EM-Orakel Molly sagt Ergebnisse voraus

Das legendäre WM-Orakel Paul hat eine wissenschaftliche Nachfolgerin. Sie heißt Molly und ist ein Breitflossenkärpfling. In den kommenden Wochen wird sie in den Forschungslaboren des Instituts für Biologie an der Universität Siegen die Ergebnisse der Partien der EM 2016 mit deutscher Beteiligung vorhersagen – im Dienste der Wissenschaft. Molly ist Teil des interdisziplinären Forschungsprojekts „Virtuelle Fische“.

In diesem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt untersuchen die ForscherInnen die Vorlieben der Fische bei ihrer Partnerwahl. Das Besondere: Molly flirtet nicht mit echten Artgenossen sondern mit künstlichen Fischmodellen, die in einem virtuellen Aquarium auf einem LCD-Monitor schwimmen. Die Monitore stehen jeweils auf den Kopfseiten des Beckens. Zum Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft am Sonntag (12. Juni) warten links der deutsche und rechts der ukrainische Fisch. Molly entscheidet, welcher Fisch ihr mehr zusagt. Ausschlaggebend sind äußerliche Merkmale, von der Flossenform bis zur Farbe.

Für jede an der EM 2016 teilnehmende Mannschaft hat das Forscher-Team vom Institut für Echtzeit Lernsysteme an der Uni Siegen mit der selbst entwickelten FishCreator-Software ein virtuelles 3D-Fischmodell erstellt, das die Länderflagge der Mannschaft als Körpertextur trägt. Treten zwei Mannschaften im Turnier gegeneinander an, werden die jeweiligen Nationalfarben als Fischmodelle in der Animation FishSim zur Wahl gestellt. Über zwei hochauflösende Kameras wird die Position von Molly im Testbecken verfolgt. Vor den Monitoren befindet sich jeweils 20 Zentimeter vom Beckenrand die  „Wahlzone“.

Schwimmt Molly während der fünfminütigen Vorhersage in die Wahlzone, wird automatisch die Zeit gemessen, die sie in der Zone verbleibt. In diesem Moment „reagiert“ das jeweilige virtuelle Fischmodell auf die Anwesenheit von Molly in der Zone und folgt ihr, bis sie die Zone wieder verlässt. Das virtuelle Fischmodell interagiert mit dem echten Fisch. Der Mannschaftsfisch, vor dem Molly innerhalb von fünf Minuten die meiste Zeit verbringt, wird von ihr gewählt. Mollys Wahl für einen der beiden Mannschaftsfische zeigt an, wen sie als Sieger vorhersagt. Unentschieden gibt es bei den Vorrundenspielen, wenn die Ergebnisse weniger als 30 Sekunden Differenz aufweisen.

Gleich in der ersten Vorhersage macht Molly den deutschen Fans Hoffnung und sagt gegen die Ukraine einen klaren Sieg für das deutsche Team voraus.

http://www.em2016-fischorakel.de/

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