Tarifabschluss sorgt für Planungssicherheit in den heimischen Unternehmen

NRW hat den baden-württembergischen Pilotabschluss in der Tarifauseinandersetzung der Metall- und Elektroindustrie übernommen. Dadurch gibt es für die Betriebe in Nordrhein-Westfalen u.a. etwas mehr Planungssicherheit. Foto: Pixabay

Mit der Übernahme des baden-württembergischen Pilotabschlusses in der Tarifauseinandersetzung der Metall- und Elektroindustrie gibt es für die Betriebe in Nordrhein-Westfalen wieder etwas mehr Planungssicherheit. „Das ist für die Unternehmen in Siegerland und Wittgenstein eine gute Nachricht“, so Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen. Weitere Streiks wurden damit abgewendet. Aber: „Die Höhe der Entgelterhöhungen ist für einige Firmen hart an der Schmerzgrenze dessen, was in der derzeitigen Situation tragbar ist.“ Zwar seien die Auftragsbücher bei vielen Mitgliedsunternehmen noch gut gefüllt, aber der Blick in die Zukunft gleiche dem in eine Glaskugel.

Metall- und Elektroindustrie macht in Gänze von 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie Gebrauch

Doublet: „Ein wichtiges Ziel der Arbeitgeber, über eine lange Laufzeit für Planungssicherheit zu sorgen, wurde erreicht.“ Denn gerade im Falle größerer Aufträge könnten die Personalkosten nun bis ins Jahr 2024 hinein verlässlich kalkuliert werden. Vereinbart wurde eine Erhöhung der Entgelttabellen in zwei Stufen: um 5,2 Prozent zum 1. Juni 2023 und um 3,3 Prozent zum 1. Mai 2024. Hinzu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro, die in zwei Tranchen aufgeteilt wurde, dabei aber sehr flexibel ausgestaltet werden kann. Damit nutze die Metall- und Elektroindustrie die vom Gesetzgeber geschaffene Möglichkeit, den Beschäftigten in einer Phase galoppierender Inflation von Seiten der Arbeitgeber finanziell unter die Arme zu greifen, voll aus. Wann die Unternehmen die zweimal 1500 Euro an ihre Mitarbeiter auszahlen, kann – in gewissen Grenzen – vor Ort flexibel gehandhabt werden und trägt so der Heterogenität in der Branche Rechnung.

Wirtschaftliche Lage jedes Unternehmens wird beim Tarifabschluss berücksichtigt

Zudem sei es gelungen, die automatische Differenzierung mit ihren objektiven, nachvollziehbaren Kriterien zu erhalten und so der unterschiedlichen Lage der Unternehmen gerecht werden zu können. „Dadurch können Firmen, bei denen die Nettoumsatzrendite unter anderem durch Krieg und Corona gerade beeinträchtigt ist, direkt vor Ort reagieren. Das sichert Beschäftigung“, unterstreicht Dr. Thorsten Doublet. Im Klartext: Bestimmte Lohn- und Gehaltsbestandteile müssen nur ausgezahlt werden, wenn die wirtschaftliche Lage der jeweiligen Firma das auch hergibt.

Der Tarifabschluss drücke in dieser Höhe einen großen Optimismus der Unternehmen aus, dass die Konjunktur zügig, spätestens aber im Jahr 2024, wieder anspringt.

Über den Verband der Siegerländer Metallindustriellen:

Der Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. (VdSM) vertritt rund 100 Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Siegen-Wittgenstein. Sitz des VdSM ist das Haus der Siegerländer Wirtschaft an der Spandauer Straße in Siegen. Geschäftsführer ist Dr. Thorsten Doublet. Den ehrenamtlichen Vorsitz hat Christian F. Kocherscheidt, Geschäftsführer der Ejot Holding GmbH & Co. KG, inne.

Text: VdSM, Fotos: Pixabay (Symbolbild); Gesamtmetall (Grafik und Film)

 

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