Ralph Peya (Fachbereichsleiter Integrationsfachdienst), Jörg Hase (Qualifizierungsdisponent STAR NRW GmbH) .

„Ende gut – alles gut!“ So lautet oftmals die Schlussformel vieler glücklicher Geschichten. Im Fall des Wittgensteiners Fabian B. wäre sie aber viel zu kurz gegriffen. Denn was 2014 mit dem unverhofften Einstieg in eine Ausbildung zum Industriemechaniker beim Wittgensteiner Unternehmen EJOT begann, endet nicht nur mit der erfolgreich bei der IHK abgelegten Gesellenprüfung. Vielmehr beginnt nun ein neues Kapitel im Leben des jungen Mannes. Aus dem engagierten und motivierten Auszubildenden ist ein überglücklicher Facharbeiter geworden. Vor kurzem erhielt er seinen ersten Arbeitsvertrag. Ausgestellt von seinem Wunschunternehmen: der Firma EJOT in Bad Berleburg. „Darauf habe ich hingearbeitet“, bekennt der 23-Jährige freimütig.

Soweit gleicht die Geschichte von Fabian B. der von vielen weiteren jungen Männern und Frauen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein. Der Unterschied: der junge Wittgensteiner Industriemechaniker hat ein Handicap. Deswegen blieben zunächst seine Bemühungen, auf eigene Faust eine Lehrstelle zu bekommen, ohne den gewünschten Erfolg. Im Herbst 2014 stellte sich Fabian B. bei Manuel Cabeo, Niederlassungsleiter von START NRW in Siegen vor. Eine weichenstellende Begegnung. Denn seit 2005 engagiert sich START NRW mit dem Projekt „Partnerschaftliche Ausbildung“ für Jugendliche und junge Erwachsene mit Einstiegsschwierigkeiten wie Fabian B. Mit dem Projekt setzt sich START in ganz NRW gezielt dafür ein, neue Ausbildungsplätze zu schaffen. Gemeinsam mit Kooperationsbetrieben können Ausbildungs- und Praktikumsplätze in mehr als 60 Berufen der Branchen Industrie, Handel und Handwerk angeboten werden. Einen davon erhielt Fabian B.. Begleitet wurde der gesamte Prozess vom Integrationsfachdienst für die Kreise Siegen-Wittgenstein/Olpe, der sich in beiden Kreisen für die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung engagiert. „Gerade bei Ausbildungssuchenden ist eine Erkrankung oder Schwerbehinderung oft eine Einstiegshürde“, erläutert Ralph Peya, Leiter des Integrationsfachdienstes Siegen-Wittgenstein/Olpe. „Arbeitgeber sind mit dem Thema Behinderung oft unerfahren und haben Angst mit der Einstellung einen Fehler zu machen. Um diese Ängste abzubauen, beraten wir Arbeitgeber und Arbeitnehmer objektiv und stehen auch nach der Einstellung immer als Ansprechpartner zur Verfügung“, so Peya weiter.

Fabian B. nutzte seine Chance, auch sehr zur Freude von Manuel Cabeo.  „Es wurde uns seitens EJOT die generelle Bereitschaft signalisiert, auch noch weiteren Azubis mit Handicap oder anderen Vermittlungshemmnissen über das Projekt die Chance für eine Ausbildung und damit einen Einstieg auf den Arbeitsmarkt zu bieten“, so Manuel Cabeo.

Der 23-Jährige arbeitet jetzt bei EJOT als Facharbeiter in einem sehr anspruchsvollen Produktionsbereich und ist dabei sehr flexibel einsetzbar: Als Einrichter von unterschiedlichen Maschinen und deren Wartung ebenso wie in der Qualitätskontrolle und Bedienung der Messinstrumente. „Das zeigt uns, dass Menschen mit Behinderung oder Lernbeeinträchtigung motiviert sind, arbeiten wollen und es auch können,“ betont EJOT-Personalleiter Andreas Lang. Deshalb sei es für EJOT selbstverständlich, ihnen eine wertschöpfende Tätigkeit zu ermöglichen und damit auch eine berufliche Perspektive zu bieten. „Es gibt vielfältige Arbeitsmöglichkeiten – auch mit Handicap.“

 

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