3,7 Mill. Euro für die Smarte Demonstrationsfabrik

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur überreichte in dieser Woche im Campus Buschhütten Förderbescheide über 3,7 Mill. Euro.

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, überreichte der Smarte Demonstrationsfabrik Siegen GmbH (SDFS) in dieser Woche weitere Förderbescheide in Höhe von insgesamt rund 3,7 Millionen Euro für das technologische Innovationsprojekt ,Cyber Production Management Lab‘ (CPML) auf dem Campus Buschhütten; die ersten Bescheide in gleicher Höhe waren am 11. April 2023 in Düsseldorf übergeben worden. Mit den Fördermitteln in Höhe von nun insgesamt rund 7,5 Millionen Euro können ab Januar 2024 acht weitere größere und kleinere Maschinen und Anlagen auf dem Campus Buschhütten installiert und zusätzliches Personal eingestellt werden, ganz im Sinne des Leitbildes und Anspruchs des Campus „WIR PRODUZIEREN.ZUKUNFT.“

Lob von Mona Neubaur für den Campus Buschhütten
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur anlässlich der Übergabe der Förderbescheide: „Der Campus Buschhütten ist ein Vorzeigeprojekt, das gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen in Südwestfalen den Weg zu einer erfolgreichen industriellen Transformation öffnet. Die Zusammenarbeit von Industrie und Universität bei gleichzeitiger universitärer wie gewerblich-technischer Aus- und Weiterbildung auf einem Campus ist ein Paradebeispiel für gut durchdachten Technologietransfer und gelebte Fachkräftegewinnung.“

Dr. Gabriele Barten hebt Nachhaltigkeit als Dreiklang hervor
Die SDFS ist das Herzstück des universitären Pfades im Campus Buschhütten, wo Universität und Industrie unter einem Dach zusammenarbeiten. In enger Verbindung mit Wissenschaftlern der Universität Siegen und der RWTH Aachen University wird hier geforscht, demonstriert, produziert und substanziell beraten. Konkret geht es dabei um Innovationen mit dem Fokus auf wegweisende industrielle Produktionstechnologien in einem Nachhaltigkeitsverständnis, das Nachhaltigkeit als Dreiklang von ökologischer, ökonomischer und sozialer Verantwortung definiert, wie Dr. Gabriele Barten, gemeinsam mit ihrem Mann Axel Barten, Treiberin des ambitionierten Projektes, erklärte.

Zentrale innovative Instrumente sind dabei die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in den industriellen Produktionsprozessen. Und es gehört zum Selbstverständnis der SDFS und aller beteiligten Akteure, dass die an der Schnittstelle von Theorie und Praxis gewonnenen Erkenntnisse möglichst schnell und konkret in die Produktionsprozesse der meist mittelständischen Industrieunternehmen der Region Südwestfalen einfließen, damit diese Unternehmen nicht nur heute, sondern auch morgen noch erfolgreich sind und Südwestfalen als wichtiger Industriestandort in NRW gestärkt wird.

Prof. Dr. Burggräf: KI für den Fortschritt in der Industrie
Prof. Dr. Peter Burggräf, Inhaber des Lehrstuhls International Production Engineering and Management (IPEM) an der Universität Siegen und Mitgründer der SDFS: „KI verändert die industrielle Produktion komplett. Wenn wir KI richtig einsetzen, haben wir die große Chance, eine neue Industrie zu schaffen, die sowohl klimafreundlich als auch wirtschaftlich ist. Dazu müssen wir die Möglichkeiten von KI in der Produktion erforschen und vor allem auch in der Praxis testen Genau das machen wir hier in Siegen mit unseren Partnern. Dazu müssen Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammenarbeiten. Die Förderung durch das Land NRW unterstützt dies.“

68 assoziierte Partnerunternehmen aus Industrie und IT sind mittlerweile mit an Bord und bestätigen den ganzheitlichen Ansatz des Campus-Konzepts. Die Motive, sich dem SDFS-Netzwerk anzuschließen sind vielfältig: Die einen schätzen den innovativen Input in den verschiedenen themenspezifischen Arbeitskreisen. Andere, insbesondere die größeren IT-Unternehmen, profitieren von den konkreten industriellen Anwendungsbedarfen, in die sie lösungstechnisch auf kurzen Wegen mit eingebunden werden, und ausnahmslos alle schätzen den Austausch in ihrer Community und den Blick über den Tellerrand.

Axel Barten: Visionärer Ideengeber
Konzeptionell spannt der Campus Buschhütten den Bogen der Nachhaltigkeit noch weiter, indem er auch die gewerblich-technische Aus- und Weiterbildung adressiert. Auf dem gewerblich-technischen Pfad, konkret in der SLB Smarten Lernfabrik Buschhütten gUG, fließen die universitären Erkenntnisse zur modernen Produktionstechnik zeitnah in die Bildung neuer, insbesondere KI-basierter Ausbildungsmodule ein, die auch überbetrieblich angeboten werden, um gewerblich-technische Fachkräfte 4.0 auszubilden und gestandene Praktiker weiterzubilden. Ganz aktuell wird die SLB zudem ein Standort für die Qualifizierung von Arbeitskräften zu Fachkräften sein, um in Zeiten des drohenden Fachkräftemangels gezielt regional vorhandene Potenziale zu heben.

Visionärer Ideengeber für den Campus Buschhütten war und ist Axel Barten, leidenschaftlicher Ingenieur, über 40 Jahre hinweg geschäftsführender Gesellschafter von Achenbach Buschhütten und seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die Region und insbesondere für die Universität engagiert. Axel Barten: „Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen weiß ich, wie wichtig es ist, mit einer Initiative wie dem Campus Buschhütten den deutschen Maschinen- und Anlagenbau mit einer weltweit führenden Produktionstechnik zukunftssichernd weiterzuentwickeln. Mein Ziel ist es, mit dem Campus Buschhütten eine Digitale Fabrik mit Demonstrationscharakter für die regionale mittelständische Industrie zu schaffen.“

Die Freude im Rahmen des Ministerinnenbesuchs war bei allen Gästen groß.

Dr. Gabriele Barten, konzeptionell und kulturell verantwortlich für den Markenaufbau im Campus Buschhütten, ergänzt: „Der Erfolg einer derart ambitionierten Initiative steht und fällt – und das wird leider viel zu wenig beachtet – mit einer Unternehmenskultur, die wie im Fall des Campus Buschhütten gleich drei Paradigmenwechsel adressiert und im Mindset der Akteur:innen aufbaut: Erstens das Denken in ökologischer, ökonomischer und sozialer Verantwortung, zweitens das Handeln nach agilen Mustern, also mit schlanken Strukturen sowie schnell und ergebnisorientiert und drittens, was vielleicht am anspruchsvollsten ist, das ,weg von der Abschottung‘ und ,hin zu Open Source‘; konkret einer Zusammenarbeit, die im Sinne von Kollaboration vermeintliche Grenzen überwindet, indem andere Perspektiven respektiert und für Inspiration und Innovation genutzt werden.“

Dr. Christian Temath, Geschäftsführer der Kompetenzplattform des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analysesysteme IAIS in St. Augustin (KI.NRW) lobt diese regionale Initiative: »Ob die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln – Stichwort Vertical Farming –, die Prozessoptimierung in der industriellen Fertigung oder ressourcenschonende Lösungen bei Transportsystemen und -verpackungen: In all diesen Bereichen können KI-Innovationen einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Wirtschaft leisten. Das Cyber Production Management Lab im Campus Buschhütten ist auf dem Weg, diese Potenziale in Zusammenarbeit mit starken Partnern bestmöglich zu heben. Diese wertvolle Arbeit, von dessen Ergebnissen die gesamte Industrie in Deutschland profitieren kann, unterstützen wir mit unserer KI.NRW-Flagship-Initiative sehr gerne!“

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