Europawahl 2024: Wirtschaft und Gewerkschaften rufen zur Stimmabgabe auf

Europa ist ein Erfolgsprojekt, das zu Frieden und Freiheit auf dem Kontinent beigetragen und Wohlstand, Sicherheit, Freizügigkeit und Demokratie gesichert hat. Grund genug für die Arbeitgeberverbände in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe, die DGB-Region Südwestfalen, den ver.di-Bezirk Südwestfalen, die IG Metall Siegen und Olpe, die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd und die IHK Siegen, in einem gemeinsamen Aufruf für eine möglichst hohe Wahlbeteiligung bei der Europawahl am kommenden Sonntag zu werben.

„Wir möchten die Menschen in unserer Region für die Europawahl sensibilisieren, weil wir als einer der führenden Industriestandorte in Deutschland ein massives Interesse an offenen Märkten haben. Arbeitnehmer und Arbeitgeber profitieren hiervon in gleicher Weise. Wir haben keinerlei Interesse an einer europafeindlichen Zukunft, die uns überwiegend Nachteile bescheren würde“, betont Andree Jorgella, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Siegen.

„Wir haben als Gewerkschaft unsere Beteiligung sofort zugesagt, weil wir bei dem Thema Europa eine hohe Schnittmenge mit den Arbeitgebern haben“, hebt Michael Schnippering, Geschäftsführer ver.di Bezirk Südwestfalen, hervor. „Die Zukunft Europas darf nicht seinen Gegnern überlassen werden. Deshalb rufen wir unsere Mitglieder dazu auf, zur Wahl zu gehen.“

„Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland, das am stärksten von Europa profitiert. Und das nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Deshalb unterstützen wir diesen Wahlaufruf“, erläutert Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein. „Uns ist die inhaltliche Debatte wichtig. Deshalb haben wir in den vergangenen Wochen, teils gemeinsam, zu verschiedenen Diskussionen eingeladen, etwa mit dem ehemaligen Außenminister Sigmar Gabriel bei der Veranstaltung ,Europa in unbequemen Zeiten‘ oder beim Vortrag des Wahlexperten Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte (,Demokratie – Privileg statt Auslaufmodell: Deutschland, Europa und die Welt kurz vor der Europawahl‘) im Haus der Siegerländer Wirtschaft.“

Europa stehe für viele sinnbildlich vor allem für neue Richtlinien und Bürokratie, meint Thorsten Holzhäuser, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes für den Kreis Olpe e.V. „Gerade der Mittelstand braucht eine Entlastung von bürokratischen Vorgaben. Deshalb muss der konsequente Abbau von Bürokratie eine wichtige Aufgabe in der nächsten Wahlperiode sein. Die Vorteile des gemeinsamen Marktes und der europäischen Idee überwiegen jedoch bei weitem. Darüber müssen wir uns im Klaren sein! Deshalb dürfen die bestehenden Hürden nicht im Wahlprotest münden!“

Es bestehe eine große Gefahr, dass das bereits Erreichte wieder verloren gehen könnte, ergänzt André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Olpe und DGB-Kreisvorsitzender. „Wir befinden uns nicht auf einer einsamen Insel, sondern inmitten globaler Umwälzungen. Deshalb brauchen wir ein starkes und soziales Europa, damit wir in der Welt gemeinsam wirksam auftreten können!“ Ein Bekenntnis hierzu bedeute auch, sich auf das zurückzubesinnen, was den Menschen in Europa nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht eine Stimme in der Welt verleihe.

„Es ist uns wichtig, gemeinsam für die Europawahl zu werben und so deutlich zu machen, dass uns dieses Interesse eint“, so Harald Görnig, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd. In einer gemeinsamen Social-Media-Kampagne habe man daher Persönlichkeiten aus der Region gebeten, sich zu Europa zu positionieren. „Damit zeigen wir denjenigen, die jeden Tag auf Instagram, Facebook und Co. unterwegs sind, dass es sich lohnt, geschlossen für Europa einzustehen!“

Für IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener lässt sich die Bedeutung der anstehenden Wahl kaum hoch genug einschätzen: „Diese Europawahl ist eine Richtungsentscheidung. Krieg, wirtschaftlicher Umbruch und erhebliche gesellschaftliche Herausforderungen machen ein starkes Miteinander unbedingt erforderlich. Eine geringe Wahlbeteiligung spielt in erster Linie den Gegnern Europas in die Hände. Unsere Wirtschaft lebt von Austausch, nicht von Abschottung. In diesem Sinne ist unser gemeinsamer Aufruf zu verstehen: Wir hoffen, dass durch die Wahl diejenigen Kräfte gestärkt werden, die Europa weiterentwickeln wollen, nicht aber diejenigen, die in ihm ein Auslaufmodell sehen, das abgeschafft gehört. Geben Sie Europa Ihre Stimme!“

Weitere Informationen: https://bit.ly/3R5hOdA ; Das Aufrufpapier gibt es hier.

Text: Gemeinsame Presseerklärung; Foto: OpenClipart-Vectors / Pixabay

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