Kreisklinikum Siegen erweitert Kardiologie

Unser Bild zeigt (v. l.) Ingo Fölsing (Geschäftsführer), Landrat Andreas Müller, Jenny Birth (Projektarchitektin), Prof. Dr. Martin Grond (Ärztlicher Direktor), Dr. Hans-Peter Hobbach (Chefarzt Kardiologie), Rene Schneider (Teamleiter Kardiologie), Armin Heck (Pflegedirektor), Detlef Weber (Teamleiter Herzkatheterlabor), Dominik Koch (Leiter Technischer Dienst) beim Spatenstich.

„Kaum eine andere medizinische Disziplin ist in ihrer Entwicklung und Spezialisierung in den letzten Jahrzehnten so schnell vorangeschritten, wie die Kardiologie. Hier hat ein beeindruckender Fortschritt im Bereich der Diagnostik und Therapie stattgefunden“, sagt Landrat Andreas Müller, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Kreisklinikums Siegen: „Deshalb wird das Kreisklinikum seine Kardiologie erweitern. Wir investieren rund 5,5 Mio. Euro in einen Anbau für ein hochmodernes Herzkatheterlabor und die Modernisierung vorhandener Einrichtungen. Das ist ein wichtiger Schritt für die kardiologische Versorgung der Menschen in unserer Region und stellt für alle Beteiligten – im wahrsten Sinne des Wortes – eine besondere Herzensangelegenheit dar“, so der Landrat.

Herzkreislauferkrankungen stellen weltweit unverändert die häufigste Todesursache dar. Nicht nur das akute Koronarsyndrom, also der akute Herzinfarkt, sondern auch das chronische Koronarsyndrom, die Herzinsuffizienz, Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen, periphere Gefäßerkrankungen und die arterielle Hypertonie sind hierfür verantwortlich. All diese Herzerkrankungen sind nicht nur lebenslimitierend, sie lösen einen erheblichen Leidensdruck bei den betroffenen Patienten aus und mindern ihre Lebensqualität. Um in Zukunft all diese Herzpatienten in unserer Region medizinisch schneller versorgen zu können, wird das Kreisklinikum Siegen seine Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin um einen weiteren Linksherzkathetermessplatz erweitern. Hier werden neben der Diagnostik und Therapie der akuten und chronischen Koronarsyndrome bald auch spezielle komplexe Behandlungen von Herzrhythmusstörungen, sogenannte Ablationen, möglich sein.

Um genügend Platz für die neuen modernen Untersuchungs- und Behandlungsräume zu schaffen, wurden nun mit einem symbolischen Spatenstich von Landrat Andreas Müller, Geschäftsführer Ingo Fölsing, dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Martin Grond, dem Pflegedirektor Armin Heck, dem Chefarzt der Kardiologie, Dr. Hans-Peter Hobbach, der Teamleitung Herzkatheterlabor Detlef Weber, der Teamleitung Kardiologie Rene Schneider, dem Leiter des Technischen Dienstes Dominik Koch sowie Projektarchitektin Jenny Birth der Bau des neuen Gebäudeteils offiziell begonnen.

„Da bereits jetzt die Kapazitäten des bestehenden Linksherzkathetermessplatzes in unserer Klinik sehr stark ausgelastet sind, stellt die räumliche und technische Erweiterung der Klinik einen logischen und wichtigen Schritt dar“, erläutert auch Chefarzt Dr. Hans-Peter Hobbach. Durch die besondere Ausstattung und Ausführung des neuen Messplatzes können in diesem auch bestimmte operative kardiologische Eingriffe, wie die Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, durchgeführt werden. Man beobachte seit Jahren, dass die schnelle akute Versorgung von Herzinfarktpatienten im Herzkatheterlabor die Sterblichkeit deutlich gesenkt hätte, erklärt Dr. Hans-Peter Hobbach weiter. „Bei einem akuten Infarkt zählt jede Sekunde; die schnellstmögliche Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes muss unser Ziel sein“. Die Akutversorgung der Herzinfarktpatienten liegt der Kardiologischen Klinik besonders am Herzen. Hierbei sei auch die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst in der Region ein wichtiger Faktor. So stellt eine qualifizierte Erstversorgung und strukturierte Übergabe für die weitere Behandlung einen wichtigen Faktor dar.

Der nun neu entstehende eingeschossige moderne Erweiterungsbau wird an den im Haupthaus bereits bestehenden ersten Linksherzkathetermessplatz angebaut. Zukünftig werden die direkt angrenzende „Intermediate Care Unit“ (IMC), die zeitgleich neu geplante „Cardiac Care Unit“ (CCU), einschließlich eines Kurzliegerbereiches und die kardiologische Allgemeinstation räumlich im Sinne einer kardiologischen Einheit zusammengeführt. Die Patientenbetreuung findet somit zentriert um die beiden Herzkathetermessplätze auf einer Ebene statt; kurze Wege optimieren die Behandlung kardiologischer Patienten. Auch für die zunehmende Forderung einer ambulanten invasiven Diagnostik ist das Kreisklinikum dann gut gerüstet. Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten für den Anbau, inklusive des hochmodernen Herzkatheterlabors, die Sanierung und Modernisierung der CCU auf rund 5,5 Mio. Euro. Mit der Fertiggestellung aller Baumaßnahmen wird Ende des ersten Quartals 2022 gerechnet.

Auf dem neuen, hochmodernen Linksherzkathetermessplatz wird es in Zukunft möglich sein, Herzrhythmusstörungen mit Hilfe von Ablationsbehandlungen besser zu differenzieren und zu therapieren. Verschlüsse auf Vorhofebene (PFO, ASD) bei jungen Schlaganfallpatienten, Vorhofohrverschluss bei Vorhofflimmern mit Kontraindikation zur oralen Antikoagulation (Blutverdünnung) und komplexe Schrittmacher- und Defibrillatorimplantationen runden das interventionelle Spektrum ab.

Die Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin wurde am 01. Oktober 2013 im Kreisklinikum Siegen neu gegründet. Ein Team aus hochqualifizierten Ärzten und Pflegern behandelt dort jährlich 6.000 Patienten mit Erkrankungen des Herzens, des Kreislauf- und Gefäßsystems sowie intensiv- und überwachungspflichtige Patienten. Die Klinik verfügt auch im nicht invasiven Bereich über eine technische Ausstattung der neuesten Generation. Die Klinik arbeitet zudem eng mit den Kardiochirurgischen Zentren der Universitätsklinik Bonn und Gießen, der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim und den niedergelassenen Ärzten in der Region zusammen. Ein ständiger interdisziplinärer Austausch mit allen Fachkliniken des Kreisklinikums Siegen, insbesondere der Klinik für Neurologie, gibt der Klinik für Kardiologie die Möglichkeit zu einer optimalen patiententzentrierten Behandlung.

Bilder und Info: Kreisklinikum Siegen

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