Vor 15 Jahren wurde Felix G. Hensel zum Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes für den Kreis Olpe e.V. gewählt. Im vergangenen Monat übergab er dieses Amt an seinen Nachfolger Siegfried Koepp, Vorsitzender der Geschäftsführung der EMG Automation in Wenden. „Ich habe dieses Amt immer gerne ausgeübt. Deshalb möchte ich mich auch für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Verband bedanken“, so Felix G. Hensel. Sein ehrenamtliches Engagement für die heimische Wirtschaft wird er in anderer Funktion aufrecht erhalten. Seit Juni 2014 ist der geschäftsführende Gesellschafter der Gustav Hensel GmbH & Co. KG mit Sitz in Lennestadt Präsident der Industrie- und Handelskammer Siegen.
Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender der Metallgruppe des Arbeitgeberverbandes Olpe und Präsident von METALL NRW, dankte Felix G. Hensel für sein Engagement und bezeichnete ihn als „Vorbild für die Menschen in Südwestfalen“. „Deshalb haben wir ihn auch zum Ehrenpräsidenten des Verbandes gewählt.“
In seiner Abschiedsrede bei der diesjährigen Unternehmertagung in der Stadthalle Olpe machte Felix G. Hensel dann noch einmal deutlich, wo er die Probleme für die Unternehmen nicht nur im Kreis Olpe sieht. „Beispielsweise hat die letzte Tarifrunde viele Betriebe an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Wie sollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten, wenn sich viele einen solchen Tarifabschluss nicht mehr leisten können.“ Aber auch die Politik sorge inzwischen immer stärker dafür, dass sich die Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handelns permanent verschlechterten. Dabei spannte er den Bogen von der aus seiner Sicht völlig verfehlten Energiewende, über die Rente mit 63 bis hin zur Euroschuldenkrise.
Ähnliche Töne schlug auch der Hauptredner des Abends an. Dr. Carsten Linnemann, Mitglied des deutschen Bundestages und Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, sprach zu dem Thema: „Rückgrat oder Melkvieh der Nation – wie steht es um den deutschen Mittelstand?“ Mittelstand sei eigentlich der falsche Begriff, so Dr. Linnemann. Vielmehr gehe es um die vielen erfolgreichen Familienunternehmen, die auf den Weltmärkten unterwegs seien. „Hier müssen wir aufpassen, dass wir keine falschen Signale setzen.“ Die aktuellen Wirtschaftsdaten seien durchaus positiv. Allerdings wüchsen gleichzeitig die politischen Unsicherheiten in der Welt.
Als derzeit größtes Risiko wertete er die Eurokrise. „Eine Währungsunion ohne einheitliche Regierung kann nicht funktionieren. Eine europäische Zentralregierung wird es aber nicht geben. Deshalb ist aus meiner Sicht eine Insolvenzordnung für die Eurostaaten dringend erforderlich.“ Und bezogen auf die aktuelle Griechenlandkrise meinte Dr. Linnemann: „Als Abgeordnete des deutschen Bundestages können wir nicht für die Entscheidungen der griechischen Regierung haften.“
Wichtig aus seiner Sicht sei auch eine nachaltige Stärkung des Leistungsprinzips und der Leistungsgerechtigkeit in unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Es könne nicht sein, dass gerade für die Leistungsträger in den Unternehmen jede Lohnerhöhung durch die kalte Progression wieder zunichte gemacht werde. „Das ist Diebstahl am Steuerzahler.“ Hier müsse endlich etwas getan werden, um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer steuerlich gerechter zu behandeln. Darüber hinaus müsse die Innovationsfähigkeit der Unternehmen gestärkt werden. „Das ist dringend notwendig, wenn wir auch in 20 Jahren noch wettbewerbsfähig sein wollen.“
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