Bildungszentrum Wittgenstein investiert in digitale Zukunft

Im neugestalteten Schulungsraum geht Ausbilder Daniel Kolke mit seinen Auszubildenden mögliche Probleme hinsichtlich der Hydraulik von Strömungswiederständen durch.

Das Bildungszentrum Wittgenstein (BZW) in Bad Berleburg ist die gemeinsame Nachwuchsschmiede der Wittgensteiner Industrie. Zuletzt ist in die Infrastruktur der früheren Lehrwerkstatt rund eine Million Euro investiert worden, darunter sind 65 bis 90 Prozent Fördergelder von Land und Bund. Die Investitionen sind größtenteils in ein neues Digitallabor mit modernster Ausstattung im Bereich der Steuerungstechnik und Robotik geflossen. Durch die Größe des Labors mit insgesamt 16 Labortischen, je acht Tische für Hydraulik und Pneumatik, erhält das Bildungszentrum ein Alleinstellungsmerkmal in den Kreisen Siegen, Wittgenstein und Olpe.

Die beiden Schulungsräume, in denen zum Beispiel die Fächer Hydraulik und Steuerungstechnik gelehrt werden, waren schon ziemlich in die Jahre gekommen. „Es war daher an der Zeit für eine Generalüberholung dieser Räumlichkeiten“, sagte Winfried Schwarz, Geschäftsführer des Bildungszentrums Wittgenstein beim Gang durch die Räume. Nach der Umgestaltung haben sie nicht nur optisch einen neuen Charme erhalten, sondern es wurde auch Wert auf Dinge, wie den Wärmeschutz gelegt, indem zum Beispiel die Zimmerdecken der beiden Räume gedämmt wurden. Darüber hinaus ist es künftig möglich, die beiden neugestalteten Räume durch eine verschiebbare Verbindungstür zu einem großen Schulungsraum zu verbinden. Die Räume erscheinen jetzt viel heller und moderner, was nicht zuletzt an dem Mobiliar, wie den hellen Tischen oder dem Einsatz der neuen, großen Bildschirme liegt. Dort, wo einst Kreidetafeln waren, ermöglichen jetzt große Bildschirme einen interaktiven Unterricht.

Drilon Shabani (vorne) und Javid Yarzada, beide Industriemechaniker im dritten Lehrjahr, programmieren eine hydraulische Steuerung.

In Hinblick auf die Digitalisierung laufen viele technische Vorgänge im Bildungszentrum Wittgenstein inzwischen größtenteils digital ab und nicht mehr nur analog. „Ganz egal, ob Hydraulik, Pneumatik, Elektrotechnik oder die neu hinzugekommene speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) oder Robotik. Was früher analog ablief, übernimmt jetzt eine Software, die von unseren Auszubildenden über Tablets bedient wird. Die digitale Seite, die frühere Auszubildende hier im BZW aufgrund fehlender Technik bislang noch nicht praktisch kennenlernen und anwenden konnten, ist kein Hindernis mehr für uns. Inzwischen lernen die Auszubildenden bei uns beides: die konventionelle Anwendung ebenso wie die digitale“, ergänzt der Ausbildungsleiter Thomas Schäfer, während er den beiden Auszubildenden Drilon Shabani und Javid Yarzada, die beide im dritten Lehrjahr zum Industriemechaniker sind, über die Schulter schaut, wie sie eine hydraulische Schaltung programmieren.

Am Ende des Rundgangs sind sich BZW-Geschäftsführer Winfried Schwarz und Ausbildungsleiter Thomas Schäfer einig: „Das neu entstandene Digitallabor ist zu einem Ort geworden, in dem Lehrende und Auszubildende sehr gerne zusammenarbeiten.“

Text und Fotos: Julia Förster

 

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