Achtklässler „schnuppern“ bei Bombardier

Gian Luca Spirito ist zuerst dran. Tobias Stremel ist im 2. Lehrjahr (links) und wird zum Zerspanungsmechaniker ausgebildet. Er zeigt ihm und Maximilian Meier, wie man an einer Dreh-Maschine arbeitet.

„Schnuppertag“ für Maximilan Meier und Gian Luca Spirito. Die beiden befinden sich zu einer eintägigen Berufsfelderkundung in der Lehrwerkstatt von Bombardier Transportation in Netphen-Dreis-Tiefenbach. Hier stehen verschiedene Maschinen, an denen gerade einzelne Auszubildende Werkstücke ein- und ausspannen oder bearbeiten. Den Überblick hat Ausbildungsleiter Franz Görg: Er verteilt Aufgaben, kontrolliert und erklärt, repariert und korrigiert – kurz: Er bildet junge Menschen  aus.

Anfangs noch etwas zurückhaltend, später aber viel mutiger lassen sich die beiden Achtklässler Maximilian und Gian Luca von Tobias Stremel, einem Auszubildenden im 2. Lehrjahr, die Drehmaschine zeigen. So erfahren die beiden, wie man eine genau abgemessene, zylindrische Form an einer Dreh-Maschine herstellt. Natürlich dürfen und sollen sie auch selbst Hand anlegen.

An einem Bildschirm oberhalb der Maschine lassen sich die exakten Maße für das Werkstück einstellen und ablesen, denn Genauigkeit bei der Arbeit ist hier das A und O! Die Maschine wird von den Schülern dann auch mit Kurbeln und Hebeln selbst bedient: Es sprühen Funken, ein Wasserstrahl kühlt das Metall. Kurze Zeit später kann ein perfekter Zylinder aus der Maschine ausgespannt werden.

Von Simon Weyandt, einem Auszubildenden im ersten Lehrjahr, erfahren die Schüler dann an einer Fräsmaschine, wie sie eine Furche millimetergenau in einen rechteckigen Alu-Klotz fräsen können. Auch hier ist absolute Genauigkeit gefragt, denn die angefertigten Teile müssen exakt zueinander passen, wenn sie in die Fahrgestelle eingebaut werden.

An einer dritten Station lernen die Schüler schließlich eine sehr komplexe Maschine kennen: Hier zeigt Daniel Hübner, Industriemechaniker im 3. Lehrjahr, den interessierten Achtklässlern einen Roboter, mit dem man Metallstücke ganz variabel mit unterschiedlichen Werkzeugen gleichzeitig bearbeiten kann. Dafür wird das Werkstück fest eingespannt, das sich dann während seiner Bearbeitung frei im Raum dreht. Für diese Bearbeitung müssen im Vorfeld allerdings Programme geschrieben werden, deren Befehle dann von der Maschine abgearbeitet werden.

Nach seinen Berufsvorstellungen gefragt, erzählt Maximilian, dass er Abitur machen will. Diese Arbeit hier bei Bombardier spreche ihn allerdings auch sehr an. Für ihn komme daher auch eine duale Ausbildung in Frage, an die er ja auch ein duales Studium anhängen könne. Gian Luca ist der Sohn eines Mitarbeiters von Bombardier. Er findet es interessant, beim Berufsfelderkundungstag das Unternehmen, in dem sein Vater tätig ist, einmal näher kennenzulernen.

Sandra Eßer, die Personalreferentin bei Bombardier, sieht in den jungen Menschen die Zukunft des Unternehmens: „Wir sind sehr daran interessiert, frühzeitig Nachwuchs für unser Unternehmen zu gewinnen und für die gewerblich/technische Ausbildung zu begeistern. Die Berufsfelderkundungstage bieten uns u.a. die Möglichkeit, interessierten Bewerbern einen Überblick über die Ausbildungsmöglichkeiten an unserem Standort sowie einen Einblick in die Entwicklung und Produktion von Drehgestellen zu geben.“

Die „Kommunale Koordinierungsstelle“ des Kreises Siegen-Wittgenstein koordiniert das Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule Beruf in NRW – KAoA“ mit einer Onlinebuchungs- und Informations-Plattform. „Schnuppertage“ für Achtklässler finden aktuell noch bis in den Juli hinein statt. Unternehmen, die Interesse daran haben, Schüler zum Schnuppern zu sich einzuladen, können sich kostenlos in die entsprechende Datenbank unter www.bfe-siwi.de eintragen. Hier suchen die Schüler laufend nach Angeboten.

Der nächste Schritt für die heutigen Achtklässler in NRW ist dann ein mehrwöchiges Schülerpraktikum in der Klasse 9, das die Erfahrungen der „Schnuppertage“ weiter vertieft.

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