Familienfreundlichkeit als Wettbewerbsvorteil?

Die FM-Plast GmbH wurde erneut als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet. Meike Reiffenrath-Friedhoff (Assistenz der GF), Hans-Rainer Friedhoff (Gründer) und Christiane Decker (Prokuristin) (v.l.n.r.) freuen sich über diesen Erfolg.

Die Vereinbarkeit von Beruf und familiären Verpflichtungen ist eine Herausforderung. Beschäftigte dabei zu unterstützen erfordert von Arbeitgebern viel Engagement und gute Konzepte rund um das Thema Familienfreundlichkeit. Eine Investition, die sich für beide Seiten lohnt und auch kleineren Unternehmen die Möglichkeit bietet, in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels zu punkten.

Dipl.-Ing. Meike Reiffenrath-Friedhoff ist als Assistenz der Geschäftsleitung bei der FM-Plast GmbH in Lennestadt-Grevenbrück tätig. Das Unternehmen ist seit mehr als 40 Jahren auf die Herstellung hochwertiger Kunststoffverschlüsse spezialisiert und beschäftigt rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. FM-Plast gehört zu den 22 Unternehmen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe, die mit dem Zertifikat ´Familienfreundliches Unternehmen` ausgezeichnet wurden. FM-Plast wurde sogar 2019 erfolgreich rezertifiziert. Die Tochter des Unternehmensgründers und zweifache Mutter hat die Unternehmenstüren geöffnet und gibt einen lebendigen Einblick wie auch kleine Betriebe Familienfreundlichkeit zum Teil ihrer Marke machen können.

Was zeichnet die FM-Plast GmbH als familienfreundlichen Arbeitgeber aus?
Als inhabergeführtes Familienunternehmen ist Familienfreundlichkeit bei uns schon immer ein wichtiges Thema und fester Bestandteil der Unternehmenskultur bei FM-Plast. So wurden schon immer flexible Lösungen für die Mitarbeiter gesucht und gefunden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Diese flexiblen, individuellen Lösungen machen uns aus. 

Welche familienfreundlichen Maßnahmen wurden bei der FM-Plast GmbH bisher umgesetzt?
Ein wichtiges Thema bei der besseren Vereinbarkeit von Job und Familie sind flexible Arbeitszeiten, um beispielsweise Kinder zum Kindergarten oder zur Schule zu bringen oder wieder abzuholen oder um Termine mit pflegebedürftigen Angehörigen wahrzunehmen. Wir setzen zudem regelmäßig Gesundheitsthemen um und haben ein schwarzes Brett mit vielfältigen Informationen rund ums Thema Familie, Kinderbetreuung und Pflege. Abgerundet werden unsere Maßnahmen durch regelmäßige Mitarbeiteraktionen und Feste. 

Gibt es in Ihrem kleinen Betrieb mit schlanken Verwaltungsstrukturen besondere Herausforderungen familienfreundlich zu sein?
Als produzierendes Unternehmen ist es auf vielen Ebenen schwieriger, familienfreundliche Maßnahmen umzusetzen. Zum einen ist es natürlich wesentlich einfacher, flexible Arbeitszeiten für Mitarbeiter der Verwaltung zu ermöglichen, als für unsere Produktionsmitarbeiter im 3-Schicht-Betrieb. Zum anderen sind in einem relativ kleinen Unternehmen wie unserem natürlich auch die Zeit und das Personal knapp. Letztlich profitieren wir aber von jeder Investition in familienfreundliche Maßnahmen. Sie verbessern das Betriebsklima und führen zu zufriedenen, leistungsstarken Mitarbeitern, die sich mit dem Unternehmen identifizieren und ihm lange die Treue halten. Und wir präsentieren uns auf dem Fachkräftemarkt als attraktiver Arbeitgeber. 

Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen, wenn man familienfreundliche Maßnahmen in einem Betrieb Ihrer Größe umsetzen möchte?
Die größte Herausforderung ist in meinen Augen, die Zeit für die Zertifizierung sowie für die Umsetzung familienfreundlicher Maßnahmen zu finden. Was ich gerne allen ans Herz legen möchte: Geht das Thema einfach an, es lohnt sich auf so vielen Ebenen! Wichtig ist es, den eigenen, individuellen Weg zu finden, der zum Unternehmen und den Mitarbeitern passt. Der Zertifizierungsprozess ist auch für kleine Unternehmen gut zu schaffen. 

Hintergrund: Im September startet bereits der vierte Zertifizierungsprozess „Familienfreundliches Unternehmen“. Der Prozess wird durch das Kompetenzzentrum Frau & Beruf der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe, kurz Competentia, organisiert und koordiniert. Eine Jury bestehend aus der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein und Olpe, der IHK Siegen, der IG Metall Siegen-Wittgenstein, der IG Metall Olpe, der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, dem DGB-Region Südwestfalen, den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein und dem Arbeitgeberverband für den Kreis Olpe e. V. entscheidet im Anschluss an den Zertifizierungsprozess über den Erhalt des Zertifikats. Die Auszeichnung wird aus Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. 

Am 17. Mai findet von 10 bis 11:30 Uhr im Siegener LYZ eine offene Infoveranstaltung zum Zertifikat statt, zu der jedes interessierte Unternehmen herzlich eingeladen ist. Um Anmeldung wird gebeten! Ansprechpartner sind für den Kreis Olpe Katharina Hunke (k.hunke@kreis-olpe.de / 02761 81-514) und für den Kreis Siegen-Wittgenstein Kristina Wertebach (k.wertebach@siegen-wittgenstein.de / 0271 333-1191). Darüber hinaus besteht jederzeit die Möglichkeit, eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Weitere Informationen zum Zertifikat finden Interessierte unter www.competentia.nrw.de.

Kommentar hinterlassen zu "Familienfreundlichkeit als Wettbewerbsvorteil?"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.