In Siegen-Wittgenstein lässt es sich auch finanziell bestens leben

Zwei Mitarbeiter stehen gemeinsam vor einer Maschine bei EJOT in Bad Berleburg. EJOT wurde 1922 gegründet und beschäftigt heute über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. EJOT bietet eine breite Palette innovativer Verbindungselemente, insbesondere gewindefurchende Schrauben für Kunststoffe und Metalle, technische Umformteile aus Kunststoff und Metall sowie das Komplettprogramm für die Befestigung der Außenhülle von Gebäuden. Die Kunden kommen aus der Automobil- und Zulieferindustrie, der Telekommunikations- und Unterhaltungselektronik oder aus dem Baugewerbe. Damit ist das Unternehmen einer von mehr als 150 Weltmarktführern in Südwestfalen.

Wie viel Geld am Ende eines Monats übrig bleibt, hängt nicht allein vom Gehalt ab. Entscheidend ist auch, wo man wohnt. Das zeigt eine Analyse von StepStone. Die Online-Jobplattform hat dafür 128.000 Gehälter ins Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten in 395 Stadt- und Landkreisen in Deutschland gesetzt. Berücksichtigt wurden die Mietkosten sowie weitere Lebenshaltungskosten für Transport, Nahrungsmittel und Freizeitaktivitäten. Die Beispielrechnung zeigt, dass je nach Wohnort im Extremfall monatlich bis zu 1.600 Euro mehr oder weniger im Portemonnaie übrig bleiben.

Der Kreis Siegen-Wittgenstein zählt dabei zu den 50 Regionen in Deutschland mit dem günstigsten Verhältnis von Einkommen und Lebenshaltungskosten. Laut Stepstone beträgt das jährliche Durchschnittsnettoeinkommen in Siegen-Wittgenstein 34.928 Euro. Die Lebenshaltungskosten belaufen sich auf 21.642 Euro. Es bleiben also 13.286 Euro zur freien Verfügung übrig. Damit liegt Siegen-Wittgenstein auf Platz 48 im bundesweiten Vergleich.

Ganz anders sieht das Verhältnis von Einkommen und Ausgaben beispielsweise in München aus. Dort ist das Durchschnittsnettoeinkommen mit 40.442 Euro zwar deutlich höher. Gleiches gilt aber auch für die Lebenshaltungskosten. Sie belaufen sich auf 37.472 Euro. Es bleiben also nur noch 2.970 Euro übrig.

Gehalt und Lebenshaltungskosten stehen auch in Berlin in einem ungünstigen Verhältnis: Arbeitnehmern bleibt in der Hauptstadt im Schnitt monatlich nur 250 Euro ihres Nettoeinkommens übrig. „Die Mietkosten sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Gehaltsentwicklung hat da nicht mitgehalten. Das macht sich jetzt bemerkbar in einer Stadt, in der mehr Agenturen und Start-Ups als große Konzerne angesiedelt sind“, schätzt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei StepStone, die Lage ein.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Hamburg, wo sich Arbeitnehmer neben der kostspieligen Miete auch auf hohe Ausgaben für Freizeitaktivitäten einstellen müssen – diese liegen ein Viertel über dem deutschen Durchschnitt. Arbeitnehmer in der Finanzhochburg Frankfurt am Main verdienen zwar im Schnitt am meisten (rund 70.970 Euro brutto jährlich). Dafür sind aber auch die Lebenshaltungskosten hoch. Besonders schlägt sich das in den hohen Mietkosten in Frankfurt nieder.

„Wer einen neuen Job sucht und dafür einen Umzug in Erwägung zieht, sollte genau hinschauen. Denn ein hohes Gehalt bedeutet nicht automatisch, dass auch die finanziellen Rücklagen im selben Maße steigen. Die Höhe der Lebenshaltungskosten am Wohn- und Arbeitsort spielt eine entscheidende Rolle“, sagt Zimmermann. Darauf werden in Zukunft immer mehr Arbeitnehmer achten – insbesondere diejenigen, die sich in der Vergangenheit teure Mieten geleistet haben, um lange Pendelzeiten zu vermeiden.

„Die Bereitschaft, seinen Lebensmittelpunkt in ländliche Regionen zu verlagern, könnte langfristig zunehmen. Denn gerade ausgelöst durch die Corona-Krise bieten immer mehr Unternehmen die Möglichkeit an, zeitlich und örtlich flexibel zu arbeiten. Das könnte für viele Arbeitnehmer attraktiv sein, denn das gesparte Geld können sie dann in eine größere Wohnung oder Freizeitaktivitäten auf dem Land investieren.“

Attraktiv ist der Kreis Siegen-Wittgenstein aber nicht nur auf Grund der günstigen Lebenshaltungskosten. Als Teil der drittstärksten Industrieregion Deutschlands bieten die hier ansässigen Unternehmen nicht nur Fach- und Führungskräften eine Vielzahl interessanter und entwicklungsfähiger Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Region zeichnet sich zudem aus durch eine solide mittelständisch geprägte Industriestruktur mit vielen mehr oder weniger „heimlichen“ Weltmarktführern. Hinzu kommen vielfältige Freizeitangebote und –möglichkeiten.

Quelle: Stepstone – Bild: Südwestfalen Agentur GmbH/Tanja Evers

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