Südwestfalen besonders von Digitalisierung betroffen

Im vergangenen Monat informierte die Siegener Arbeitsagentur gemeinsam mit weiteren Experten über die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Arbeitswelt in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Bereits zu Beginn der Veranstaltung wurde klar, dass die Arbeitswelt in Südwestfalen vom digitalen Wandel besonders betroffen sein kann. Dr. Frank Bauer vom IAB NRW berichtete in seinem Vortrag über die Substituierbarkeitspotenziale von Berufen in Südwestfalen, aber auch speziell in Siegen-Wittgenstein und Olpe. „Olpe hat bei unseren Forschungen den Vogel abgeschossen, denn gerade die Fertigungsberufe enthalten große Teile routinierter Aufgaben, die demnach teilweise durch die Technik ersetzt werden können“. Aber auch Siegen könnte von größeren Veränderungen der Berufsbilder betroffen sein. „Nur in seltenen Fällen werden ganzen Berufe verschwinden, aber die bestehenden Berufe werden sich ändern und es entstehen neue Berufe. Vor allem die Fachkräfte werden den digitalen Wandel spüren“, so der Experte.

Ergänzt wurde der wissenschaftliche Teil der Veranstaltung durch den Vortrag von Dr. Thomas Ludwig, Bereichsleiter Cyber-Physische Systeme der Universität Siegen, der über den aktuellen Sachstand des Kompetenzzentrums Mittelstand 4.0 berichtete. Das Kompetenzzentrum startete offiziell zum 1. Oktober 2017 und soll kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung neuer Technologien unterstützen. Andreas Lang, Personalleiter der EJOT Holding GmbH lieferte praktische Beispiele des Unternehmens zu den digitalen Entwicklungen speziell in den Bereichen Aus- und Weiterbildung.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch aktuelle Informationen der Agentur für Arbeit Siegen. Frank Schmidt, Leiter der Siegener Arbeitsagentur und Benjamin Hecker, Teamleiter des Arbeitgeberservice, riefen Arbeitgeber und Netzwerkpartner zur Zusammenarbeit bei diesem Thema auf. „Wir als Agentur wollen den Prozess in unserer Region gerne unterstützend begleiten, dafür müssen wir aber wissen, was die Arbeitgeber und Netzwerkpartner brauchen. Sprechen Sie mit uns.“

Bei einer Sache sind sich alle Beteiligten einig. Der digitale Wandel und die Auswirkungen auf die Berufe dürfen nicht nur als Bedrohung für die Region gesehen werden. In diesem kontinuierlichen Prozess gibt es auch viele neue Chancen und Potenziale für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe. Sie müssen nur erkannt und auf allen Ebenen forciert, begleitet und ausdauernd genutzt werden.

Kommentar hinterlassen zu "Südwestfalen besonders von Digitalisierung betroffen"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.