Happy End bei EJOT mit Hilfe von Start

Im Bild (v.l.): Fabian Bergmoser, Industriemechaniker in Ausbildung, Jörg Hase, Qualifizierungsdisponent Start NRW GmbH, nd Ralph Peya, Fachbereichsleiter Integrationsfachdienst Siegen-Wittgenstein/Olpe.

Unter dem Begriff „Partnerschaftliche Ausbildung“ konnte sich Fabian Bergmoser bis August 2014 nichts vorstellen. Dann aber sollte ausgerechnet das gleichnamige Projekt der START NRW GmbH seiner langen, erfolglosen Suche nach einer Ausbildungsstelle ein „Happy End“ bescheren. Bei der Firma EJOT in Bad Berleburg absolviert der 21-jährige Bad Laaspher nun seine Ausbildung zum Industriemechaniker.

Den entscheidenden Tipp gab sein Vater Bernd. „Stell Dich doch mal bei START in Siegen vor“, riet er seinem Sprössling eines Tages. Gesagt getan. Nach einem viel versprechenden Telefonat fuhr der junge Wittgensteiner kurzerhand mit seinen Bewerbungsunterlagen und großen Hoffnungen im Gepäck nach Siegen. „Das Gespräch war äußerst positiv. Er hat sich prima präsentiert und konnte davon überzeugen, dass eine Unterstützung seiner Person sinnvoll und wichtig ist“, erinnert sich Manuel Cabeo, Niederlassungsleiter von START in Siegen, noch gut.

Ebenso vielversprechend verlief seine anschließende Suche nach einem Ausbildungsbetrieb für Fabian B. Schnell kam die Firma EJOT ins Gespräch, welche in der Region den Ruf eines erstklassigen Ausbildungsbetriebes mit ausgeprägtem sozialen Engagement genießt. START-Mitarbeiter Jörg Hase als Betriebsratsmitglied und Qualifizierungsdisponent bei START nahm Kontakt mit dem Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung (SBV) auf, um zunächst die Partnerschaftliche Ausbildung und die Unterstützungsmöglichkeiten durch START vorzustellen und fand offene Ohren. Im Dialog nahm die erste Idee Gestalt an. „Es folgte ein Termin bei Personalleiter Andreas Lang, dann waren die Weichen für die Ausbildung von Fabian B. gestellt“, so Manuel Cabeo.

Im August begann der Wittgensteiner dann seine Ausbildung bei EJOT. „Ich bin an Technik interessiert und habe mich vom ersten Augenblick an wohlgefühlt“, berichtet Fabian B. Entsprechend gut fielen auch seine Leistungen aus. Für seinen Ausbildungsbetrieb EJOT stand daher schnell fest, dass die Entscheidung, Fabian über diese Kooperation eine Ausbildung zu ermöglichen, richtig war.

Eine Geschichte, die typisch für das Projekt „Partnerschaftliche Ausbildung“ ist. „Jugendliche und junge Erwachsene mit Einstiegsschwierigkeiten, wie Fabian B., brauchen aktive Unterstützung, um sich beweisen zu können“, sieht sich Manuel Cabeo wieder einmal bestätigt. Aufgrund der schwierigen Ausbildungssituation engagiert sich START mit dem Projekt seit 2005 in ganz NRW gezielt dafür, neue Ausbildungsplätze zu schaffen. „Gemeinsam mit Kooperationsbetrieben bieten wir Ausbildungs- und Praktikumsplätze in mehr als 60 Berufen der Branchen Industrie, Handel und Handwerk an“, erklärt Sonja Gerbershagen als Ausbildungsbeauftragte bei START.

Und das funktioniert so: während die Firmen den Ausbildungsplatz mit der fachlichen Anleitung zur Verfügung stellen, übernimmt START in erster Linie das Ausbildungsmanagement und bietet als zusätzlicher Ansprechpartner für den Betrieb und den Auszubildenden für alle Parteien zusätzliche Sicherheit. Zudem werden 50 % aller anfallenden Ausbildungskosten im Rahmen des Projektes von START getragen.

Im Augenblick befinden sich 26 junge Menschen durch die Niederlassung Siegen in Ausbildung, davon drei mit schwieriger Ausgangssituation aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen. Einer davon ist Fabian B. „Gerade bei Ausbildungssuchenden sind eine Erkrankung oder Schwerbehinderung oft eine Einstiegshürde“, so Ralph Peya vom Integrationsfachdienst Siegen-Wittgenstein-Olpe, der in diesem Prozess berät und unterstützt.

Für ihr Konzept wurde START im Jahr 2006 beim Deutschen Förderpreis „Jugend in Arbeit“ als Landessieger NRW ausgezeichnet. Bis heute können sich die Vermittlungszahlen sehen lassen. Seit 2005 konnten über das Projekt seit Beginn 700 Ausbildungen abgeschlossen werden. Derzeit laufen noch 350 weitere Ausbildungen, darunter auch die von Fabian B. aus Bad Laasphe. „Es passt einfach alles zusammen und ich werde alles tun, damit es auch so bleibt“ lautet sein ganz persönliches Fazit. Auch Arbeitgeber EJOT ist von seinem Azubi und dem Projekt gleichermaßen überzeugt. Eine Erfolgsgeschichte, die voraussichtlich Türen für junge Menschen mit Einschränkungen öffnet. „Es wurde uns seitens EJOT die generelle Bereitschaft signalisiert, auch noch weitere AZUBIs mit Handicap über das Projekt auszubilden“, freut sich Manuel Cabeo.

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