Warnstreiks verschärfen unnötig die Tarifverhandlungen

Metallarbeitgeber in Siegen-Wittgenstein kritisieren Eskalation der Tarifrunde 2016 durch die IG Metall –

Der VdSM Verband der Siegerländer Metallindustriellen e.V. kritisiert die Warnstreikaktionen der IG Metall in Siegen-Wittgenstein als eine völlig unnötige Verschärfung der laufenden Tarifrunde. Er fordert die Gewerkschaft vielmehr auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und an einer Lösung konstruktiv mitzuarbeiten. „Gerade in unserer Region haben viele Unternehmen schon jetzt erhebliche Probleme auf Grund mangelnder Aufträge. Das gilt vor allem für den Maschinen- und Anlagenbau, aber auch für die Walzengießereien und die Rohrhersteller. Wer da noch einen kräftigen Schluck aus der Pulle fordert, setzt ganz bewusst Arbeitsplätze aufs Spiel“, so Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer des VdSM.

Warnstreiks seien für viele heimische Unternehmen in der jetzigen Situation ein großes Ärgernis. Es sei schade, dass die Gewerkschaft auf dieses schädliche Ritual aus dem Archiv früherer Tarifrunden offenbar immer noch nicht verzichten wolle. „Ich halte das Verhalten der IG Metall nicht für zielführend, zumal wir mit unserem alternativen Angebot in der 3. Verhandlungsrunde einen ernstzunehmenden Vorschlag gemacht haben“, sagte Dr. Doublet.

Tarifpolitik in der Metall- und Elektroindustrie dürfe nicht mit einem Tunnelblick gemacht werden, der die zunehmenden außenwirtschaftlichen Risiken im Euroraum, des Russland-Ukraine-Konflikts, der Brandherde im Nahen Osten und der abflauenden Dynamik in China ignoriere. „Das hat direkte Auswirkungen auf die exportabhängigen M+E-Arbeitsplätze in Siegen-Wittgenstein“, betonte der Verbandsgeschäftsführer. Überdies habe auch in Südwestfalen bereits eine spürbare Erosion als Produktionsstandort der Metall- und Elektroindustrie eingesetzt. Umso mehr müsse die Tarifrunde 2016 dazu beitragen, die Kosten-Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wieder auf einen stabilen Pfad zu setzen. „Tarifrunden in der M+E-Industrie dürfen die Unternehmen nicht permanent an die Grenzen ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bringen. Dies führe nicht dazu, die Tarifbindung zu stabilisieren oder sogar zu erhöhen. Und wenn immer nur die Stärksten als Maßstab genommen werden, bleiben die Schwächeren unweigerlich auf der Strecke. Das kann auch die IG Metall nicht wollen“, so Dr. Doublet weiter, der die Gewerkschaft gleichzeitig aufforderte, jetzt einen Weg der Vernunft einzuschlagen.

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