Einbußen im Maschinenbau trüben die Ausfuhrbilanz

Die Auslandsumsätze entwickelten sich in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres überwiegend positiv. Gleichwohl schrumpfte das Exportvolumen der Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten gegenüber 2014 um insgesamt 2,5 Prozent. Ursächlich hierfür waren Einbußen im Maschinen- und Anlagenbau. Die Exportumsätze der Metallerzeugung und -bearbeitung kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um 16,7 Prozent. Mit einem Plus von 11,7 Prozent zog auch die Ausfuhr von Gummi- und Kunststoffwaren stark an. „Der Maschinen- und Anlagenbau musste indessen starke Exporteinbußen von fast 30 Prozent verkraften. Dies trübt die ansonsten positive Ausfuhrentwicklung und erklärt zugleich die rückläufigen Exportumsätze“, erläutert IHK-Geschäftsführer Rudolf König gen. Kersting die Entwicklung. Der Maschinen- und Anlagenbau ist am Umsatz der Industrie mit gut 21 Prozent beteiligt und hat deshalb einen erheblichen Einfluss auf das Gesamtergebnis. Daher fiel die Ausfuhrbilanz 2015 insgesamt negativ aus. Fast zwangsläufig sank zugleich auch die Exportquote von 43,7 Prozent im Vorjahr auf jetzt 42,5 Prozent. Mit gut 5,3 Milliarden. Euro lag der Auslandsumsatz 2015 gleichwohl noch auf einem hohen Niveau, erreichte aber nicht mehr den Spitzenwert des Jahres 2011 (6,1 Milliarden Euro).

Rudolf König führt für die negative Exportentwicklung im Maschinen- und Anlagenbau mehrere Gründe auf: „Russlands Nachfrage ist infolge des Rubelverfalls, der Wirtschaftskrise und der Wirtschaftssanktionen spürbar zurückgegangen. Weltweit gibt es zudem Überkapazitäten in der Stahlerzeugung. Deshalb wird deutlich weniger in neue Anlagen investiert. Zudem fehlt durch den Verfall der Rohstoffpreise für Gas und Öl in etlichen Ländern das Geld für größere Investitionen.“ Investitionsgüter seien deshalb nur unter erheblichen Preisnachlässen zu verkaufen.

Während die Auslandsumsätze zurückgingen, verkauften die Unternehmen im Inland wieder deutlich mehr Waren. Deshalb stieg der Gesamtumsatz insgesamt gegenüber dem Vorjahr leicht an und erreichte ein Volumen von 12,5 Milliarden Euro. 2008 und 2011 hatte er mit jeweils knapp 12,9 Milliarden Euro aber höher gelegen. Ungeachtet der Exporteinbrüche im Maschinen- und Anlagenbau erreichte die Zahl der von der IHK Siegen für die Ausfuhr erteilten Ursprungszeugnisse mit 12.113 Urkunden einen neuen Höchststand. Die Gesamtzahl aller von der IHK ausgestellten Ausfuhrbescheinigungen betrug 40.103 und lag damit nur geringfügig unter der Rekordzahl des Jahres 2012 (41.338).

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