„Die Luft ist dünn im neuen Lager“

In der Versandabteilung werden die Schrauben aus dem neuen Hochregallager angeliefert und verpackt.

EJOT Gruppe setzt auf Automation in der Logistik

Rund acht Millionen Euro hat die EJOT Gruppe in ein neues vollautomatisches Hochregallager am Produktionsstandort in Bad Berleburg investiert. Im vergangenen Monat wurde der Neubau offiziell seiner Bestimmung übergeben. „Ein entscheidendes Kriterium für diese Investition war der stetig zunehmende Preis- und Kostendruck. Als Reaktion darauf haben wir auf weitgehende Automatisierung unserer Lagehaltung und unserer Versandabteilung gesetzt“, erläuterte Geschäftsführer und Mitgesellschafter Christian F. Kocherscheidt vor rund 100 geladenen Gästen anlässlich der Inbetriebnahme. 2012 habe man mit der Planung begonnen. 2013/2014 erfolgte die Baumaßnahme. 2014 konnte die Lagertechnik installiert werden. Ende 2014 wurde dann die Software zur Steuerung eingespielt. Dabei gab es eine Reihe von Anpassungsschwierigkeiten, die aber letztlich alle erfolgreich gelöst werden konnten. „Mein Dank gilt daher nicht nur allen am Bau beteiligten Firmen, sondern insbesondere auch unserer Projektmannschaft, die mit großem Engagement an der erfolgreichen Realisierung gearbeitet hat.“

Durch die Glasfront kann man ins Innere des Hochregallagers schauen.

Durch die Glasfront kann man ins Innere des Hochregallagers schauen.

Das neue Hochregallager ist 58 Meter lang, elf Meter breit und 15 Meter hoch. Insgesamt stehen dort 70.000 Lagerplätze zur Verfügung. Die Bediengeräte schaffen 128 Ein- und Auslagerungen pro Stunde. Das ganze System wird über eine komplexe EDV gesteuert. Nur der Computer weiß, wo welche Schrauben eingelagert wurden und findet sie auch nach Bedarf wieder.

Eine weitere Besonderheit des neuen Hochregallagers ist der Brandschutz. Er wird gewährleistet durch eine Absenkung des Sauerstoffgehaltes innerhalb des Gebäudes auf 14,5 Prozent. Bei gleichzeitiger Zugabe von Stickstoff kann so ein Feuer gar nicht erst entstehen. Das bedeutet aber auch, dass der Aufenthalt im Lager nur kurz gehalten werden kann. Deshalb wurde die Frontseite des Gebäudes auch komplett in Glas gebaut. Dadurch können beispielsweise Besuchergruppen sehen, was im Lager passiert, ohne es betreten zu müssen.

Ohne jegliche Gesundheitsgefährdung konnten die Gäste dann aber die neue Versandabteilung besichtigen. Je nach Auftrag werden dort die benötigten Schrauben aus dem Lager automatisch an verschiedenen Verpackungsplätzen angeliefert und versandfertig gemacht.

Christian F. Kocherscheidt begrüßte zahlreiche Gäste zur Einweihung des neuen Hochregallagers.

Christian F. Kocherscheidt begrüßte zahlreiche Gäste zur Einweihung des neuen Hochregallagers.

„Unser Ziel war es mit dieser Investition einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen und so den Produktionsstandort hier in Bad Berleburg und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern. Immerhin geben wir innerhalb der EJOT Gruppe weltweit rund 30 Millionen Euro alleine nur für die Logistik aus“, so Christian F. Kocherscheidt weiter. Insgesamt werden bei EJOT in Bad Berleburg pro Jahr etwa 57.000 Schraubensendungen mit einem Gesamtgewicht von zirka 13.000 Tonnen abgewickelt. „Wir sind sehr froh, dass wir das neue Lager heute in Betrieb nehmen können. Es handelt sich nämlich um eines der komplexesten Projekte, das wir bislang überhaupt bei EJOT in Angriff genommen und realisiert haben.“

Beim anschließenden Tag der offenen Tür kamen viele EJOT Mitarbeiter mit ihren Angehörigen.

Zum anschließenden Tag der offenen Tür kamen viele EJOT Mitarbeiter mit ihren Angehörigen.

Und dass die Automatisierung der Lagerhaltung nicht unbedingt mit dem Abbau von Arbeitsplätzen verbunden sein muss, machte Geschäftsführer Winfried Schwarz deutlich. „Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt 80 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt.“ Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen hatten diese dann am Nachmittag die Gelegenheit, das neue Hochregallager und die Versandabteilung ebenfalls zu besichtigen. Zusammen mit ihren Familienangehörigen kamen so über 1.200 Besucher zum Tag der offenen Tür.

Kommentar hinterlassen zu "„Die Luft ist dünn im neuen Lager“"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.