Arbeitslosigkeit im Januar weiterhin deutlich unter dem Vorjahr

Frank Schmidt ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen. (Foto: Nicole Sommer)

Im Januar waren im Agenturbezirk der Agentur für Arbeit Siegen 10.689 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 663 Personen mehr als im Vormonat, jedoch 1.370 weniger als im Januar 2017. „Die Arbeitslosigkeit ist zu Jahresbeginn wie von uns erwartet gestiegen. Das ist saisontypisch. Dieser Anstieg ist auch auf das Auslaufen des Weihnachtsgeschäftes im Einzelhandel und der Logistik, auf den Kündigungstermin zum Jahresende sowie auf das Ausbildungsende der zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen zurückzuführen“, analysiert Frank Schmidt, Chef der Siegener Arbeitsagentur, die aktuellen Entwicklungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt.

 „Die wirtschaftliche Lage in der Region ist so gut wie noch nie. Das zeigt auch der Vergleich mit dem Vorjahr, als noch spürbar mehr Menschen arbeitslos waren“, weiß Schmidt.  Gleichzeitig verzeichnen beide Kreise einen Höchststand an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Zum Stichtag am 30. Juni 2017 waren es 171.545, ein Plus von 2,3 Prozent. Die Zahl der geringfügig entlohnten Beschäftigten bewegt sich ebenfalls weiterhin auf einem hohen Niveau. „Alleine 31.960 Menschen sind in unserem Agenturbezirk ausschließlich geringfügig beschäftigt, und das nicht nur auf Helferniveau. Hier sehe ich noch weiteres Potenzial für unsere Region“, berichtet der Arbeitsmarktexperte.

Im Rechtskreis der beiden Jobcenter (SGB II) sind im Januar 6.474 Menschen arbeitslos. Das sind 121 Personen mehr als im Dezember, jedoch 650 weniger als vor einem Jahr. „Die Fachkräfte-Nachfrage ist nach wie vor sehr hoch. Mit gezielten Qualifizierungen und Förderungen können wir daher auch Arbeitslose, die schon länger eine Beschäftigung suchen, erfolgreich in Arbeit vermitteln“, erklärt der Agentur-Chef. Er ist überzeugt, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen in den kommenden Monaten wieder sinken wird. Im Rechtskreis der Arbeitsagentur (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen verglichen mit Dezember um 542 Personen auf 4.215 Männer und Frauen. Vor einem Jahr hingegen waren 667 Personen oder 13,7 Prozent mehr arbeitslos.

Der Arbeitgeber-Service der Agentur hat im Januar 977 neue Stellen eingeworben. Das sind 8 neue Stellen mehr als im Vormonat. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen steigt im Jahresvergleich auf 3855. Schmidt rechnet damit, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin hoch bleibt: „Erfahrungsgemäß stellen die Unternehmen in den Wintermonaten weniger neue Mitarbeiter ein. Wir nutzen die Zeit, um die arbeitslosen Frauen und Männern zu qualifizieren.“

Im Januar waren in Siegen-Wittgenstein 7.658 Menschen ohne Arbeit, 458 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,3 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent. Letztes Jahr waren 861 Personen mehr arbeitslos und die Quote betrug 5,5 Prozent. Von den Arbeitslosen sind im Januar 4.869 Personen Kunden des Jobcenters Kreis Siegen-Wittgenstein. Das sind 89 mehr als im Dezember, aber 482 Personen weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Arbeitslosen steigt im Kreis Olpe im Januar um 205 Personen auf 3.031 Personen. Die Arbeitslosenquote erhöht sich von 3,6 auf 3,8 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 4,4 Prozent. Verglichen mit Januar 2017 sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 456 Personen. Das Jobcenter Kreis Olpe betreute im Januar 1.605 Arbeitslose, 32 Personen mehr als im Dezember, jedoch 168 weniger als im letzten Jahr.

„Die wirtschaftliche Situation ist trotz des Winters sehr stabil, der Fachkräftebedarf ist da. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Wochen wieder kräftig eingestellt wird“, ist sich Frank Schmidt sicher. Die kommende Zeit werden Arbeitsagentur und Jobcenter daher weiterhin nutzen, um die Arbeitslosen durch Qualifizierungen und Fortbildungen auf Tätigkeiten als Fachkräfte vorzubereiten. „Die Themen Ausbildung und Qualifizierung sind sehr wichtige Bausteine in der langfristigen Fachkräftesicherung für die Region. Auch für Beschäftigte, die auf Helferniveau arbeiten ist Weiterbildung unerlässlich, denn so sichern sie ihren Job“, weiß Schmidt.

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