Obama und Merkel testeten Technik aus Siegen

Barack Obama und Angela Merkel testeten auf der Hannover Messe eine besondere Brille. Beide sahen ihre eigenen Hände in 3D in der virtuellen Realität – und machten einen Handschlag. Der US-Präsident und die Bundeskanzlerin probierten damit nicht nur eine Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) aus, sondern modernste Technologie aus Siegen. Die 3D-Kamera der VR-Brille hat die Firma „pmdtechnologies“ entwickelt. Einer ihrer Gründer ist Prof. Dr.-Ing. Rudolf Schwarte, Emeritus der Universität Siegen.

Bereits 2002 entstand „pmdtechnologies“ als Ausgründung der Universität Siegen, neben Prof. Schwarte ist Dr. Bernd Buxbaum der zweite Gründer. Bereits 1996 hatte eine Gruppe von Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern begonnen, an der Weiterentwicklung intelligenter Bildsensoren zu arbeiten. Sie wollten eine 3D-Kamera entwickeln, die möglichst leistungsfähig und zudem klein und kostengünstig ist.

Heute ist Dr. Buxbaum CEO und Chairman von „pmdtechnologies“ und erklärte US-Präsident Obama die Technologie und ihre Anwendungsfelder. Mensch-Maschine-Schnittstellen, Schachspielen mit virtuellen Gegnern, Scannen und Messen von Objekten oder Umgebungen, 3D-Zusammenarbeit über Kontinente hinweg oder das Teilen von 3D-Objekten. Zukünftig sogar mit einem handelsüblichen Smartphone. „It’s a brave new world!” zeigte sich Präsident Obama nach dem Handschlag mit Kanzlerin Merkel in der virtuellen Realität beeindruckt.

merkelbrille2Die 3D-Kamera ist in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen entstanden. Die Besonderheit der Brille: In ihr ist das weltweit kleinste 3D-Kamera-System für schnelle 3D-Aufnahmen und automatische Objekterkennung verbaut. Zusammen mit einem Google CardBoard ermöglichte die Brille Obama und Merkel so den Blick in die dreidimensionale Welt.

Die Kamera basiert auf dem Time-of-Flight (ToF) Prinzip und misst die Laufzeit des durch die Kamerabeleuchtung ausgesandten Infrarot-Lichts zum Objekt und zurück, wodurch für jedes Pixel des 3D Bildsensors eine Entfernung gemessen werden kann. Diese kann entweder als Tiefenbild oder als 3D-Punktwolke für Messungen, Raum- oder Objektscans, AR/VR Applikationen wie Gestensteuerung oder Augmentierung (Überlagerung von virtuellen und realen Inhalten) genutzt werden. Die ToF-Architektur von pmd ist flexibel und skalierbar genug, um sogar in Smartphones integriert zu werden.

Seit der Gründung hat „pmdtechnologies“ fast eine Millionen Sensoren verkauft.

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