Neues Konzept zur Wärmebehandlung von SMS für Deutsche Edelstahlwerke

Abbildung des neuen Kühlelements in der Wärmebehandlungslinie. Auf der Kühlstrecke bei DEW sorgen zehn dieser Elemente dafür, dass die Temperatur der Stäbe gezielt eingestellt wird. (Foto: SMS)
Abbildung des neuen Kühlelements in der Wärmebehandlungslinie. Auf der Kühlstrecke bei DEW sorgen zehn dieser Elemente dafür, dass die Temperatur der Stäbe gezielt eingestellt wird. (Foto: SMS)

Abbildung des neuen Kühlelements in der Wärmebehandlungslinie. Auf der Kühlstrecke bei DEW sorgen zehn dieser Elemente dafür, dass die Temperatur der Stäbe gezielt eingestellt wird. (Foto: SMS)

Die Deutsche Edelstahlwerke GmbH hat für den Standort Witten, Deutschland, eine Wärmebehandlungslinie bei der SMS group (www.sms-group.com) bestellt. Mit dieser Anlage ist es erstmalig möglich, Stabstahl im Abmessungsbereich bis 250 Millimeter Durchmesser direkt in der Walzlinie wärmezubehandeln. Ein bisher üblicher separater Wärmebehandlungsprozess kann dadurch ent­fallen. So wird ein großer Anteil der Erwärmungsenergie eingespart. Die Durchlaufzeiten des Materials werden deutlich reduziert, eine Zwischenlagerung entfällt.

Die neue Wärmebehandlungslinie wird in den Materialfluss des vorhandenen Walzwerks integriert. Hier können einzelne Stäbe über einen Rollgang einem Temperaturausgleichsofen zugeführt werden. Dies geschieht je nach Qualitätsanforderung bei der Herstellung von RSH-Stahl (Rost-Säure-Hitzebeständig), Edelbaustahl oder Werk­zeugstahl. Nach der Erwärmung werden die Stäbe auf einer Kühl­strecke gezielt auf die gewünschte Temperatur abgekühlt. Damit kann die angestrebte Eigenschaft punktgenau erreicht werden. Geregelt wird dies über das Simulationsmodell CCT® (Controlled Cooling Technology).

Der Temperaturausgleichsofen ist als Hubbalkenofen ausgeführt und auf Energieeffizienz, Temperaturgleichmäßigkeit über Stablänge und Querschnitt sowie niedrige Emissionen ausgelegt. Zur effizienten Fahrweise des Ofens steht ein Level-2-System zur Verfügung. Das System berechnet das thermische Profil der Stäbe. Jeder Zonen­temperatur-Sollwert wird vom Level-2 kontrolliert, um eine ordnungs­gemäße Erhitzung der Stäbe zu gewährleisten.

Aus qualitativer Sicht sind durch die neue Anlage eingeengte Pro­zessparameter möglich. Diese beziehen sich nicht nur auf die direkt messbaren Eigenschaften des Stahls, wie engere Festigkeitsspanne und Korngrößenspanne, sondern auch auf den reduzierten Eigen­spannungszustand und noch höhere Homogenität des Produkts. Die Oberfläche wird sich messbar verbessern, auch für eine bessere Prüffähigkeit. Bei nichtrostendem Stahl ist von einer weiteren Ver­besserung der allgemeinen Korrosionsbeständigkeit auszugehen. Der neue Prozess wird mit den einzelnen Kunden anforderungs­gerecht abgestimmt.

SMS liefert die komplette Anlage einschließlich Elektrik, Automation und Montage. Sie wird nach den aktuellen Umweltauflagen für Luft, Lärm und Wasser errichtet und erfüllt die IEC Energieeffizienz­richtlinie. SMS wird die Anlage Ende 2016 in Betrieb nehmen.

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