Geflüchtete bereiten sich auf deutschen Arbeitsmarkt vor

Teilnehmer bei der Bearbeitung einer Übungsaufgabe im Praxisfeld »Elektronik«.

Eine fremde Kultur, eine unbekannte Sprache, neue Sitten und Bräuche – geflüchtete Menschen stehen in ihrer neuen Heimat oft vor großen Herausforderungen. Viele Zugewanderte fragen sich auch, wie und wo sie Arbeit finden können.  Aber wie können die im Ausland erworbenen Qualifikationendes Geflüchteten im deutschen Berufssystem anerkannt werden? Was ist, wenn sich mehrjährige Berufserfahrung nicht dokumentieren lässt? Welche Alternativen zu Zeugnissen und Zertifikaten gibt es noch? Um diese und andere Fragen ging es jetzt bei einer Prüfungsveranstaltung, zu der die „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ des Kreises Siegen-Wittgenstein und die VHS Kreuztal eingeladen hatten. 24 Männer und Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern konnten bei der Veranstaltung unter dem Titel „IQ Annerkennungskombi“ ihre bisher erworbenen Berufskenntnisse überprüfen lassen.

Die „IQ Anerkennungskombi“ ist Teil des bundesweiten Förderprogrammes „Integration durch Qualifizierung (IQ)“, mit dem die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund verbessert werden sollen. Die „IQ Anerkennungskombi“ orientiert sich an den Anforderungen in der Ausbildung und betrieblichen Praxis. Die Teilnehmer sollten Vorerfahrung in dem jeweiligen Berufsfeld vorweisen und Sprachkenntnisse auf B1 Niveau mitbringen. Ziel des Verfahrens ist die Erstellung eines individuellen Kompetenzprofils. Es dokumentiert die festgestellten Fähigkeiten und Fertigkeiten mit Blick auf die realen Anforderungen im Beruf. Die Beteiligten konnten sich in verschiedenen Berufsfeldern orientieren und ihre Fachkenntnisse darstellen. Der abschließende Profilbericht kann dann z.B. als Anknüpfungspunkt für die weitere Beratung bei Integration Point, Jobcenter oder Sprachkursträger dienen, um mit Ratsuchenden realistische Ziele zu formulieren und weitere Schritte zu planen. Im Bestfall kann der Profilbogen auch den Bewerbungsunterlagen beigelegt werden.

Die Initiatoren sind sich einig, dass die Durchführung ähnlich praxisorientierter Verfahren einen großen Nutzen für die berufliche Integration sowohl für die Neuzugewanderten als auch für die Arbeitgeber bringen würde.

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