Gastgewerbe braucht „Inszenierung“

Zum „Tag des Gastgewerbes“ hatten die südwestfälischen Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen 80 Gäste in die Kochschule „Capitol“ in Lüdenscheid eingeladen.

Die Anforderungen an das Gastgewerbe sind hoch: Bei der Vielfalt an Möglichkeiten und Eindrücken in der globalisierten und digitalen Welt ist es wichtig hervorzustechen, um erfolgreich zu sein. Es gilt, potenzielle Kunden in kürzester Zeit davon zu überzeugen, die beste Wahl zu sein. Die Erwartungen müssen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen werden. Nur dann kommt der Kunde wieder, spricht über seinen Aufenthalt beim Gastgeber und teilt die Informationen in den sozialen Medien. Das wiederum bedeutet für die Gastgeber, dass sie als „Trendscouts“ immer die Wünsche ihrer Zielgruppe kennen müssen. Und: Nur zufriedene und motivierte Mitarbeiter können auch am Gast für Zufriedenheit sorgen. Aber wie lässt sich das im stressigen Alltag umsetzen?

Antworten lieferte der „Tag des Gastgewerbes“, zu dem die südwestfälischen Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen 80 Gäste in die Kochschule „Capitol“ in Lüdenscheid eingeladen hatten. „Für das Gastgewerbe führen wir alle zwei Jahre gemeinsam einen Branchentag durch. Diesmal galt es, einen Blick darauf werfen, wie man das „kleine bisschen Mehr“, das besondere Erlebnis, für den Kunden eindrucksvoll inszenieren und perfekt servieren kann“, beschreibt Hans-Peter Langer von der IHK Siegen das Ziel der Veranstaltung.

Im Gespräch mit Tourismusberater Oliver Becker gewannen die Teilnehmer zahlreiche Ideen und Impulse für die eigene Arbeit. Beckers Schwerpunkte liegen in Trainings, Workshops und Seminaren. Mit den Worten: „Es ist angerichtet und ich darf Sie bitten sich zu platzieren!“, läutete der „Maitre d’hotel des Tages“ die Veranstaltung ein und startete mit einem stimmungsvollen Impulsvortrag zum Thema „Verblüffung“.

„Die Vermarktung über soziale Medien bietet enorme Chancen, die häufig ungenutzt bleiben“, betonte Patrick Schulte. Der Geschäftsführer der Billiton Internet Services GmbH konnte hier nicht nur auf Jahrzehnte lange berufliche Erfahrungen im Bereich der Internet-Dienstleistungen zurückgreifen, sondern auch auf sein Engagement als Mitbetreiber der „Wisent-Hütte“ in Bad Berleburg. Ein Beispiel: „Mit einem einzigen, beworbenen Facebook-Post für wenige Euro konnten wir für die Wisent-Hütte eine Vollauslastung im Frühstückssegment erreichen. Das zeigt, welche Kraft soziale Medien haben!“

Andreas Benkendorf vom Hotel „Alte Schule“ in Bad Berleburg zeigte auf, wie es mit einem durchdachten Konzept, einer kompromisslosen Ausrichtung an Kundenwünschen und etwas Mut gelingen kann, erfolgreich zu sein. „Die Ansprüche der Gäste sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Individuelle Hotelkonzepte treffen den Nerv der Zeit. Der Genuss- und Wohlfühlfaktor spielt in der Wahl des Hotels und der Zimmer eine entscheidende Rolle“, hob der Hotelier hervor.

Weitere Themen waren neben den regionalen Tourismusstrategien Tipps für eine höhere Auslastung im Betrieb, zum Arbeitsrecht und zum richtigen Umgang mit Kundenbeschwerden. Außerdem wurden Beispiele zur Gewinnung von Fachkräften aufgezeigt und erfolgreiche Konzepte für den Tagungstourismus präsentiert.

Am Ende blieb dem Moderator des Tages nur noch, den Gästen „stets einen Durst nach Wissen und Appetit auf innovative Erlebnisse“ zu wünschen.

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