Viele Probleme, noch mehr Lösungen

Prof. Dr. Ingo Witzke (Geschäftsführender Direktor der Mathematikdidaktik, links unten) mit den Schülerinnen und Schülern des dritten Projekt-Zyklus und dem Projektteam aus der Mathematikdidaktik.

82 MINT-interessierte Schülerinnen und Schüler von elf verschiedenen Schulen und 15 Unternehmen aus der Region waren am Projekt „MINT-Pro²Digi“ des Department Mathematikdidaktik der Uni Siegen beteiligt. In drei Projekt-Zyklen galt es für die Jugendlichen, Lösungen für authentische, mathematisch-technische Problemstellungen aus den Unternehmen zu entwickeln. Gute Lösungen wurden von den Unternehmen anschließend auch tatsächlich umgesetzt. Mit dem Abschluss der dritten Runde ist nun auch das Gesamtprojekt zu Ende gegangen. Wie schon in den ersten Durchgängen präsentierten die Schülerinnen und Schüler die von ihnen entwickelten Problemlösungen im Rahmen eines „Forums des Fortschritts“. Gleichzeitig kamen bei dem Festakt noch einmal alle beteiligten Unternehmen und Unterstützerinnen und Unterstützer des Projektes sowie das gesamte Projektteam von Prof. Dr. Ingo Witzke zusammen, um Bilanz zu ziehen, aber auch in die Zukunft zu blicken.

„Aus unserer Sicht war dieses Projekt, das gemeinsam von den Schülerinnen und Schülern, den Unternehmen und der Universität getragen wurde, ein voller Erfolg. Für die Jugendlichen war es sehr motivierend, über einen längeren Zeitraum in Teams ‚echte‘ Probleme aus ‚echten‘ Unternehmen zu bearbeiten. Gleichzeitig konnten wir so die Zusammenarbeit zwischen Schule, Wirtschaft und Universität in der Region stärken – davon profitieren in Zeiten des Fachkräftemangels alle Beteiligten“, sagt Projektleiter Dr. Gero Stoffels.

Für den Lennestädter Sensor-Hersteller „Sontec“ konstruierten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projektes beispielsweise eine Flutüberwachungsanlage, um den am Firmengelände fließenden Bach Elspe zu überwachen. Für das Unternehmen ist eine solche Anlage wichtig, um Hochwasserschäden zukünftig zu vermeiden – die Flut im Juli 2021 hatte auch entlang der Elspe beträchtliche Schäden verursacht. Im soeben beendeten dritten Projektzyklus wurde die Überwachungsanlage von einer weiteren Schülergruppe noch erweitert. Gerade dieses Beispiel zeige, dass die intensive Kooperation zwischen Schülerinnen, Schülern und Unternehmen auch über längere Zeiträume funktioniert, betont Projektleiter Stoffels.

Eine Herausforderung, mit der alle Beteiligten über den kompletten Projektzeitraum umgehen mussten, war die Corona-Pandemie. Stoffels sieht die Auswirkungen aber nicht nur negativ: „Wir haben gesehen – es geht auch digital! Sogar Unternehmensbesuche haben wir in digitalen Formaten durchgeführt und das hat wunderbar funktioniert.“ Gerade auch im Hinblick auf das im Februar gestartete Nachfolge-Projekt zu MINT-Pro²Digi, das Projekt‚ Authentic-STEM‘, sei das eine sehr wertvolle Erfahrung gewesen, resümiert Stoffels.

Auch bei „Authentic-STEM“ geht es darum, gemeinsam mathematische Lösungen für reale Probleme zu entwickeln – als weitere Komponente kommt hierbei jedoch der internationale Austausch hinzu: Bei den beteiligten Wirtschaftspartnern handelt es sich um internationale Unternehmen. Die Schülerinnen- und Schüler-Teams setzen sich aus Jugendlichen von deutschen und amerikanischen Schulen zusammen. Sie treffen sich regelmäßig online, um gemeinsam an „ihren“ Problemen aus den kooperierenden Unternehmen zu arbeiten. Auch der Kontakt zu den Unternehmen findet in der Regel digital statt.

Der Pilot-Durchgang von Authentic-STEM ist bereits abgeschlossen, zurzeit evaluiert das Team der Mathematikdidaktik die Erfahrungen und Ergebnisse. Im Februar 2023 soll dann der erste reguläre Durchgang starten. Weitere Informationen zum Folgeprojekt finden Sie unter www.authenticstem.de.

Text: Universität Siegen; Foto: Daniel Jurczewski Fotografie

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