Integration Point ist zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge

Dr. Bettina Wolf (r.) und Landrat Andreas Müller (2.v.r.) stellten gemeinsam mit den Mitarbeitern den "Integration Point Siegen" vor, die erste Anlaufstelle für Flüchtlinge und Migranten auf dem Weg zur Integration in den deutschen Arbeitsmarkt.

Flüchtlinge und Zuwanderer, die mit großer Wahrscheinlichkeit in Deutschland bleiben dürfen, schon sehr frühzeitig in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren – das ist die Aufgabe der Mitarbeiter des Integration Points Siegen. Dieser befindet sich in der Geschäftsstelle des Jobcenters des Kreises Siegen-Wittgenstein. Landrat Andreas Müller und Dr. Bettina Wolf, Leiterin der Agentur für Arbeit Siegen, haben den Integration Point jetzt offiziell vorgestellt.

Die zehn Mitarbeiter betreuen aktuell bereits 1060 Menschen – von insgesamt rund 6750 Flüchtlingen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Ca. 40 Flüchtlinge werden jede Woche im Integration Point neu registriert. Rund 90 Prozent aller Flüchtlinge müssen zur Integration in den Arbeitsmarkt besonders gefördert werden. Sprachkurse sind dabei Standard. Darüber hinaus gibt es aber auch weitere Qualifizierungsmaßnahmen.

Der Integration Point ist aber nicht nur die zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge und Zuwanderer. Dort können sich auch Ehrenamtliche, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, beraten lassen, wenn es um Fragen von Arbeit, Ausbildung und Praktikum geht. Zudem erhalten Arbeitgeber dort fachliche und rechtliche Beratung rund um die Einstellung und Vermittlung von Flüchtlingen.

Um Zuwanderer möglichst schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren, vereint der Integration Point nicht nur die Kompetenzen der Arbeitsagentur und des Jobcenters. Zudem arbeiten die Mitarbeiter eng mit regionalen Akteuren und insbesondere kommunalen Stellen zusammen, wie z.B. den Ausländerbehörden, Sozial- und Jugendämtern oder mit dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein. Diese Zusammenarbeit soll Wege verkürzen und bestehenden Angebote transparent machen.

„Nach den bisherigen Erfahrungen verfügen viele Flüchtlinge zwar formal über keine oder zumindest keine mit unseren Abschlüssen vergleichbare berufliche Qualifikation. Aber sie haben oft eine hohe Arbeitsmotivation. Diese Motivation wollen wir möglichst schnell für die Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt nutzen“, erläutert Landrat Andreas Müller.

Dies sei auch ein wesentlicher Baustein zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit und zur Verbesserung der gesellschaftlichen Integration. Profitieren können hiervon beide Seiten, ist der Landrat überzeugt: „Die Flüchtlinge können sich ein neues Leben auf eigenen Füßen aufbauen und die Region kann durch die Integration dieser Menschen einen Beitrag zur Minderung der Fachkräftenachfrage leisten.“

Die Integration von Flüchtlingen – gerade auch in den Arbeitsmarkt – ist in erster Linie eine humanitäre Aufgabe. Zugleich haben Kommunen, Länder und der Bund aber auch ein Interesse daran, dass die Flüchtlinge nicht auf Dauer auf staatliche Unterstützungsleistungen angewiesen sind. Durch jeden Zuwanderer, der in Ausbildung und vor allem in den Arbeitsmarkt integriert wird, werden die öffentlichen Kassen entlastet.

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